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Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Titel: Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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riesenhafte Krakenmonster, dass seinen gewaltigen Fangarm um die Yacht gelegt hatte, war nur noch als blasse Projektion zu sehen. Wie eine undeutliche Luftspiegelung. Dann war auch jener Maquatli verschwunden.
    Tom schwamm zur LAGO GRANDE hin.
    Es war unübersehbar, dass die Yacht erhebliche Schäden aufzuweisen hatte.
    Tom schwamm zu der bis zur Wasseroberfläche hinab reichenden Leiter, stieg hinauf und blickte sich um.
    Das Deck war übersät von Toten.
    Tom beugte sich über Paco, der ebenfalls reglos am Boden lag. Sein Körper war leblos, aber in seinen Augen glomm noch das unheimliche, grüne Feuer. Es pulsierte und verblasste dabei, bis es ganz verlosch.
    Tom atmete tief durch.
    Ein stöhnender Laut ließ ihn aufhorchen. Tom blickte auf und bemerkte Professor von Schlichten, der in der Nähe des Ruders auf dem Boden lag und offenbar aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte. Am Kopf hatte er eine blutende Wunde. Tom richtete sich auf und ging auf ihn zu.
    "Was ist geschehen?", fragte von Schlichten.
    "Wenn ich das nur wüsste", murmelte Tom. "Wie geht's Ihnen?"
    "Immerhin sind wir noch am Leben. Was will man mehr?"
    Tom nickte.
    Er blickte auf den See hinaus.
    Seine Gedanken waren bei Patti.
     
    *
     
    Schwärze umgab mein Bewusstsein. Vielleicht sah so das Ende aller Dinge aus. Der Tod. Eine ewig währende Schwärze, ein Zustand, der an jenen vor der Geburt erinnerte...
    Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, ob eine Minute oder ein Jahrzehnt. Ich war völlig abgeschlossen von irgendeiner Wahrnehmung.
    Ich war allein.
    Dann stellte ich plötzlich eine Veränderung fest.
    Licht!
    Es war hell und kam von oben.
    Langsam ordneten sich die Eindrücke, die auf mich einströmten. Mein Lebensgeister, die mich schon fast verlassen hatten, kehrten nach und nach zurück. Ich sah Schwärme von Fischen, die erschrocken auseinanderstoben. Das Licht kam von der Wasseroberfläche.
    Sonnenlicht!, durchfuhr es mich.
    Ich war wieder im Titicaca-See.
    Ein Blick auf meine Uhr sagte mir, dass die Zeit wieder in normaler Geschwindigkeit ablief.
    Ein Dröhnen erfüllte meine Ohren. Ich blickte hinab. Vage erkannte ich jene Konturen, hinter denen sich die uralten Quader der Maquatli-Stadt befanden. Der Seegrund geriet in Bewegung. Die Ablagerungen, die sich Äonen auf den quaderförmigen Bauten gebildet hatten, blätterten ab. Durch die entstandenen Löcher schimmerte es blau hindurch.
    Das blaue Licht flackerte unruhig auf. Wie eine Kerze, die kurz vor dem Verlöschen war. Dann sackten die Gebäude in die Tiefe. Hinein in einen unsichtbaren Schlund, von dem ich nichts zu sehen bekam. Gewaltige Mengen von Schlamm und Geröll wurden aufgewirbelt. Das Wasser war innerhalb von Augenblicken nur noch eine trübe, undurchsichtige Brühe.
    Ich fühlte ein letztes Mal jenen charakteristischen Druck hinter den Schläfen, der mir die Anwesenheit einer mentalen Energiequelle verriet. Aber es war eine sehr gedämpfte Empfindung. Und innerhalb weniger Augenblicke verebbte sie.
     
    *
     
    Ich kam an die Oberfläche und spuckte das Mundstück heraus, das mich bis jetzt mit Atemluft aus meinen Druckflaschen versorgt hatte.
    Es war höchste Zeit gewesen.
    Ich drehte mich einmal herum und sah dann in einiger Entfernung die LAGO GRANDE.
    Es war unverkennbar, dass die Yacht in einem äußerst schlechten Zustand war. Sie hatte etwas Schlagseite. Die Beschädigungen waren nicht zu übersehen.
    Aber von den Maquatli war nichts mehr zu sehen...
    An der Reling sah ich Tom. Er war gerade damit beschäftigt, eines der Beiboote der LAGO GRANDE zu Wasser zu lassen.
    Er winkte mir zu. Und dann sah ich, dass noch jemand bei ihm war. Dietrich von Schlichten. Um den Kopf hatte er einen notdürftigen, blutdurchtränkten Verband. Es sah aus, als hätte er sich ernsthaft verletzt.
    Das Beiboot glitt auf die Wasseroberfläche.
    Tom half von Schlichten beim Einsteigen. Dann ließ er den Außenbordmotor an und lenkte das Boot in meine Richtung.
    Augenblicke später half er mir, an Bord zu kommen. Es war gar nicht so einfach. Ich hatte das Gefühl, die Schwerkraft eine Ewigkeit lang nicht gespürt zu haben.
    "Oh, Tom!", flüsterte ich, während er mich in den Arm nahm.
    Ich war vollkommen erschöpft.
    Er presste mich an sich.
    "Patti. Ich habe gedacht, du seist tot..."
    "Ich war im Reich jenseits der Kälte", flüsterte ich, während ein grollender Laut an unsere Ohren drang.
    "Was ist das?", fragte von Schlichten. "Das haben wir doch vorhin schon mal

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