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Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden

Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden

Titel: Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Covenant! Bis morgen. Und grüß mir deine Schwester!«, verabschiedete Mr Rosenmeyer ihn, bevor die Tür sich wieder schloss und der Bus in einer dicken schwarzen Abgaswolke verschwand.
    Die Flints klebten an der Heckscheibe und streckten Jason mit einem hämischen Grinsen im Gesicht den Mittelfinger entgegen.
    »Ganz ruhig«, sagte Jason zu sich. Er beneidete Julia dafür, dass sie im Gegensatz zu ihm imstande war, die Flints vollkommen zu ignorieren. Doch leider lag seine Schwester zu Hause krank im Bett.
    Er atmete ein paarmal tief durch. Dann schulterte er den Rucksack und schlug den Weg zum Leuchtturm ein.
    Die Sonne stand hoch am Himmel und es sah ganz so aus, als würde sich das schöne Wetter halten.
    Leonardos Pferd Ariadne witterte ihn schon von Weitem und wieherte ihm aufgeregt entgegen.
    »Ich komme ja schon!«, rief Jason lachend.
    Er stellte seinen Rucksack ab und trat zu ihr in die Box. Anschließend ließ er sie ins Freie, damit sie sich ein bisschen die Beine vertreten konnte, während er das Stroh ausmistete und frisches Heu nachlegte.
    Schon nach einer Viertelstunde war er mit der Arbeit fertig, also holte er Ariadne wieder herein und versprach ihr, am Abend noch mal bei ihr vorbeizuschauen. Sie schnaubte leise und bettelte um einen Apfel aus seinem Rucksack. »Heute Abend!«, versprach Jason.
    Dann ging er zur Straße zurück und machte sich auf den Heimweg. Doch sehr weit kam er nicht.
    Die Flint-Vettern hatten sich wie Revolverhelden aus einem Western mitten auf der Straße aufgebaut und versperrten ihm den Weg.
    »Hallo, Covenant!«, begrüßte ihn der Kleinste, der wie immer zwischen den beiden anderen stand.
    Die drei Cousins sahen einander mit ihrer blassen Haut und den lockigen buschigen Haaren sehr ähnlich. Vom Körperbau her aber waren sie leicht zu unterscheiden: Der Kleinste und der Größte waren auffallend dünn, während der Mittlere geradezu ungesund dick war.
    Jason redete nicht lange um den heißen Brei herum. »Was wollt ihr?«
    »Er hat uns gefragt, was wir wollen, Cousins«, sagte der kleinste Flint, der Chef der Bande.
    »Ja, er hat uns gefragt, was wir wollen«, wiederholte der größte Flint.
    »Hähähä«, lachte der mittlere Flint, wobei sein Gesicht einen fragenden Ausdruck annahm. »Aber … äh … Was wollen wir eigentlich?«, fragte er den Kleinsten.
    Dieser bestrafte ihn mit einem ordentlichen Stoß in die Seite. »Du weißt doch, was wir wollen.«
    Jason stand immer noch wartend am Straßenrand.
    »Wir wollen hier in Kilmore Cove keine Fremden.«
    »Keine Fremden!«
    »Vor allem nicht, wenn sie nach Stadt stinken.«
    »Wenn sie stinken!«
    »Und zufällig gibt es da jetzt welche, die oben auf unseren Klippen wohnen …«
    Immer das Gleiche, dachte Jason. Kopfschüttelnd setzte er sich wieder in Bewegung. Doch als er an den Flints vorbeigehen wollte, stellte sich ihm der Große in den Weg und packte ihn vorne an der Jacke.
    »He, Covenant! Hast du nicht gehört, was mein Cousin gesagt hat?«
    »Doch, das habe ich«, antwortete Jason und sah die drei herausfordernd an. »Aber ich pfeife drauf.«
    Der große und der dicke Flint sahen ihren kleinen Vetter an, der Jason böse anstarrte.
    »Du kannst nicht drauf pfeifen, Covenant, denn wir pfeifen auch nicht drauf.«
    »Nein, wir nicht.«
    »Nein, wir pfeifen gar nicht«, sagte der mittlere Flint und bildete sich ein, damit etwas besonders Furchteinflößendes gesagt zu haben.
    Jason musste lachen. »Wisst ihr was? Ihr redet nur einen Haufen Unsinn.« Dann gab er dem mittleren Flint einen ordentlichen Schubs.
    Der war davon so überrascht, dass er beinahe in den Straßengraben gefallen wäre. »He, Cousins!«, rief er. »Er hat mich geschlagen!«
    »Ich habe dich nicht geschlagen«, entgegnete Jason.
    Jetzt wandte sich der mittlere Flint an den kleinen Flint. »Hast du gehört, was er zu mir gesagt hat, Cousin?«
    »Überlass das uns.«
    »Aber er hat mich …«
    »Nein, er hat dich nicht geschlagen. Er hat dich geschubst. Aber er
darf
dich nicht schubsen.«
    »Hey!«, rief Jason mit wachsendem Ärger in der Stimme. »Lasst mich jetzt endlich durch.«
    »Weißt du, was dein Problem ist, Covenant? Dein Problem ist, dass du noch nicht kapiert hast, wie die Dinge hier in Kilmore Cove laufen.«
    »Ach, wie laufen sie denn?«
    »Sie laufen so, dass du nicht weitergehen kannst, wenn wir dich nicht weitergehen lassen.«
    »Sehr interessant.«
    »Was ich sagen will, Covenant«, fuhr der kleine Flint fort, »ist, dass wir dir

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