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Ufer von Morgen

Ufer von Morgen

Titel: Ufer von Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Stelle befinden, im Inneren eines Planeten zum Beispiel, oder schlimmer noch, im Inneren einer Sonne, wo eine plötzliche Materialisierung zum Ausbruch einer Nova führen könnte.
    Ein Schiff mit Bohling-Antrieb, das nicht in Ordnung ist, kann sich überall materialisieren, und wenn es an einem Punkt in den Raum zurückkehrt, an dem sich schon Materie befindet, kommt es zu einem sehenswerten Schauspiel. Nur zehn Meter bewahrten die Andromeda vor der Auflösung durch Schaltkreis eins. Die zehn Meter, die es sich bei der Materialisierung über der Oberfläche von Valdons Welt befand.
    Aus dieser Höhe stürzte sie auf den Boden und platzte wie ein Holzstamm der Länge nach auf. Zwölf der achtundfünfzig Insassen überlebten, weil sie ihre Schutzanzüge anlegen konnten, bevor die Atmosphäre des Schiffes aus ihrem durch Schotten gesicherten Teil entwichen war.
    Dann nahm Schaltkreis zwei die Arbeit auf. Er schickte einen Notruf aus, der zwanzig Lichtjahre weit zu hören war und alle Schiffe in der Nähe erreichen konnte.
    Die Calypso war ein Frachtschiff mit acht Mann Besatzung und befand sich zwischen zwei örtlichen Sternen auf einer Minus-C-Bahn. Wie sich zeigte, war sie nur eine halbe Tagesreise von Valdons Welt entfernt, als der Notruf plötzlich durch den Raum drang. Im Umkreis von einem Lichtjahr befand sich kein anderes Schiff in der Nähe des Schauplatzes des Unglücks.
    Die Zentrale Kontrollstelle nahm sofort Verbindung mit der Calypso auf, und elf Sekunden später waren Kapitän Werner und sein Schiff zu einer Rettungsaktion auf Valdons Welt unterwegs, ob sie wollten oder nicht.
    Deshalb senkte sich die Calypso mit brüllenden Atomtriebwerken auf den blauweißen, luftlosen Eisball, auf das gefrorene Methan nieder, der Valdons Welt war. Das Vorhaben mußte mit größter Schnelligkeit durchgeführt werden. Kapitän Werner war noch nie auf einem Methanplaneten gelandet, doch für jungfräuliche Scheu blieb keine Zeit.
    Messungen mit Thermoelementen ergaben eine mittlere Temperatur von minus 220 Grad C. Man stellte eine ungewöhnliche Albedo von 0.8 fest, die ihre Erklärung in der Spektralanalyse fand. Sie ergab, daß die Oberfläche aus einer gefrorenen Atmosphäre von Methan-Ammoniak bestand, die von einer Schicht Schnee aus Kohlendioxyd bedeckt war. Eine Schalluntersuchung ergab, daß sich unter der gefrorenen Atmosphäre gewachsener Fels befand.
    An Bord der Calypso bereitete sich die achtköpfige Besatzung umsichtig auf die Landung vor und richtete die Kabinen für die zwölf Neuankömmlinge her, die sich an Bord drängen würden. Kapitän Werner überprüfte die Treibstofflager und stellte rasch Berechnungen an, die ihm die Sicherheit gaben, daß das Schiff über genug Brennstoff verfügte, um mit der veränderten Masse fertig zu werden.
    Acht Minuten vor dem Abstieg auf den Planeten war alles überprüft. Werner ließ sich in seinen Sitz fallen, der die Abbremsung erträglich machen würde, lächelte finster und warf einen Blick auf Mariksboorg.
    »Hier sind wir schon«, murmelte Mariksboorg, während die Calypso tiefer sank und die spiegelhelle Oberfläche von Valdons Welt den Triebwerken immer näher kam.
    »Da sind sie schon«, murmelte Hideki Yatagawa, der Kommandant des Hyperschiffs Andromeda. Er verschränkte die Arme vor dem Bauch und stampfte mit den Füßen, als wolle er sich über die betäubende Kälte des Planeten lustig machen. Es war eigentlich mehr als nur Spaß. Der Schutzanzug bot ihm gemütliche zweiundzwanzig Grad, trotz der minus 220 Grad, die draußen herrschten. Doch in acht oder neun Stunden würde der Schutzanzug Überlastung melden, und Sekunden danach würde Kommandant Yatagawa tot sein. Das Blut würde ihm in den Adern zu kleinen Kristallen gefrieren.
    »Ist das das Rettungsschiff?« fragte Dorvain Helmot, der von Kollimun stammte und auf der Andromeda Erster Offizier gewesen war. Er war der einzige unter den Überlebenden, der nicht auf Terra geboren war. »Bei Klesh, das hat ja Triebwerke!«
    »Die waren wahrscheinlich näher als die Fahrzeuge mit Hyperantrieb, als das Notsignal rausging«, meinte Colin Talbridge, der neue britische Botschafter in der Freien Welt von Deneb VII. »Wir haben nicht allzu viel Zeit, nicht wahr?«
    »Genau«, sagte Yatagawa. »Diese Schutzanzüge können dieser Temperatur nicht endlos widerstehen.«
    »Dann ist es ja gut, daß die Retter da sind«, sagte Talbridge.
    Der Kommandant wandte sich ab. »Ja«, sagte er leise. »Aber noch sind sie nicht

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