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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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ließ die Schaufel durch die Luft sausen. »Leg es zurück!«
    Manfred hob die Hände. »He, Alterchen, reg dich nicht auf.«
    Von Manfreds Regenmantel tropfte Wasser auf den Schreibtisch und die Papiere, die darauf lagen.
    Nestor spürte ein Kribbeln in den Händen und packte den Stiel der Schaufel noch fester.
    Â»Hast du gesehen, was deine kleine Freundin gemacht hat?« Manfred zeigte auf seine Nase. Er hatte die kaputte Sonnenbrille wieder aufgesetzt. »Sie hat mir das Nasenbein gebrochen.«
    Â»Sie war noch viel zu nett zu dir. Raus hier! Und bevor du gehst, legst du zurück, was du genommen hast!«
    Manfred hielt einen Schlüssel hoch. Er war alt und verrostet und ähnelte den vier Schlüsseln, mit denen Jason, Julia und Rick die Tür zur Zeit aufgeschlossen hatten. »Meinst du diesen hier?« Oblivias Chauffeur schüttelte hämisch grinsend den Kopf. »Ich glaube nicht, dass ich ihn dir gebe. Ich habe ihn gerade gefunden und denke, dass er meiner Chefin sehr gut gefallen wird. He! Vorsicht mit der Schaufel!«
    Nur knapp entging Manfred dem Schlag.
    Â»Raus!«
    Die beiden begannen einander wie zwei Raubtiere zu umkreisen. Nestor drohte Manfred mit der Schaufel, Manfred hielt den Schlüssel hoch über seinem Kopf.
    Â»Deine kleine Freundin hat mir sehr wehgetan«, sagte Manfred. »Ich wollte euch doch nur besuchen und mit euch eine Tasse Tee trinken.«
    Â»Leg den Schlüssel zurück«, sagte Nestor drohend.
    Â»Und wenn ich es nicht tue?«
    Â»Leg ihn zurück.«
    Manfred machte ein paar Schritte rückwärts auf die Haustür zu. »Okay, okay. Ich überlasse ihn dir. Ich weiß ja jetzt, wo er ist. In ein paar Tagen komme ich wieder und hole ihn mir.« Er erreichte die Holzterrasse, die das Gärtnerhaus umgab und stieg die Stufen hinunter, die in den Garten führten. »Vielleicht komme ich, wenn alle Kinder da sind. Was hältst du davon?«
    Â»Lege den Schlüssel auf den Boden. Geh zu deinem Auto und verschwinde.«
    Manfred tat so, als gehorche er Nestors Befehl. »Wo sind die Kinder? Hast du sie ins Haus gesperrt? Oder hast du sie irgendwohin geschickt … Auf den Spuren von Ulysses Moore?«
    Nestor knallte die Schaufel auf die Terrasse. Manfred sprang zur Seite und nutzte die Gelegenheit, sie mit der freien Hand zu ergreifen. Dann riss er daran.
    Der Gärtner verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Er rollte ein Stück weit über den Rasen und fühlte sich, als hätte er sich sämtliche Knochen gebrochen.
    Manfred steckte den Schlüssel in die Tasche seines Regenmantels. »Das ging daneben, Alterchen.«
    Nestor versuchte aufzustehen. Der kalte Regen rann ihm in den Kragen und den Rücken hinunter. Unter Schmerzen gelang es ihm sich hinzuknien, aber dann sah er aus den Augenwinkeln die Schaufel auf sich zukommen und warf sich seitlich zu Boden. Der Schlag ging daneben.
    Â»Für dein Alter hast du sehr gute Reflexe«, kicherte Manfred, bevor ihn Nestors Fußtritt in den Magen traf. Oblivias Chauffeur klappte zusammen. Die Sonnenbrille fiel ihm von der Nase. »Das hättest du nicht tun sollen, Alter! Jetzt bin ich wirklich böse auf dich.«
    Er hob die Schaufel ein zweites Mal.
    In diesem Augenblick verstummte sein Autoradio.



Während die letzten Strahlen der untergegangenen Sonne noch den Himmel erhellten, verließen drei verrußte Kinder das Haus des Lebens und liefen zu einem quadratischen Wasserbecken. In dessen Mitte erhob sich eine Statue der Hathor, Göttin der Liebe und der Musik, die halb als Frau und halb als Kuh dargestellt war.
    Â»Bist du sicher, dass es hier ist?«, fragte Jason seinen Freund.
    Â»Ganz sicher. Der Sonnenstrahl fiel genau auf diese Stelle.«
    Rick kniete sich auf den Boden und suchte in dem Gras am Rande des Wasserbeckens.
    Â»Ja! Hier ist es!«, jubelte er. Er prüfte den Boden und stellte fest, dass die Erde an einer Stelle weich und locker war.
    Maruk und Jason hockten sich neben ihn, um ihm zu helfen. Sie rissen das Gras büschelweise aus und entfernten größere Erdklumpen. Darunter kam ein glockenförmiges Gitter zum Vorschein. Es sah wie eine Falltür oder ein Abfluss aus.
    Â»Dies ist die Schwelle aus Licht!«, rief Rick. Er nahm einen kleinen Stein und ließ ihn fallen.
    Er stieß gegen etwas Metallisches, prallte von einer festen Oberfläche ab und machte noch zwei weitere

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