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Um Leben und Tod - Ennigkeit, O: Um Leben und Tod

Um Leben und Tod - Ennigkeit, O: Um Leben und Tod

Titel: Um Leben und Tod - Ennigkeit, O: Um Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ortwin;Höhn Ennigkeit
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absehbar, dass das mit meinen finanziellen Verhältnissen nicht so weitergehen konnte. Dann fing ich an, mir Gedanken zu machen. Das waren zunächst Gedanken über Kredite, zusätzliche Jobs, mit meinen Eltern zu reden. Das alles habe ich dann aber verworfen, weil es alles nicht ausgereicht hätte, um in dieser Spirale weiterzuleben. Ich machte mir also über meine Situation Gedanken und wusste, dass das ganze Kartenhaus zusammenbricht, wenn meine finanziellen Möglichkeiten endgültig erschöpft sind. Dabei dachte ich natürlich auch darüber nach, mich gegenüber
Marianne [Name geändert] zu offenbaren, wobei ich diese Möglichkeit deswegen verwarf, weil ich einerseits Angst davor hatte, mein Lügengebäude darzustellen, und andererseits befürchtete ich, Mara [Kosename geändert] zu verlieren …
    So kam ich auch auf strafbare Gedanken. Ich hab mir dann überlegt, einen Banküberfall zu machen, es war mir aber dann klar, dass ich dafür nicht der Typ bin – mit Pistole und so …
    Mein Kopf hat sich dann wie in zwei Teile gespalten. Einer hat diese kriminellen Überlegungen durchdacht, der andere wusste, dass ich nicht der Typ dazu bin. Ich bin von meinem Naturell aus eher sanftmütig und zurückhaltend …
    Ein Banküberfall hätte nicht genug Geld gebracht, und ich hätte das auch nicht gekonnt. Ziemlich schnell kam ich dann auf den Gedanken einer Entführung … Ich war dann ziemlich schnell bei dem Entführungsopfer Jakob von Metzler … Er war als Entführungsopfer in meinem Kopf, bevor ich ihn kannte. Ich wusste, dass Jakob ungefähr in der fünften oder sechsten Klasse war, das passte in meinen Plan …
    Ich wollte ihn dann in die Hütte bringen … Er sollte dort das Wochenende bleiben und ich wollte ihn dort unter Alkoholeinfluss bringen, um eine Amnesie bei ihm herbeizuführen. Es sollte Wodka und Cola sein … In dem Plan war dann auch als Eventualität der Tod des Jungen vorgesehen … Es war nicht gewollt, aber wenn es passiert, so dachte ich, nehme ich es billigend in Kauf …
    Er stand schräg hinter mir, vor mir der Tisch. Ich nahm das Klebeband, drehte mich um und klebte es ihm auf den Mund. Ich habe an seinen Augen gesehen, dass er das als Scherz auffasst. Ich habe ihn dann gefragt, ob er ein Handy habe. Daraufhin gab er mir mit den Händen zu verstehen, dass er keins habe. Dann gingen die Scheuklappen runter und ich habe meinen Plan abgespult. Ich habe ihn dann mit sanfter Gewalt bäuchlings auf den Boden gelegt, auf ihm gelehnt, habe ihm die Hände auf dem Rücken zusammengedrückt und mit dem auf dem Wohnzimmertisch bereitgelegten Klebeband die Hände wie Handschellen zusammengeklebt. Ich habe dann mit dem Klebeband auch seine Füße umwickelt …
    Ich habe auf ihn eingeredet. Er zappelte. Er merkte, dass es ernst wird. Er versuchte zu schreien. Wehren konnte er sich nicht richtig, er war ja gefesselt … Ich habe ihm wieder den Mund zugedrückt und bin auch lauter geworden. In mir war nur noch der Gedanke, dass jetzt Ruhe sein musste. Ich habe ihm noch einen Klebestreifen auf die Nase geklebt, habe Nase und Mund mit der großen Hand zugedrückt, habe ihn fest am Hals gepackt und ihn kurz gewürgt und geschüttelt. Er lag erst noch auf seinem Bauch, beim Würgen habe ich den Oberkörper ein bisschen zur Seite gedreht. Das Würgen brachte auch nichts …
    Nach meiner Erinnerung habe ich dann nochmals wie ursprünglich neben ihm gekniet und den Mund zugehalten … Nachdem ich ihn gewürgt hatte, habe ich ihn nach meiner Erinnerung einmal im Halsbereich geschlagen, das heißt, ich habe seitlich mit der Faust gegen seinen Hals geschlagen … Es hat dann noch eine Minute gedauert, dann ist er langsam ruhiger geworden …
    Ich habe ihn genommen, in die Wanne gesetzt, den Stöpsel reingemacht und mit dem Duschkopf Wasser eingelassen und ihn damit auch abgeduscht. Der Zweck war, wie in meinem Plan vorgesehen, dass ich dadurch mögliche Spuren verwische …
    Da ich mir – wie gesagt – nicht sicher war, ob Jakob, was ich befürchtete, tot war, habe ich diese Gelegenheit benutzt, nachdem die Wanne einigermaßen mit Wasser gefüllt war, zur Prüfung dieser Frage den Kopf von Jakob unter Wasser zu tauchen. Ich wollte damit sehen, ob Luftbläschen entweichen …
    Frage: Kamen Sie auf die Idee, die Klebebänder abzunehmen, um ihm gegebenenfalls Luft zu verschaffen?
    Antwort: Nein, weil ich nicht wusste, ob er lebt oder tot ist, und wenn er gelebt hätte, hätte er geschrien. Es hätte ja sein können,

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