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umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition)

umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition)

Titel: umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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davon kündete, dass es zwischen Jennifer Aniston und Brad Pitt wohl vorbei sei. Ich wagte es, mich auf den Klodeckel zu setzen. »Er hat dir doch nix getan, warum bist du so fies zu ihm? Er schleppt einen Arm voll roter Rosen an, und du gehst in die Badewanne! Er hatte sogar einen schwarzen Anzug an.«
    »Du hast ihn gesehen?«
    »Sagen wir besser, seinen Kondensstreifen. Also, was ist los?«
    »Ich will von dem ganzen Heiratsschmu nix hören. Ich habe es ihm zigmal erklärt, aber er kommt immer wieder damit an. Völlig egal, ob im schwarzen Anzug oder in der Badehose.«
    »Schon mal drüber nachgedacht, dass er dich wirklich gern haben könnte?« Ich steckte mir eine Zigarette an. Wilma wedelte mit der Hand: »Gib her. Ich will auch.«
    »Nein, willst du nicht, das verdirbt den Teint.«
    »Was willst du überhaupt hier? Wir sind zerstritten!« Sie warf die Zeitung auf den nassen Badvorleger, und Brad Pitts Gesicht legte sich in Wellen.
    »Ja, ich weiß. Und es wird in der nächsten Sekunde wahrscheinlich auch nicht besser werden. Ich wollte mit dir über Frau Heckel reden.«
    Wilma zog die rechte Augenbraue hoch und sagte: »Nicht nötig, ich hatte bereits das Vergnügen mit Frau Heckel.«
    »Ich weiß. Winnie hat es mir erzählt. Und ich dachte, du wärst nicht sauer. Hat er jedenfalls gesagt. Ich wollte mich entschuldigen. Wird nicht wieder vorkommen.«
    Wilma zog eine Schnute und sagte: »Ich musste mir alles Mögliche über die ›Tage Alter Musik‹ anhören und dass ihr Chef umgebracht wurde und sie jetzt auf der Suche nach einem total wertvollen Instrument ist, blah, blah.«
    »Und das hat dich gar nicht interessiert?«
    »Doch, natürlich. Wahnsinnig interessant. Vor allem wüsste ich gerne, was du schon wieder damit zu tun hast. In was hast du dich bloß wieder eingemischt?«
    »Das ist eine sehr lange Geschichte, und die ist jetzt auch abgeschlossen. Es hat überhaupt keinen Mord gegeben. Das ganze Trara für nix. Aber für die Einzelheiten habe ich jetzt keine Zeit. Ich komme ein anderes Mal wieder. Ich bin auf Wohnungssuche.«
    Wilma tauchte in der großen Badewanne ab. Ich hatte die Türklinke schon in der Hand, als hinter mir das Wasser schwappte und Wilma prustete: »Du wärst heute mit dem Knipser aus der Karibik zurückgekommen, stimmt’s?«
    »Ja und?«
    »Was, ja und?«
    Ich drehte mich zu ihr um und sagte: »Ich dachte, du willst nie wieder was darüber hören. Ich erfülle deine Wünsche. Noch was, oder kann ich jetzt gehen?«
    »Hey, hey, Maggie … Bleib mal auf dem Teppich. Ich war nicht so ganz auf der Höhe, als ich dich am Flughafen getroffen habe. Und als du gesagt hast, dass du wieder mit dem Knipser zusammen bist, da hab ich nur noch den Horrorfilm der letzten Jahre vor mir gesehen und irgendwie … Ich weiß auch nicht. Ich war einfach sauer, aber gar nicht so sehr auf dich, sondern eher auf ihn. Wie kann er es wagen?, hab ich gedacht. Dieser Idiot!«
    »Schon gut. Aber weißt du, Wilma, dazu gehören immer zwei. Ich hätte mir den Ausgang der Geschichte denken können.«
    »Du hast einfach kein Talent, auf dich aufzupassen.«
    »Das ist eine schöne Umschreibung für strunzblöde, oder?«
    Wilma lachte. »Setz dich da hin und gib mir eine Zigarette.«
    Ich holte den Tabak aus der Jackentasche und kauerte auf dem Badewannenrand. »Ich erzähl dir noch was Blödes: Hat der Knipser schon bei dir angerufen, um zu petzen, dass ich ihm die Alufelgen vom Volvo geklaut habe? Samt Winterreifen, nicht zu vergessen.«
    »Spinnt der?«
    Ich zündete die krumme Zigarette an und hatte sofort Tabakkrümel auf der Zunge.
    »Uäh. Und ob der spinnt. Gerade hatte ich das Flugticket zerrissen, da klingelt das Handy. Der ist wie ein Bumerang. Ich vergesse ihn, und eine Minute später steht er wieder auf der Matte. Das ist doch nicht normal.«
    »Normal, normal … Siehst du nicht, wie sich manche Dinge von selbst erledigen? Sogar ein bisschen Rache, obwohl du die gar nicht bestellt hattest.«
    »Meinst du, ich sollte dem edlen Dieb dankbar sein?«
    »Warum nicht. Hat dich ja nix gekostet.«
    Ihr schlanker Arm schoss aus dem Wasser, und sie schnappte die Zigarette aus meiner Hand. Wilma inhalierte tief und hustete. »Was ist das denn für ein Kraut?«
    »Kein Geld, keine Gauloises. «
    »Und das letzte Mal, als ich dich gesehen habe, lagst du in einem Sarg. Wird das jetzt zur Gewohnheit?«
    »Ich war auf der Flucht vor der Polizei. Wie gesagt, lange Geschichte.«
    »Die will ich hören. Du kannst auf

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