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Um die Wurst (German Edition)

Um die Wurst (German Edition)

Titel: Um die Wurst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moritz
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Ohrfeige, deren Wucht sie drehte und gegen die Kellertür schmiss. Ihre Stirn schlug gegen das Metall. Abgewandt von Oleg griff sie in ihr Holster, entsicherte die Walther, schnellte herum und drückte ab. Ein Schuss genügte. Sie wollte seine Stirn treffen, verfehlte knapp, die Kugel schoss durch Olegs linkes Auge ins Hirn. Er riss den Mund auf, schwankte und stürzte auf sie zu. Sie wich aus. Sein Körper schlug auf die Stufen der Treppe und rollte zwei Stufen. Vor der Tür blieb er reglos liegen.
    Sie sprang über ihn und flüchtete.

ZWÖLF
    »Was soll das? Warum tust du das?« Bärbel saß gefesselt auf einem Stuhl. Holger hatte ihr das Klebeband vom Mund gerissen.
    »Weil ich nichts mehr zu verlieren habe.«
    Sie sah ihn an. »Hast du Erik ermordet? Aus Eifersucht? Wegen mir? Hat sich deine Frau deswegen versucht umzubringen? Weil sie hinter unser Verhältnis gekommen ist?«
    Holger sah sie an, als spräche ein Marsmensch mit ihm. Er schwieg.
    Bärbel errötete vor Zorn. »Mach mich los, hörst du?«
    »Wo ist die CD ?«
    »Welche CD ?«
    Holger schlug ihr ins Gesicht. Bärbel erschrak mehr, als dass es sie schmerzte. »Bis du verrückt geworden?«
    »Die CD .«
    »Hab ich Killian gegeben.«
    »Wir haben sie nicht bei ihm gefunden.«
    » Wir? Wer ist Wir ?«
    Die Tür des Blockhauses öffnete sich. Marlena Dufner kam mit einem Mann herein, der einen Irischen Wolfshund bei sich hatte. Bärbel kannte die Rasse. Sie hatte selbst mal einen haben wollen. Kurz nachdem Swintha ausgezogen war, glaubte sie, ein Hund täte ihr gut. Sie hatte es dann doch nicht getan. Sie wäre sich unglaubwürdig vorgekommen, dem Hund Fleisch zu geben und selbst Gemüse zu essen. Der Wolfshund schnupperte an ihren gefesselten Händen.
    »Braveheart, hierher«, sagte sein Herrchen. Braveheart gehorchte.
    »Was hast du mit der Sache zu tun, Marlena?«, fragte Bärbel.
    Marlena sagte nichts. Dafür übernahm Herrchen das Wort. »Wir haben Schwarz nicht auf dem Gewissen. Auch die anderen haben wir nicht getötet. Aber wir brauchen die CD .«
    »Was ist so wichtig an ihr?«
    »Das wollen Sie gar nicht wissen.«
    »Doch. Genau das will ich wissen. Du machst mir keine Angst. Marlena, ich kenne dich seit der fünften Klasse. Was soll das? Holger, ich dachte, ich würde dir etwas mehr bedeuten als eine Nummer. Und jetzt fesselst und schlägst du mich? Weshalb?«
    Marlena entglitt das Gesicht. »Was? Ihr hattet etwas miteinander?«
    Holger sah sie nicht an.
    »Holger. Ich habe dich was gefragt!«
    Er blitzte sie an. »Nichts Großartiges. Zwei-, dreimal. Einfach so. Zwischendurch.«
    »Du Dreckschwein. Du hast gesagt, ich wäre die Einzige für dich!«, schrie Marlena. Braveheart knurrte. Herrchen hielt ihn am Halsband zurück.
    »Marlena. Reiß dich zusammen«, sagte er. »Es geht um Wichtigeres.«
    »Hör auf deinen Onkel«, sagte Holger. »Er hat recht.«
    »Nein. Es gibt nichts Wichtigeres als die Liebe zwischen zwei Menschen«, rief Marlena, und es klang nach Überzeugung.
    »Liebe kommt und geht«, sagte Holger. Hohl wie ein Kalenderspruch.
    »Bist du wirklich so ein Schwein? Hattest du außer ihr noch andere? Andere Schülerinnen?« Marlena schluchzte auf.
    »Sei still.«
    »Ich will es wissen. Hattest du noch andere Schülerinnen?« Tränen liefen über ihre Wangen. Sie wischte sie mit dem Ärmel weg.
    »Schaff sie raus. Ich kann sie hier jetzt nicht gebrauchen.«
    Ihr Onkel nahm Marlena am Arm und zog sie aus der Hütte. »Braveheart«, sagte er. Der Hund folgte.
    Holger beugte sich dicht über Bärbels Gesicht. »Die CD .«
    *
    Killians Handy brummte. Auf dem Display blinkte Moshes Konterfei. Killian unterbrach die Aufräumaktion und nahm den Anruf entgegen.
    »Heiße Sache, in die du da wieder reingerutscht bist, mein Lieber«, sagte Moshe. »Du erzählst mir immer von Urlaub, Abschalten und Auftanken. Und dann suchst du dir kleine Kriege. Dann kannst du doch gleich bei mir bleiben.«
    Killian kannte das Spielchen. Es war ein Ritual geworden. Moshe verstand es nicht, dass einer ausbrannte. Moshe brannte immer. Er musste immer brennen, weil er dort aufgewachsen war, wo er lebte. Dort loderte die Lunte. Das Brennen gehörte zu Moshe wie das Grillen zu Deutschland.
    »Was hast du für mich?«
    »Kinderpornos.«
    »Scheiße.«
    »Ist auch dabei. Alles, was du willst.«
    »Und die Namen auf der CD ?«
    »Kunden.«
    »Jemand, den man kennt? Prominenz?«
    »Keine Prominenz in dem Sinn. Aber einige stehen nicht unter ihrem echten Namen auf der

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