Ulysses
reichlich Wasser übergossen wurde, und als der Gong kam, sprang er frisch und mutgeschwellt wieder vor, überzeugt davon, den Faustkämpfer-Eblaniten im Handumdrehen k.o. zu schlagen. Jetzt ging es um die Entscheidung, und es mußte sich zeigen, wer der bessere Mann war. Die beiden kämpften wie Tiger, und die Erregung nahm fieberhafte Formen an. Der Schiedsrichter verwarnte Pucking Percy zweimal wegen Klammerns, aber der Favorit war schlau und seine Beinarbeit zu beobachten ein Vergnügen. Nach einem flotten Austausch von Höflichkeiten, während dessen ein smarter Aufwärtshaken des Kriegsmannes reichlich Blut aus dem Munde seines Gegners fließen ließ, fiel der Favorit plötzlich über den anderen her und landete eine schreckliche Linke auf Battling Bennetts Magen, die jenen auf die Bretter legte. Es war ein sauberer und tüchtiger K.o. Inmitten gespanntester Erwartung wurde der Portobello-Boxer ausgezählt, Bennetts Sekundant Ole Pfotts Wettstein warf das Handtuch, und der Santry-Boy wurde unter dem frenetischen Beifall des Publikums, das in den Ring einbrach und ihn vor Begeisterung fast erdrückte, zum Sieger erklärt.
- Der weiß, auf welcher Seite das Brot gebuttert ist, sagt Alf. Wie ich höre, zieht er ne Konzert-Tournee auf jetzt im Norden.
- Was, sagt Joe, tatsächlich?
- Wer? sagt Bloom. Ah, ja. Das ist ganz richtig. Ja, eine Art Sommer-Tournee, verstehn Sie. Nur als Urlaub.
- Und Mrs. B. ist der helle Stern des Ganzen, was? sagt Joe.
- Meine Frau? sagt Bloom. Sie singt, ja. Ich glaube auch, daß es ein Erfolg wird. Er ist ausgezeichnet im Organisieren. Ausgezeichnet.
Hoho, aha, sag ich da zu mir selber, sag ich da. Das erklärt denn ja endlich, warum die Kokosnuß Milch hat und das Tierchen keine Haare auf der Brust. Blazes spielt die erste Flöte. Konzert-Tournee. Daran erkennt man den Sohn des Dreckigen Dan, des Schwindlers von der Island Bridge, der zweimal dieselben Pferde an die Regierung verkaufte, zum Kampf gegen die Buren. Der alte Wasdennwas. Ich komme wegen der Armen- und Wassersteuer, Mr. Boylan. Was? Wegen der Wassersteuer, Mr. Boylan. Was denn, was? Das ist genau der Richtige, die zu organisieren, der Protz, das kann ich dir flüstern. Unter uns Pastorentöchtern.
Der Stolz von Calpes felsigem Berg, die rabenhaarige Tochter des Tweedy. Dort wuchs sie heran zu beispielloser Schönheit, wo Mispel und Mandel durchduften die Luft. Die Gärten von Alameda kannten ihren Schritt: es kannten ihn die Oliven und neigten sich vor ihr. Die keusche Gemahlin ist sie des Leopold: Marion mit dem milchschweren Busen.
Und siehe, da trat herein einer aus dem Geschlechte der O’Molloys, ein gar anmutiger Held mit weißem Gesicht, wenn auch zugleich etwas rötlich, Ratgeber Seiner Majestät, gelehrt in Gesetzesdingen, und mit ihm der Prinz und Erbe der edlen Linie der Lamberts.
- Hallo, Ned.
- Hallo, Alf.
- Hallo, Jack.
- Hallo, Joe.
- Gott zum Gruße, sagt der Bürger.
- Danke gleichfalls, sagt J. J. Was darfs sein, Ned?
- Eine Halbe, sagt Ned.
Bestellt denn J. J. die Getränke.
- Wart ihr auf dem Gericht? sagt Joe.
- Ja, sagt J. J. Er wird das Kind schon schaukeln, Ned, hat er gesagt.
- Hoffentlich, sagt Ned.
Also was wird da eigentlich gedreht bei den beiden? J. J. läßt ihn von der Liste der Anklage-Jury streichen, und der andere hilft ihm aus der Patsche. Und sein Name dazu noch im Stubbs. Spielt Karten, bechert mit albernen Angebern rum, so Kerls mit großkotzigem Monokel im Auge, säuft Schampus und steckt dabei bis zum Hals in Vorladungen und Zahlungsbefehlen. Hat seine goldene Uhr versetzt, bei Cummins in der Francis Street, wo er dachte, daß niemand ihn kennt, hinten im Privatbüro, wie ich mit Pisser da war, der seine Stiebeln auslösen wollte. Und wie war Ihr Name, Sir? Pleyte, sagt er. Jau, und pleite ist er auch, sag ich. Bei Gott, der wird auch noch mal reumütig zu Kreuze kriechen, denk ich mir dabei.
- Habt ihr diesen verdammten Blödmann Breen da rumschwirren sehn? sagt Alf. U. p. up.
- Ja, sagt J. J. War auf der Suche nach einem Privatdetektiv.
- Jau, sagt Ned, und er hatte sich derart verrannt, daß er gleich vor Gericht damit wollte, wenn nicht Corny Kelleher ihn rumgekriegt hätte, indem daß er ihm gesagt hat, er soll doch erstmal die Handschrift untersuchen lassen.
- Zehntausend Pfund, sagt Alf und lacht. Gott, da gäb ich was drum, wenn ich das mit anhörn könnte, was der dem Richter und der Jury alles erzählt.
- Bist du das etwa gewesen, Alf? sagt Joe.
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