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umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition)

umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition)

Titel: umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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oben gefunden!«
    »Ach, ja …?«
    »Ja!«
    Borowski guckte mich flehend an. »Ist da noch ein Schluck drin?«
    »Nein. Was hattest du da oben zu suchen?«
    Die Antwort hätte ich mir auch selber geben können.
    »Der Cognac unten im Salon war alle. Da bin ich da rauf … und … da … hab ich …«
    »Ich dachte, du wolltest den Pool sauber machen? Was treibst du dich dann im Haus rum?«
    »Ja, aber … War doch keiner da, und ich wollt erssma ’n bissken Fernseh gucken.«
    »Okay. Lass gut sein. Du hast also gesehen, dass da oben was nicht in Ordnung war – und dann?«
    »Hab ich Angst gekriegt, wie ich den Flachmann gesehen hab, und bin raus.«
    »Und da hast du Van der Baack draußen im Pool gefunden.«
    »Jaaaa …«, heulte er auf, »… und da war allet noch viel schlimmer … Erss hab ich gedacht … Diebe … und ich muss die Pollzei holen, und dann dat!«
    »Wer hat Schlüssel zu dem Haus? Hattest du einen?«
    »Ja klar. Und der Herrmanns hatte einen und Frau Heckel und der Van der Baack. Dat Haus war zu, als ich hier angekommen bin.«
    »Und die Alarmanlage?«
    »Weiß ich nich mehr.«
    »Wie? Weiß ich nich mehr? Van der Baack und seine Assistentin sollten doch das ganze Wochenende weg sein. Hast du mir erzählt. Sag nicht, du hast gestern vergessen, die Alarmanlage scharf zu machen?«
    »Ich weiß et doch nich mehr. Hör doch ma auf mit der Fragerei, du machs mich ganz durchenander.«
    Matti klopfte Borowski auf die Schulter. »Sie meint es doch nur gut.«
    »Was meinst du, was die Bullen dich gleich noch alles fragen«, sagte Rudi, und Borowski sank noch weiter in sich zusammen.
    »Wo ist Herrmanns’ Schlüssel?!«, ließ ich nicht locker.
    »Weiß ich doch nich. Bestimmt inne Laube verschmort.«
    Da wäre ich mir mal nicht so sicher.
    »Was für eine Laube?«, fragte Rudi.
    »Herrmanns’ Hütte is doch abgebrannt. Die Unterlagen, alles wech … Nur noch Asche … Wat meinze, warum mir die Düse geht?! Die sind uns auf’n Fersen …«
    »Von wem redet der Kerl?« Rudis Augen wurden immer größer.
    »Erklär’ ich dir später, Rudi«, sagte ich.
    »Die Berti war stinksauer auf mich, als dat passiert is. Die hat gesacht, dat ich dat bestimmt war, wegen dem Heizlüfter … Und der Herrmanns hat gezz gar nix mehr. Gar nix … Und überhaupt«, Borowski wurde plötzlich laut. »Is der Winnie denn gezz endlich ma’ da?«
    Ach, auf einmal! Wenn dem Herrn Borowski so richtig der Arsch auf Grundeis geht, dann vergisst er seine Homophobie und greift nach einem rosa Strohhalm.
    Die Beamten von der Mordkommission kamen einer nach dem anderen durch das Gartentor auf das Grundstück. Um sie zu begrüßen, erhoben wir uns und gingen ihnen entgegen. Angeführt wurde die Truppe von einem schmächtigen Mann um die fünfzig, in einem abgewetzten Wollmantel, dem von Borowski nicht unähnlich. Er trug eine Schiebermütze. Rudi, der neben mir stand, stöhnte leise auf und taumelte einen Schritt zurück. »Oh nein …«
    »Hauptkommissar Seidel, guten Abend«, sagte der Mann. Dann stutzte er und ging direkt auf Rudi zu. »Wen haben wir denn da? Den Herrn Rolinski.« Seidel drehte sich zu seiner Truppe um. »Das nenne ich aber mal ein schnelles Wiedersehen.«
    Ein paar der Männer lachten.
    Eines wurde mir auf der Stelle klar: Der Tag hatte nicht gut angefangen, und wie es aussah, würde er auch kein gutes Ende nehmen. Ich stellte mich und Matti vor und wies hinter mich in Richtung Mäuerchen und sagte: »Und das da ist Herr Borowski, der Aushilfsgärtner von Herrn Van der Baack. Er hat den Toten gefunden.«
    »Borowski. Aha.« Seidel wandte sich wieder zu seinen Leuten um und zeigte hinter mich in Richtung Pool. »Borowski. Können alle Herrn Borowski gut sehen?« Die Truppe lachte laut. Ich drehte mich um.
    Borowski war nicht mehr da.
    Seidel klopfte Rudi aufmunternd auf die Schulter und feixte in die Runde: »Ich hoffe für Sie alle, dass wenigstens die Leiche noch da ist.«
    Ich wünschte mir auf der Stelle genau das Gegenteil.
    Um 4 Uhr morgens hatten wir endlich das Präsidium verlassen dürfen. Wir hatten das Taxi zurückgebracht und saßen in Mattis Küche vor einer großen Schüssel Marshmallows und tranken heißen Kakao dazu. Ich hatte ohne Erfolg in Mattis Kühlschrank nach etwas Herzhaftem gefahndet und zwei Eier gefunden, die ich gekocht hatte. Die lagen mir jetzt wie ein Betonklumpen im Magen. Ich legte noch einen Marshmallow obendrauf – war ja sowieso alles egal.
    Rudi tigerte nervös hin und

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