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Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden

Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden

Titel: Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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zurückkehren.«
    Mr Bloom saß draußen an einem Tischchen bei einer Tasse Kaffee und las Zeitung, als die beiden Männer ihren Wagen am Straßenrand parkten.
    »Guten Tag«, begrüßte er sie. Die beiden Brüder wechselten einen Blick und nickten sich unmerklich zu.
    »Guten Tag«, erwiderte der Blonde. »Wissen Sie, ob hier noch ein Zimmer frei ist?«
    Mr Bloom faltete seine Zeitung zusammen. »Bitte nehmen Sie doch Platz und bedienen Sie sich«, er zeigt auf die Bonbons, die ihm Anita dagelassen hatte, »ich hole nur schnell die Pensionsbesitzerin.«
    Anita fuhr auf der Küstenstraße in Richtung Hakeneiche. Eine Viertelstunde nachdem sie den alten Baum passiert hatte, kam sie zu einer Kreuzung und hielt an. Außer dem lauten Zirpen der Grillen war kein Geräusch zu hören.
    Die Straße, die bisher an der Küste entlang verlaufen war, führte ab hier aber ins Landesinnere und weiter nach St. Ives. Ein in die entgegengesetzte Richtung weisendes Schild trug die Aufschrift »Meer«. Die vierte Straße war die kleinste. Sie sah aus, als sei sie schon lange nicht mehr befahren worden und kein Schild gab darüber Auskunft, wohin sie führte.
    Anita sah sich sorgfältig um. Sie wollte ganz sicher sein, dass niemand sie beobachtete. Dann bog sie in die schmale Straße ein.
    »Kilmore Cove, ich komme!«, rief sie und trat in die Pedale.
    Und schon nach der nächsten Kurve kam der kleine Ort in Sicht. Anita musste lachen. Wenn Kilmore Cove wirklich eine verzauberte Stadt war, dann war sie soeben Teil dieses Zaubers geworden.

Kapitel 19
Der Reiseführer
    Anita flitzte in einem Höllentempo durch Kilmore Cove und anschließend die steile, kurvige Straße hinauf zur Villa Argo.
    »Anita!«, rief Jason ihr von der Küchentür aus zu und lief ihr entgegen. »Endlich, wir hatten schon befürchtet, du würdest nicht kommen.« Ohne eine Antwort abzuwarten, griff er nach ihrer Hand und zog sie hinter sich her ins Haus. »Wir haben praktisch das ganze Buch übersetzt! Meine Eltern sind heute nicht da. Wir können also hier weiterarbeiten.«
    Die Villa Argo sah genauso aus, wie Anita sie sich vorgestellt hatte. Von der großen Küche kam man in ein geräumiges Wohnzimmer, in dem sich zahllose Gegenstände befanden: Statuen, Vasen, Masken aus aller Welt und alte, streng und elegant wirkende Möbel. Der Boden war mit Teppichen ausgelegt, von denen einige schon sehr alt zu sein schienen. Von dem Wohnzimmer ging das älteste Zimmer des Hauses ab, wie Jason ihr erklärte. Es hatte ein aus Ziegeln gemauertes Gewölbe und massive Wände aus Stein. Eingelassen in eine dieser Wände war die Tür zur Zeit. Sie wurde teilweise durch einen Schrank verdeckt, doch in dem schattigen Spalt zwischen Möbelstück und Wand konnte Anita die vier Schlüssellöcher sehen.
    »Meine Schwester ist auch da«, flüsterte Jason und riss Anita aus ihren Gedanken. Er führte sie in den Wintergarten, wo Rick, Julia und Nestor auf sie warteten.
    »Hallo, Anita«, brummelte der Gärtner und wandte sich sogleich Jason zu. »Deine Schwester ist dickköpfiger als ein Maultier.« Er reichte Jason ein Thermometer. »Versuch sie dazu zu bringen, in zwei Stunden Fieber zu messen und noch ein Glas von diesem Huflattichtee zu trinken.«
    »Ich denke gar nicht daran!«, rief Julia. »Ich trinke dieses Zeug nicht!«
    »Das werden wir noch sehen«, entgegnete Nestor und machte auf dem Absatz kehrt.
    Anita betrat den von Sonnenlicht durchfluteten Wintergarten. Julia lag auf einem der weißen Sofas vor dem offenen Kamin. Sie hatte eine karierte Wolldecke um ihre Beine gewickelt und sah müde aus.
    »Hallo«, murmelte Anita und setzte sich auf das gegenüberliegende Sofa. Ihr Blick fiel auf die Nachschlagewerke, die Nestor am Vortag aus der Bibliothek geholt hatte, sowie auf mehrere Stapel beschriebener Blätter, Zeichnungen, Stifte, zwei Geodreiecke, ein Zirkel, ein gelber Marker und ein Dutzend kleine Notizblöcke. »Wow, da habt ihr aber ganz schön rangeklotzt.« Insgeheim bedauerte sie, dass sie nicht hatte helfen können.
    Jason hockte sich auf den Fußboden. »Ach, nicht der Rede wert.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Nicht wahr, Rick?«
    Der rothaarige Junge grinste.
    »Und? Was steht drin?«, fragte Anita.
    »Genau das ist das Problem«, sagte Jason und klopfte mit der Hand auf den Boden, damit Rick sich zu ihm setzte. Dann griff er unter eines der Sofas und holte Morice Moreaus Notizbuch hervor.
    Gespannt rutschte Anita nach vorne auf die Sofakante und sah

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