Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Um Haaresbreite

Um Haaresbreite

Titel: Um Haaresbreite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
sehen und ihn nicht verhindern können.
    Sie duckten sich instinktiv, als das Schnellboot in die Backbordseite der
Honjo Maru
stieß und gleich darauf in einer blendenden Benzinflamme explodierte. Der Motor schoß hoch in die Luft, überschlug sich und stürzte auf das Vorderdeck.
    Feurige Splitter prasselten auf das Schiff wie Schrapnellstücke einer Bombe. Ein paar Fenster des Steuerhauses zersplitterten.
    Einige Sekunden lang ergoß sich ein Trümmerregen über das Schiff und den Fluß.
    Wie durch ein Wunder wurde niemand an Bord verletzt.
    Yubari befahl, die Motoren zu stoppen. Ein Rettungsboot wurde heruntergelassen, um nach dem Rennbootfahrer zu suchen.
    Alles, was man von ihm fand, waren eine versengte Lederjacke und eine zerbrochene Taucherbrille aus Plastik.

59
    Im Laufe des Nachmittags begann die Stimmung auf der
Ocean Venturer
in einen vorsichtigen Optimismus umzuschlagen. Die
Phoenix
und die
Huron
stellten Mannschaften und Material zur Verfügung, und bald konnten Hilfspumpen eingesetzt werden, die das in die unteren Decks eindringende Wasser stoppten. Die Überreste des Derricks wurden losgeschweißt, und der Neigungswinkel betrug nur noch neunzehn Grad.
    Die meisten Schwerverletzten, einschließlich Heidi, wurden in die geräumigere Lazarettstation an Bord der
Phoenix
transportiert. Pitt begegnete ihr auf dem Deck, als man sie auf einer Bahre heraufbrachte. »Es war nicht gerade eine Vergnügungsfahrt«, sagte er und schob ihr eine blonde Locke aus dem Gesicht.
    »Ich hätte es um alles in der Welt nicht verpassen wollen«, antwortete sie, tapfer lächelnd.
    Er beugte sich über sie und gab ihr einen Kuß. »Ich besuche dich bei der ersten Gelegenheit.«
    Dann drehte er sich um und stieg die Leiter zum Kontrollraum empor. Rudi Gunn kam ihm in der Tür entgegen. »Ein JIM-Anzug wurde flußabwärts treiben gesehen«, sagte er. »Die
Phoenix
holt ihn mit einer Barkasse.«
    »Haben wir etwas von der Bergungsmannschaft gehört?«
    »Der Teamführer Art Dunning hat sich vor einer Minute gemeldet. Sie haben die Druckkammer noch nicht gefunden, aber er sagte, die Explosion müsse vom Bug der
Empress
gekommen sein. Die Frage ist nur, wo der Sprengstoff herkommt.«
    »Er war da, bevor wir ankamen«, sagte Pitt nachdenklich.
    »Oder er wurde später gelegt.«
    »Eine so große Ladung kann unmöglich durch unsere Sicherheitskette geschmuggelt worden sein.«
    »Shaws Gorilla hat schon einmal das System durchbrochen.«
    »Einmal vielleicht, aber das genügt nicht, um eine solche Ladung herzuschaffen. Sie müssen das Zeug im Bug der
Empress
verwahrt und dann auf eine Gelegenheit gewartet haben, es über das ganze Schiff zu verteilen, um den größtmöglichen Schaden anzurichten.«
    »Sie wollten das Wrack sprengen und den Vertrag vernichten, bevor wir auf der Bildfläche erschienen?«
    »Aber wir sind früher gekommen und haben ihnen den Zeitplan vermasselt. Deshalb haben sie das kleine U-Boot geklaut. Sie hatten Angst, es könnte das Sprengstoffversteck aufstöbern.«
    »Aber war Shaw so verzweifelt, daß er es zu einem Massenmord kommen ließ?«
    »Das verstehe ich eben nicht«, gestand Pitt. »Irgendwie machte er mir nicht den Eindruck, ein blutrünstiger Typ zu sein.«
    Pitt blickte sich um und sah den Chefmaschinisten Metz langsam in den Kontrollraum treten.
    Er sah aus, als würde er jeden Moment zusammenbrechen.
    Sein Gesicht war müde und eingefallen, die Kleidung von den Stiefeln bis zur Mütze pitschenaß, und er stank nach Dieselöl.
    »Wissen Sie was?« Er versuchte zu lächeln. »Die gute alte
Venturer
wird es doch noch schaffen. Sie ist zwar nicht gerade flott, aber bei Gott, sie wird uns heimbringen.«
    Das war die beste Nachricht, die Pitt seit der Explosion vernommen hatte. »Ihr habt den Wassereinbruch gestoppt?«
    Metz nickte. »Seit einer Stunde sind wir um zwanzig Zentimeter runter. Sobald Sie ein paar Taucher freimachen können, lasse ich die schlimmsten Lecks von außen her zumachen.«
    »Die
Huron
«, sagte Pitt besorgt. »Können Sie ohne die Pumpen von der
Huron
auskommen?«
    »Ich glaube schon«, antwortete Metz. »Mit unserer Ausrüstung und der von der
Phoenix
sollten wir es schaffen.«
    Pitt verschwendete keine Zeit. Er brüllte in das Mikrofon seines Kopfhörapparates. »Klinger!«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis die Antwort kam. Die Stimme war schleppend. »Hallo, hier spricht Kapitän Nemo von der
Nautilus.
Ende.«
    »Wer sind Sie?«
    »Der Mann aus
Zwanzig Millionen Meilen unter

Weitere Kostenlose Bücher