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umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition)

umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition)

Titel: umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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Fakten, Fakten.«
    Matti setzte sich an den Küchentisch und summte einen finnischen Tango. Mein Handy klingelte. Winnie, endlich!
    »Hast du die Pfanne heiß, Abendroth?!«, schrie mir Kieslowski entgegen, ohne sich mit irgendwelchen Begrüßungsfloskeln aufzuhalten.
    »Tut mir leid, Chef, ich war die ganze Nacht im Polizeipräsidium. Eine Leiche finden und dann noch Aussagen machen und, und, und. Das dauert eben.«
    »Du, du … du hast definitiv ’n Ratsch am Kappes!«, brüllte er und schmiss den Hörer auf.
    Eine Stunde später zickzackte ich auf der Suche nach Borowski durch Bochum-Ehrenfeld. Aus sicherer Entfernung beobachtete ich Oma Bertis Kiosk. Fehlanzeige. Ich verwarf die Idee, Berti einen persönlichen Besuch abzustatten. Es war gut, wenn ein paar Leute nicht wussten, dass ich nicht in der Karibik unterm Sonnenschirm lag. Ich schaute kurz bei Helga im Ehrenfelder Eck vorbei und fragte nach Borowski, aber auch sie hatte ihn nicht gesehen.
    Eine halbe Stunde lang stand ich vor seiner Haustür und klingelte in regelmäßigen Abständen, aber nichts tat sich. Als ein Nachbar herauskam, schlüpfte ich hinein, stellte mich vor Borowskis Wohnungstür, klingelte, klopfte und lauschte. Nichts. Ich trampelte ein paar Treppenstufen hinunter und schlich auf Zehenspitzen wieder zurück in der Hoffnung, Borowski würde darauf hereinfallen und die Tür aufmachen, um nachzusehen, aber nichts dergleichen geschah. Zurück auf der Straße, beobachtete ich noch minutenlang die Fenster, ob sich dort nicht vielleicht verräterisch eine Gardine bewegte. Ergebnislos.
    Danach rief ich auf der Intensivstation im Krankenhaus in Langendreer an und fragte die Krankenschwester, ob zufällig der Freund von Herrn Herrmanns da sei, aber sie verneinte. Mein letzter Versuch führte mich zum Kleingartenverein ›Glück auf‹, aber die Laube von Wieczorek war verriegelt. Vom ersten Vorsitzenden und seinem Hund war weit und breit nichts zu sehen. Wo ich schon mal da war, kletterte ich über den Zaun von Herrmanns’ Gartengrundstück und stocherte halbherzig in der kalten Asche herum, in der Hoffnung, seinen Schlüssel zu Van der Baacks Villa zu finden. Nach einer halben Stunde hatte ich genug davon, klopfte mir den Staub von der Hose und ging. Ich vermutete sowieso, dass der Schlüssel an dem Abend von Herrmanns’ Unfall schon den Besitzer gewechselt hatte. Und da ich mir ziemlich sicher war, Herrmanns’ Laube nicht angezündet zu haben, muss das wohl der Porzellan-Dieb gewesen sein. Ob der die Laube dann vorsätzlich oder versehentlich hatte in Flammen aufgehen lassen, war eher nebensächlich. Aber, schoss es mir durch den Kopf, woher wusste der Dieb von der Existenz der Laube? Das konnte nur jemand wissen, der Herrmanns gut genug kannte. Das würde Mattis logischen Ansatz bestätigen. Es ging kein Weg dran vorbei – ich brauchte Borowski, um ihm all diese Fragen zu stellen. Mit wem hatte Herrmanns denn außerdem noch Kontakt, außer mit Berti und seinen Laubenpiepern?
    Aber Borowski hatte sich in Luft aufgelöst. Jedenfalls für den Moment. Ich wurde wütend. Wie konnte der Alte bloß so feige sein? Der findet die Leiche seines Chefs, ruft einfach Matti an und glaubt, der würde das Malheur mal eben so beseitigen?! Ich wusste ja, dass Herrmanns und Borowski nicht die Allerhellsten waren, und Helden waren sie schon gar nicht, aber das schlug doch dem Fass den Boden aus. Da machte sich Borowski einfach davon und ließ uns alle in der Patsche sitzen. Ihm musste doch klar sein, dass er uns in Teufels Küche brachte! Fragte sich bloß, in welcher Hölle er gerade schmorte. Hatte er uns alles erzählt, was er wusste? War vielleicht doch alles ganz anders gewesen? Hatte er uns angelogen, was den Ablauf der Ereignisse betraf?
    Bei dem Gedanken an eine Küche, wessen auch immer, knurrte mein Magen. Ich ging zurück zum Ehrenfelder Eck in der Hoffnung, bei Helga noch mal anschreiben lassen zu dürfen.
    Die Kneipe war um diese Uhrzeit leer. Keine tanzenden Elvisse, keine Schnapsdrosseln, nur Helga und ihr Putzlappen.
    »Wo ist denn der Big Spender?«
    »Tach, Maggie. Schon wieder da?«
    Sie war so freundlich und spendierte mir auf Kredit noch eine Packung Tabak und Blättchen, solange ich versprach, ihr beim Putzen nicht im Weg zu sein. Ich verkrümelte mich in die hinterste Ecke und grübelte, was ich noch unternehmen könnte, um dieses Durcheinander aufzuklären. Ich nahm mein Notizbuch hervor und notierte:
    1. Borowski finden! (und

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