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Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Titel: Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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andere sind viele Kilometer weiter flussaufwärts. Und wieder fünf flussabwärts in der anderen Richtung. Wenn ihr wollt, können wir auch dorthin gehen. Aber das ist alles, was ihr finden werdet: fünf Türen, fünf Treppen und fünf Boote.«
    Jason musste an die Klippen bei der Villa Argo denken und an die Höhle unten in den Klippen. Sie waren nichts anderes als eine verkleinerte Version von dem, was sie hier vor sich sahen: der Meeresarm, das Boot und auf der gegenüberliegenden Seite die Treppe und die Tür. Dann dachte er an das System von Gängen unter der Villa und überlegte, ob die beiden Orte wohl von denselben Schöpfern geschaffen worden waren.
    Die Villa Argo ist über dem Labyrinth entstanden, dachte er.
    Ihm fielen die Modelle von Booten und Schiffen ein, die Ulysses Moore in dem Turmzimmer aufbewahrte, und er fragte sich, ob der alte Seebär nicht vielleicht auch etwas über diesen unterirdischen Ort wusste, der älter als die Türen war.
    Und vielleicht auch älter als all die anderen erträumten Orte.
    Ja, dachte Jason. Er muss etwas wissen, das er noch nie jemandem erzählt hat. Oder vielleicht war es etwas, das seine Vorfahren gewusst hatten.
    Aber was ist dieses Labyrinth? Was birgt es denn, was so wichtig ist?, fragte er sich zum x-ten Mal und kam auch dieses Mal nicht darauf, was es sein konnte.
    Anita sah müde aus. Als sie beschlossen hatte, Jason zu folgen und durch die Elfenbeintür zu gehen, hätte sie sich niemals vorstellen können, dass sie an so einen Ort geraten würden. Und in eine derart verzweifelte Lage.
    »Ich glaube, wir sollten Rick um Hilfe bitten, Jason«, sagte sie leise und setzte sich auf den Boden. Sie legte das Notizbuch vor sich hin und wollte es gerade aufschlagen, als sich Zephir zu ihnen umdrehte.
    »Wer eintreten will, muss die richtige Tür finden. Und um sie entdecken zu können, muss er ein Rätsel lösen, bei dem es zwanzig Hinweise gibt.« Er sagte diese Sätze so ausdruckslos, als hätte er sie vor langer Zeit auswendig gelernt und schon unzählige Male vorgetragen. »Zwanzig. Keinen mehr und keinen weniger.«
    »Und was sind das für Hinweise?«, fragte Jason, der merkte, wie er allmählich aufgeregter wurde.
    Der Riese drehte sich wieder von den beiden weg und sagte betont langsam und ruhig:
    »1. Jede Tür hat eine andere Farbe.
    2. Jede Tür führt an einen anderen Ort.
    3. Jeder Ort hat ein typisches Boot, ein typisches Tier und ein typisches Getränk.
    4. Kein Ort hat dasselbe Boot, dasselbe Tier oder dasselbe Getränk wie ein anderer.
    5. Die Bewohner von Kilmore Cove treten durch die rote Tür ein.
    6. Die Bewohner von Atlantis lieben Fische.
    7. In Eldorado trinkt man Tee.
    8. Die grüne Tür liegt links von der weißen.
    9. Die, die durch die grüne Tür gehen, trinken Kaffee.
    10. Die, die durch die gelbe Tür eintreten, fahren mit Dschunken.
    11. Die, die auf den Wikingerschiffen fahren, züchten Hasen.
    12. Die, die durch die mittlere Tür eintreten, trinken Milch.
    13. Die Bewohner von Punt treten durch die erste Tür ein.
    14. Die, die in Einbäumen fahren, leben neben denen, die Katzen lieben.
    15. Die, die Affen lieben, leben neben denen, die mit Dschunken fahren.
    16. Die, die auf dem Rücken von Walen reisen, trinken Limonade.
    17. Die Bewohner der Insel der Träume fahren auf einem einfachen Floß.
    18. Die Bewohner von Punt leben neben der blauen Tür.
    19. Die, die in Einbäumen fahren, haben Nachbarn, die nur Wasser trinken.«
    Zephir verstummte.
    »Und der zwanzigste Hinweis?«, fragte Jason, nach dem er einige Sekunden lang gewartet hatte, ob noch etwas kam.
    Der Riese sah ihm in die Augen und sagte eindringlich: »20: Kannst du mir jetzt, wo du das alles weißt, sagen, wer Raben liebt?«*
    *Anmerkung des Verlags: Lieber Leser, auch du kannst versuchen, dieses Rätsel zu lösen. Wenn du herausfinden willst, wie gut du Geheimnisse entschlüsseln kannst und ob du dich als Hüter der Türen zur Zeit eignest, dann lies erst weiter, wenn du selbst die Antwort herausgefunden hast.

Kapitel 9
Voynichs dunkles Geheimnis
    Wenn es etwas gab, das Malarius Voynich aus ganzem Herzen hasste, dann war es das Reisen.
    Und das, was er beim Reisen am allermeisten hasste, war, wenn es ihm nicht gelang, dort anzukommen, wo er hätte ankommen sollen.
    Im Augenblick befand er sich in folgender Situation: Der schwarze Bentley der Brandstifter befand sich auf einer mit Gras bewachsenen Hochebene irgendwo hinter Zennor. Vor ihnen lag eine Kreuzung, an der

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