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Ulysses

Ulysses

Titel: Ulysses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Joyce
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Figather?
    Feigensammeln, denk ich wohl. Und Prosper Lorés Hugenottenname. An Bassis gebenedeiten Jungfrauen wanderten Blooms dunkle Augen vorbei. Blaugewandet, weiß darunter, kommet her zu mir alle. Die glauben doch, sie ist Gott: beziehungsweise Göttin. Die heute da. Ich hab nicht sehn können. Dieser Bursche sprach. Ein Student. Hinterher mit Dedalus’ Sohn. Das könnte der Mulligan sein. Alles ganz reizende Jungfräulein. Das bringt diese Wüstlinge von Kerls da rein: ihr Weiß.
    Vorüber wanderten seine Augen. Die Süße der Sünde. Süß sind die Süßen.
    Der Sünde.
    In kicherndem Schall verschmolzen junge goldbronzene Stimmen, Douce mit Kennedy, Ihr anderes Auge. Junge Köpfe warfen sie zurück, bronzenes Kichergold, freifliegen zu lassen ihr Lachen, einander Zeichen, Ihr ander, zukreischend, hochschneidende Töne.
    Ah, schnaufend, seufzend. Seufzend, erschöpft, ah, starb ihre Freude hin.
    Miss Kennedy lippte wieder an ihrer Tasse, hob sie, trank einen Nipp und kichkicherte. Es beugte Miss Douce sich wieder über das Teebrett, kräuselte wieder die Nase und rollte drollig geschwollene Augen. Wieder ein Kennykichkichern, neigend ihr schönes Getürm von Haar, sich vor sich beugend, bis sich ihr Schildpatt-Nackenkamm zeigte, prustete aus ihrem Mund ihren Tee sie, würgend an Tee und Gelächter, hustend vor Würgen, schreiend:
    - O diese schmierigen Augen! Stellen Sie sich bloß vor, Sie sind verheiratet mit so einem Mann, schrie sie. Mit dem bißchen Bart!
    Douce ließ einem herrlichen Gellschrei freien Schall, dem vollen Gellen eines vollen Weibs, Freude, Lust, Empörung.
    - Verheiratet mit dieser Schmiernase! gellte sie.
    Schrill, mit tiefem Gelächter, nach Bronze in Gold, nötigten gellschrill einander sie schallvoll zu Schall, klingend in Wechseln, Bronzegold Goldbronze, schrilltief, lachvoll zu Lachen. Und lachten noch mehr dann. Schmierig, ich weiß. Erschöpft, ohne Atem legten geschüttelte Köpfe sie nun, toupiert und getürmt neben glanzgekämmt, auf die Thekenkante. Ganz rot geworden (Oh!), ganz schnaufend, schwitzend (Oh!), ganz ohne Atem.
    Verheiratet mit Bloom, dem Schmierischlieribloom.
    - O ihr Heiligen droben! sagte Miss Douce, seufzte Miss Douce über ihrer hüpfenden Rose. Wenn ich doch bloß nicht so gelacht hätte! Ich fühl mich ganz naß.
    - O Miss Douce! protestierte Miss Kennedy. Sie schlimmes Ding, Sie!
    Und wurde noch röter (Sie Schlimme!), goldener noch.
    Vorüber an den Büros von Cantwell strich Schmieribloom, vorüber an Ceppis Jungfrauen, hell von ihrem Öl. Die Dinger, die hat noch Nannettis Vater verhökert, an Türen rumgeschleimt wie ich.
    Religion zahlt sich aus. Muß noch wegen dem Keyes-Artikel bei ihm vorbei. Zuerst aber essen.
    Muß ich dringend. Noch nicht. Um vier, hat sie gesagt. Die Zeit geht pausenlos weiter. Uhrzeiger drehn sich. Weiter. Wo essen? Clarence, Dolphin. Weiter. Für Raoul. Essen. Wenn ich mit diesen Annoncen, mach ich fünf Guineen. Die violetten Seidenunterröcke. Noch nicht. Die Süße der Sünde.
    Wurde weniger rot, noch weniger, blaßte golden.
    In ihre Bar geschlendert kam Mr. Dedalus. Splitter, Splitter knippend von einem seiner felsenharten Daumennägel. Splitter. Geschlendert kam er.
    - Oh, willkommen daheim wieder, Miss Douce!
    Er hielt ihre Hand. War der Urlaub erfreulich gewesen?
    - Tipptopp.
    Er hoffte, sie habe schönes Wetter gehabt in Rostrevor.
    - Fabelhaftes, sagte sie. Sehn Sie doch nur, wie ich aussehe.
    Den ganzen Tag am Strand gelegen.
    Bronzenes Weiß.
    - Das war aber ganzganz böse von Ihnen, sagte Mr. Dedalus und drückte ihr in mildem Tadel die Hand. Arme einfältige Männer so in Versuchung zu führen.
    Miss Douce aus Atlas entdoucete ihm ihren Arm.
    - Ach gehn Sie, sagte sie. So einfältig sehn zum Beispiel Sie mir gar nicht aus, finde ich.
    Er war’s.
    - Nun, doch, das bin ich, grübelte er. In der Wiege hab ich so einfältig ausgesehen, daß sie mich Simon den Simplex tauften.
    - Sie müssen ein properer Brocken gewesen sein, gab Miss Douce zur Antwort. Und was hat der Doktor heute verordnet?
    - Nun, ganz wie Sie meinen, grübelte er. Ich glaube, ich werde Sie einmal mit der Bitte um etwas frisches Wasser und ein halbes Glas Whisky behelligen.
    Klingeling.
    - Mit der allergrößten Bereitwilligkeit, stimmte Miss Douce zu.
    Mit Bereitwilligkeitsgrazie wandte sie nun sich herum zum mit Cantrell & Cochrane begoldeten Spiegel. Mit Grazie entzapfte ein golden Maß Whisky sie ihrem Kristallfäßchen dann. Es zog unterm

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