Umarme deine Angst und verwandle sie in positive Lebenskraefte
diesen während des Schreibens Ihrer Geschichte an der Garderobe abzulegen, um dem spontanen Fluss Ihrer Eingebungen ganz ungehindert folgen zu können. Experimentieren Sie! Lassen Sie Ihre Hand wie von selbst etwas aufschreiben. Die spontan erfundene Geschichte vermag Ihre Ängste ein Stück weit zu lösen. Sie hat allemal heilenden Charakter. Beschließen Sie Ihre Geschichte mit einem »Happy-End-Satz«.
Hier das Beispiel von Brigitte, die ihre Erfahrungen in Form einer Geschichte beschreibt:
Es war einmal ein kleines Mädchen, das schon als Kind große Angst vor der Dunkelheit hatte. Mit den Jahren wusste es zwar, dass es keine Wölfe und Hexen gibt, die sich unter dem Bett verstecken können, doch war die Dunkelheit für es immer irgendwie unheimlich. Es ließ nachts das Licht brennen, bis es sich eines Tages dazu entschloss, etwas Neues auszuprobieren. Es wollte – wie die meisten anderen Leute auch – ganz normal und ohne Licht einschlafen können. Es las viele Bücher über Angst und eines Tages hatte es den richtigen Einfall. Es stellte sich vor dem Einschlafen schöne Bilder und Landschaften vor. Mithilfe des autogenen Trainings lernte es, ruhig und gleichmäßig zu atmen. Es hatte das Gefühl, dass seine Angst von Tag zu Tag weniger wurde. Die märchenhafte Wandlung machte es fröhlich und es beschloss, auch andere Dinge, mit denen es nicht zurechtkam, »anzupacken«.
Eines Tages begegnete es ihrer Angst in Form eines großen, grünen, Gift spuckenden Drachens. Erst zitterten ihm die Knie und sein Herz schlug bis zum Hals. Dann erinnerte es sich daran, dass es mit dem Drachen sprechen kann. Es sagte ihm: »Ich habe Angst vor dir, aber aus sicherem Abstand kann ich dir in die Augen sehen. Vielleicht begleitest du mich noch viele Jahre, ich werde mich mit dir anfreunden.« Als es dies sagte, verwandelte sich der Drache plötzlich in einen zahmen, kleinen Hund. Er sagte: »Wenn du mich ansiehst, dann bemerkst du, dass ich nicht so gefährlich bin, wie ich aussehe. Probiere es einfach öfter einmal aus.«
Es ist der Zaubertrick, der bei mir gut funktioniert.
Brigitte fühlte sich nach dem Schreiben dieser Geschichte ruhig und gelassen. Sie weiß, dass sie sich ihrer Angst stellen kann und sich dadurch die Gedanken und Gefühle in angstauslösenden Situationen verändern können.
Bewegungsübungen für das innere Kind
Massage des inneren Kindes
Streicheln und massieren Sie Ihren Bauch. Verwenden Sie dazu ein wohlriechendes Haut- oder Massageöl. Sie verwöhnen damit sich selbst ebenso wie Ihr inneres Kind. Stellen Sie sich bei dieser Übung auch vor, Ihr inneres Kind säße in Ihrem Bauchraum und genieße jede Ihrer Bewegungen und Berührungen, weil es sich dadurch ganz geborgen und wohl wie ein noch ungeborenes Baby im Mutterleib fühlen kann. Es braucht nichts zu tun, außer einfach abzuwarten, bis die Zeit reif ist, geboren zu werden.
Die Schaukelübung
Haben Sie schon einmal beobachtet, wie Mütter ihre Babys hin- und herwiegen? Schreiende Babys können durch eine leichte Schaukelbewegung zur Ruhe gebracht werden. Stellen Sie sich Ihr inneres Kind jetzt als Baby vor. Wiegen Sie es in Gedanken auf den Armen sanft hin und her. Legen Sie sich mit dem Rücken auf eine warme Decke oder einen Teppich. Winkeln Sie Ihre Beine an und umfassen diese mit beiden Armen. Schaukeln Sie sich selbst sanft hin und her. Erzählen Sie Ihrem inneren Kind dabei eine Geschichte. Ermutigen Sie es! Sagen Sie ihm auch, dass Sie sich fortan für die Bedürfnisse Ihres inneren Kindes Zeit nehmen und diese zukünftig respektieren und beachten werden. Laut ausgesprochene Worte machen die Übung für Sie lebendiger und somit gefühlsintensiver. Probieren Sie es aus!
Die Ballübung
Besorgen Sie sich einen Ball, wie ihn Kinder zum Spielen haben. Spielen Sie nun mit sich selbst Ball: Sie werfen den Ball an die Wand, lassen ihn auf den Boden aufprallen und fangen ihn dann wieder auf. Das Ganze sollte mit folgenden Worten verbunden sein:
Der Ball trifft auf die Wand: begleitendes Wort »Angst«
Der Ball prallt auf den Boden: begleitendes Wort »weg«
Der Ball wird aufgefangen: begleitendes Wort »und«
Diese Übung fördert Ihre Konzentrationsfähigkeit. Die Worte wirken autosuggestiv. Gerade durch die Umsetzung in Bewegung prägt sich die Formel »Angst – weg« besonders gut in Ihrem Unterbewusstsein ein.
Rituale als Helfer
In Guatemala besitzen viele Menschen die sogenannten Sorgenpüppchen, die in einer kleinen Schachtel
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