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Überraschung kommt selten allein

Überraschung kommt selten allein

Titel: Überraschung kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Holt
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Daniel über mich gesprochen?«
    »Er hat mich gefragt, wie es dir geht, und ich habe es ihm gesagt. Er meinte, er würde versuchen, bei dir vorbeizuschauen.«
    »Aha. Rate mal, was passiert ist. Er war bereits da. Er hat sich unmöglich und ekelhaft benommen, und wenn du vorhast, ihn in nächster Zeit noch mal einzuladen, sag mir lieber Bescheid, damit ich das Haus verlassen kann.«
    »Das wird nicht nötig sein. Er verlässt Bath in ein paar Tagen. Was, um alles in der Welt, hat er denn gesagt?«
    »Also, als Erstes hat er mir erklärt, dass es nicht schlimm sei, mit Prostituierten zu schlafen, ich sollte mir deswegen keine Sorgen machen. Dann hat er gesagt, ich sollte mir auch wegen des Skandals keine Sorgen machen, weil es – rate mal – in seiner Familie sogar einen noch größeren und besseren Skandal als in meiner gäb. Und dann hat er mir von seinen Großeltern erzählt, die – und ich bin mir fast sicher, das hat er sich ausgedacht – bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind …«
    »Das stimmt . Mein Freund Marty, ein guter Kumpel von Daniel, hat mir die Geschichte schon früher mal erzählt. Daniels Großeltern sind irgendwo hingefahren, sein Großvater war betrunken und ist in einen Tanklaster gerast – ich glaube jedenfalls, es war ein Tanklaster –, und das Auto ist in Flammen aufgegangen. Ziemlich schreckliche Geschichte. Marty meinte, es sei ein Jaguar gewesen. Eine Sonderanfertigung.«
    »Du bist genauso schlimm wie Daniel. Es ist doch völlig unwichtig, was für ein Wagen es war.«
    »Es ist interessant, mehr nicht. Es war eine Sonderanfertigung.«
    »Wichtig ist nur Daniels Benehmen. Er ist total oberflächlich mit der ganzen Geschichte umgegangen. Das war ein Grund, warum ich sie nicht geglaubt habe. Und dann war er unhöflich und unsensibel und hat sich über mich lustig gemacht. Ich fürchte, ich konnte es irgendwann einfach nicht mehr ertragen, also habe ich ihm eine geknallt.«
    »Du hast Daniel Driver geohrfeigt?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Du hast ihn geschlagen?«
    »Hör auf! Es ist mir egal. Er hat sich unmöglich benommen. Hat mir dreist die ganze, abscheuliche Geschichte unter die Nase gerieben. Sagte, er habe nie mit einer Prostituierten geschlafen, weil sich die Frauen um ihn reißen.«
    »Das klingt nicht wie Daniel.«
    »Entschuldige, das klingt genau wie Daniel. Ich kenne ihn seit dem Kindergarten, schon vergessen? Er hält sich für Mr. Unwiderstehlich …«
    »Warum erzählt er dir, dass er noch nie mit einer Prostituierten geschlafen hat? Warum denkt er, dass du denkst, er habe mit Prostituierten geschlafen?«
    »Wahrscheinlich, weil ich – nachdem er mich ziemlich provoziert hat – angedeutet habe, dass er zu Prostituierten geht.«
    »Verstehe. Hat er dir auch eine geknallt, als du das gesagt hast?«
    »Hör zu, Tony, du warst nicht dabei, du hast keine Ahnung, wie er war. Er hat versucht , mich auf die Palme zu bringen. Ich will nicht mal mehr mit ihm reden. Ich bin sehr froh, dass er Bath verlässt. Können wir jetzt das Thema wechseln?«
    »In Ordnung. Hast du heute einen Film geguckt?«
    »Nein, ich habe keinen Film geguckt. Ich war viel zu wütend, um einen Film zu gucken. Ich habe Diana angerufen und ihr gesagt, dass ich wieder arbeiten kann, und natürlich hat sie mir gleich tausend Aufträge gegeben, so dass ich den ganzen Nachmittag beschäftigt war, und jetzt gehe ich auf einen Drink zu deinen Eltern, deswegen muss ich jetzt Schluss machen.«
    »Gut«, sagte Tony. »Ich kann immer noch nicht glauben, dass du Daniel eine gescheuert hast.«
    Eigentlich, dachte Alberta, wäre es viel besser, wenn Tony überhaupt nicht anrufen würde.

10
    ~~
    Licht in der Finsternis
    E s gab Zeiten, da dachte Alberta, dass Tony recht hatte, was Diana anging. Als Alberta sie anrief, um ihr zu sagen, dass sie wieder arbeiten könne, rechnete sie nicht damit, dass Diana ihr sofort einen Paprika-Salami-Salat für dreißig Personen aufdrücken würde. Und am Abend rief Diana noch einmal an. Natürlich hatte sie alle ZKK s bereits darüber informiert, dass der Lieferservice wieder funktionierte. Demzufolge war Alberta am folgenden Tag damit beschäftigt, zwei Apfelkuchen, eine Lasagne, einen Geburtstagskuchen und fünfundzwanzig Törtchen mit rosa Zuckerguss zuzubereiten.
    Sie mochte es zwar nicht zugeben, aber Tony hatte auch recht gehabt, als er meinte, sie solle wieder arbeiten. Sie hatte einen hektischen Nachmittag damit verbracht, durch den Supermarkt zu rasen, den dämlichen

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