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Überraschung kommt selten allein

Überraschung kommt selten allein

Titel: Überraschung kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Holt
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ich fühle mich ganz schlecht, weil ich dir eine runtergehauen habe.«
    »Es hat echt wehgetan«, sagte Daniel mit trauriger Stimme.
    Alberta wand sich auf ihrem Stuhl. »Das kann ich mir vorstellen. Wie gesagt, es tut mir leid.« Es war heiß in dem Laden. Alberta zog ihre Jacke aus und legte sie auf den Stuhl neben sich.
    Daniel seufzte. »Gegen Abend hat es dann nicht mehr wehgetan. Mehr oder weniger jedenfalls.«
    Albertas Augen verengten sich. Er genoss es. Sie richtete sich auf und sah ihm direkt in die Augen. »Ich muss sagen«, sagte sie kalt, »du gehst mir wirklich auf die Nerven.«
    »In dem Fall«, erwiderte Daniel lächelnd, »werde ich darauf achten, in Zukunft sehr vorsichtig zu sein und nichts zu sagen, was dir auch nur im Geringsten auf die Nerven gehen könnte.«
    »Ich glaube, darum brauchst du dir keine Sorgen zu machen«, sagte Alberta. »Tony hat mir erzählt, du gehst bald nach London zurück, so dass du meine abscheulichen Launen nicht mehr ertragen musst.«
    »Ich fahre heute«, sagte Daniel, »und ich bin froh, dich vorher noch einmal zu sehen. Es gibt mir die Gelegenheit, mich bei dir zu entschuldigen. Ich weiß nicht, warum ich mich so schlecht benehme, wenn ich mit dir zusammen bin, aber ich tue es. Ich war taktlos und unhöflich, als ich neulich bei dir war, und ich kann gut verstehen, warum du das Bedürfnis hattest, mir eine runterzuhauen. Darf ich sagen, dass das mit deinem Vater mir sehr leidtut?«
    »Danke.« Sein Mitgefühl traf sie unvorbereitet, und sie nippte an ihrem Kaffee, um nicht zu weinen. Es war höchste Zeit, das Thema zu wechseln. »Dann fährst du also heute nach London?«
    »Ja. Und nächste Woche geht’s nach Island.«
    »Wirklich? Geschäftlich oder zum Vergnügen?«
    »Beides. Ich nutze jede Gelegenheit, dort zu arbeiten. Island ist das schönste Land auf der ganzen Welt.«
    »Ich weiß gar nichts darüber«, gab Alberta zu. »Warum ist es denn so schön?«
    Daniel lachte. »Ich könnte dir viele Gründe nennen. Es hat nur dreihunderttausend Einwohner, und trotzdem hat es die aufregendste Musikindustrie Europas. Es ist die einzige europäische Nation, die keine Armee hat. Und das schon seit dem vierzehnten Jahrhundert. Und es ist eines der sichersten Länder Europas. Weißt du, wie viele Morde es dort im Jahr gibt? Rate mal.«
    »Ich habe keine Ahnung. Tausend? Fünfhundert?«
    »Fünf! Nur fünf! Und es gibt nur ungefähr hundert Gefängnisinsassen. Was kann ich dir noch erzählen? Es hat ein hervorragendes Gesundheitssystem: Es ist so gut, dass es praktisch keine Apotheken gibt. Und die Hauptstadt – Reykjavik – ist faszinierend. Die Restaurants sind super. Dir entgeht echt was, wenn du noch nie Rentiercarpaccio gekostet hast. Und um diese Jahreszeit kannst du um Mitternacht zu Abend essen und anschließend bei Sonnenschein spazieren gehen.« Er machte eine Pause, um einen Schluck Kaffee zu trinken. »Langweile ich dich?«
    »Überhaupt nicht. Ich wusste das alles nicht.«
    »Das weiß kaum jemand. Und doch ist es unglaublich schön: Berge, Gletscher, grüne Hügel, nenn, was du willst, Island hat es.«
    »Da werde ich ja richtig neidisch«, sagte Alberta. Sie lachte. »Ich wünschte, ich könnte mitfahren.«
    »Das wünsche ich mir auch.« Einen Augenblick lang hielt Daniel ihren Blick fest, dann schaute sie weg.
    Ihr Gesicht brannte, hoffentlich war sie nicht rot geworden. Gut möglich, dass er mit ihr flirtete, aber wahrscheinlich war er nur höflich, und in dem Fall wäre es umso peinlicher, dass seine Bemerkung sie so umhaute. Sie lachte etwas gezwungen. »Nun, leider kann ich nicht, weil ich Quiches backen und mein Haus putzen muss.« Sie schaute betont umständlich auf die Uhr. »Ich muss weiter, es ist schon schrecklich spät.« Sie stand auf und sagte schnell: »Bitte bleib sitzen. Danke für den Kaffee.«
    Er erhob sich trotzdem. »Es war mir ein Vergnügen. Ich habe es genossen, meine alte Kindergartenfreundin wiederzusehen … nach so vielen Jahren.«
    »Es wäre natürlich noch besser gewesen«, sagte sie, »wenn du dich überhaupt an mich erinnert hättest! Während ich mich nur zu gut an Daniel das Ekel erinnere!«
    Er deutete ein Nicken an. »Diesmal werde ich dich nicht vergessen.«
    »Da bin ich mir sicher! Ich entschuldige mich noch mal für mein schlechtes Benehmen.« Sie griff nach ihrer Tasche und der Jacke. »Auf Wiedersehen, Daniel.«
    Sie ging aus dem Laden und konnte sich einen Blick zurück nicht verkneifen. Er schaute ihr immer

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