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Überman

Überman

Titel: Überman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Jaud
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mich?«
    »Es ist mein voller Ernst. Schau mal ins Netz, es gibt gar keine Bunkerplätze mehr. Und in der Eifel fragen jeden Tag dreißig Leute nach einem Bunkerplatz. Also: kriegst du die Seite hin bis morgen und den Clip? Ist doch mal was anderes als dieser Wollstrickquatsch für Paula, oder?«
    »Schon. Das Problem ist nur, in ein paar Tagen ist
Schlag den Raab
, und ich bin einer von fünf Kandidaten. Der Jackpot liegt bei drei Millionen, und ich muss noch echt viel trainieren. Das kann ich nicht schleifen lassen für so ’ne wirre Bunker-Seite. Mal abgesehen davon, dass du vor laufender Kamera gesagt hast, dass ich den Raab niemals schlage und dass mir die Beine wegknicken, wenn ich mich erschrecke.« Ich ziehe mir eine weitere Gauloise aus der Packung. Jetzt fängt der Sportschlumpf auch noch an mit dieser Kiste. »Also, aus welchem Grund bitte sollte ich das für dich machen, Simon?«
    »Vielleicht weil ich dir die Spiele für die Show verrate, wenn du mir hilfst?«
    Tsssssss … macht die Gauloise, und ein Schleier letaler Liberté durchströmt meine Lungen.
    Manni schüttelt amüsiert den Kopf. »Du kennst nie im Leben die Spiele, die kommen.«
    »Ich nicht, aber ein Kumpel von mir. Er arbeitet bei der Produktionsfirma, die die Sendung macht, wenn du weißt, worauf ich hinauswill. Mehr kann ich nicht sagen.«
    »Und warum sollte der die Spiele verraten?«
    »Aus Rache. Raab hat ihn nicht eingeladen zum Geburtstag.«
    »Warum ist das denn so schlimm?«
    »Er ist der Geschäftsführer.«
    »Verstehe.«
    Ich hab Manni noch nie an seinen Nägeln kauen sehen, jetzt tut er es. »Und … wann würde ich die Spiele kriegen?«
    »Wann würde ich die Webseite kriegen?«
    Ein wenig überfordert starrt Manni auf meine Packung Kippen. Ich biete ihm eine an, und dankbar greift er zu.
    »Hab eigentlich aufgehört …«
    »Hören wir nicht alle ständig auf?«
    »Aber ich muss –«
    »Einen Scheiß, Manni. Wir müssen alle einen Scheiß. Nur du entscheidest. Du willst, oder du willst nicht.«
    »Sagt wer?«
    »Dr. Parisi.«
    »Klingt einleuchtend.«
    Zögerlich zündet sich Manni die Zigarette an und sagt endlich das, was ich hören will: »Wie stellst du dir denn diesen Videoclip genau vor?«
    »Wie gesagt – paar Bilder hab ich schon aus dem Bunker: Türen, Generatoren, Luftfilter und so. Die wunderschönen Zimmer im Bunker, die netten Ärzte, das tolle Essen und die Cocktailbar bekommst du noch, die kann ich heute Abend drehen. Dramatische Musik drüber, noch dramatischere Schrifteinblendungen, dann ein Magnetsturm oder ein Komet oder eine Riesenwelle und dann so was wie: HANDELN SIE JETZT ! KOMMEN SIE ZU SAFEPLACE !«
    »Ein Magnetsturm?«
    Und wieder starrt Manni mich ratlos an; dass er gerade raucht, hat er vermutlich vergessen.
    »Kurze Zwischenfrage, Simon: Kannst du mir sagen, wo ihr wohnt?«
    »Sülzburgstraße. Wieso? Fährst du den Film vorbei?«
    »Deine Freundin?«
    »Annabelle Kaspar.«
    »Und wie viele Finger siehst du?«
    »Deinen Mittelfinger. Ich meine das ernst, Manni!«
    »Und das ist exakt das, was mir Sorgen macht.«
    »Also – machst du’s?
Safeplace.de
gegen die Raab-Spiele?«
    Stöhnend lässt Manni den Kopf in den Nacken fallen, kratzt sich am Hals. »Na ja … also wenn du da wirklich vor der Sendung rankommst an die geheimen Infos …«
    »Ich komm da wirklich ran. Und wenn du vorher üben kannst beziehungsweise die Fragen kennst, dann hat der Raab keine Chance und du bist …«
    »Drei Millionen Euro reicher!«
    »Eineinhalb Millionen. Fifty-fifty müssten wir schon machen.«
    Kopfschüttelnd steht Manni auf und beobachtet die vorbeiröhrenden Karts. Eine gute Minute vergeht, dann dreht er sich um und drückt seine Zigarette aus.
    »Ja, aber das ist ein Scheiß-Deal, weil ich helf dir ja schon mit der Bunker-Seite.«
    »Dann zwei für dich und eine für mich. Und wir machen einen kurzen Vertrag, dass ich das Geld nur dann kriege, wenn du auch gewinnst.«
    »Okay, Simon. Ich würde sagen, dann haben wir einen Deal! Aber – wenn wir so wenig Zeit haben, dann musst du mich improvisieren lassen.«
    »Weil?«
    »Weil ich dir keinen Hollywood-Streifen hinlegen kann in zwei Tagen. Ich hab ’ne GoPro, ’ne Nikon und ein semiprofessionelles Schnittprogramm, das war’s auch schon.«
    Hochzufrieden springe ich auf. »Hört sich tipptopp an für mich. Komm, ich fahr uns in die City, damit wir loslegen können!«
    »Moment mal, ich hab aber noch ’ne Stunde Bahnzeit!«
    Ich nehme Manni

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