Ulysses
Kerl rausgeführt wird, der nach seiner Mama heult, und sie ihn am Kanonenrohr festbinden.
- Peng uff die Latte, sagt der Bürger, so hat Sir John Beresford das immer genannt, der alte brutale Schuft, aber der moderne Engländer nennts gottsvornehm Stöckebrechen.
Und sagt John Wyse:
- ‘s ist ein Gebrauch, wovon der Bruch mehr ehrt als die Befolgung.
Und dann erzählt er uns lang und breit, wie der Waffenmeister kommt mit einem langen Stock und ausholt und dem armen Kerl die Kehrseite in Fetzen haut, bis er Zeter und Mordio brüllt.
- Das ist eure glorreiche britische Marine, sagt der Bürger, die alle Welt an der Kandare hat. Die Kerls, die niemals Sklaven sind, mit der einzigen erblichen Kammer auf dem Angesicht der Erde Gottes, und ihr Land in den Händen von einem Dutzend Saujagd- und Baumwoll-Baronen. Das ist das große Empire, wegen dem sie ein derartiges Gespreiz machen: Packesel und ausgepeitschte Leibeigene.
- Ein Reich, in dem die Sonne nie aufgeht, sagt Joe.
- Und das Tragische daran ist, sagt der Bürger, sie glauben auch noch daran. Diese armen Irren glauben daran!
Sie glauben an Stock den Marterer, den allmächtigen, Schöpfer der Höllen auf der Erden, und an Jan Maat, seinen angebundenen Sohn, unsern Hörigen, der empfangen ist vom geilen Gespreiz, geboren von der Hundssau Marine, gelitten unter Peng uff die Latte, das Kreuz ihm zerdroschen und voll Narben, niedergefallen mit Brüllen, am dritten Tage wieder auferstanden von der Koje, auf in die Wanten zu klimmen, schwitzend als Knecht des Stockes, der allrächenden Marter, von wannen ihm frommen wird nichts mehr, lebendig wie im Tode.
- Aber, sagt Bloom, ist Disziplin nicht überall dasselbe? Ich meine, wäre es nicht ganz dasselbe hier, wenn Sie Gewalt gegen Gewalt setzten?
Also hab ichs nicht gesagt? So wahr ich hier diesen Porter am trinken bin, noch wenn er seinen letzten Schnaufer täte, würd er versuchen, einem ins Gesicht hinein zu erklären, daß Sterben doch eigentlich Leben wäre.
- Wir werden Gewalt gegen Gewalt setzen, sagt der Bürger. Wir haben unser größeres Irland jenseits des Meers. Im schwarzen Jahr 47 sind sie von Haus und Hof vertrieben worden. Ihre Lehm- und Schutzhütten am Straßenrand wurden vom Sturmbock niedergelegt, und die Times rieb sich die Hände und erzählte den hasenherzigen Tommys, bald würdes in Irland nur noch so wenig Iren geben wie Rothäute in Amerika. Sogar der Großtürke schickte uns seine Piaster. Aber das Sachsengeschmeiß versuchte die Nation daheim auszuhungern, während das Land voller Ernten war, die die britischen Hyänen aufkauften und in Rio de Janeiro verhökerten. Jawohl, sie haben die Bauern stammweise vertrieben. Zwanzigtausend von ihnen sind auf den Sargschiffen gestorben.
Doch die das Land der Freiheit erreichten, gedenken des Landes der Knechtschaft. Und sie werden wiederkommen und die Rache bringen, keine Feiglinge, sondern die Söhne von Granuaile, die Kämpfer von Kathleen ni Houlihan.
- Vollkommen richtig, sagt Bloom. Aber mein Vorstoß richtete sich viel mehr auf…
- Wir warten schon recht lange auf diesen Tag, Bürger, sagt Ned. Seit die arme alte Frau uns erzählte, daß der Franzmann führ zur See und wär in Killala gelandet.
- Jawohl, sagt John Wyse. Wir haben für die königlichen Stuarts gekämpft, die uns vor den Williamiten verleugneten, und sie haben uns verraten. Denkt an Limerick und den zerbrochenen Vertragsstein. Wir haben unser bestes Blut hergegeben für Frankreich und Spanien, die wilden Gänse. Fontenoy, eh? Und Sarsfield und O’Donnell, Herzog von Tetuan in Spanien, und Ulysses Browne von Camus, der Feldmarschall bei Maria Theresia war. Aber was haben wir je dafür bekommen?
- Die Franzosen! sagt der Bürger. Ein Verein von Tanzlehrern! Wißt ihr, was mit denen ist? Die sind für Irland nie auch nur einen gegrillten Furz wert gewesen. Versuchen sie nicht grad wieder, auf Tay Pay seiner Dinnerparty, mit dem perfiden Albion eine Entente cordiale abzuschließen?
Brandstifter Europas, und das waren sie immer.
- Conspuez les Français , sagt Lenehan und stibitzt sich sein Bier.
- Und was die Preußen und die Hannoveraner betrifft, sagt Joe, haben wir nicht genug von diesen wurstfressenden Bastarden auf dem Thron gehabt, von Georg dem Kurfürsten bis runter zu dem Germanenlackel und der blähsüchtigen alten Vettel, die jetzt abgeschrammt ist?
Jesus, hab ich da lachen müssen, wie er das rausbrachte, über die Alte mit dem Schnurrbart auf der
Weitere Kostenlose Bücher