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Unberuehrbar

Unberuehrbar

Titel: Unberuehrbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franka Rubus
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zerrann, kalt ihre Kleider tränkte.
    Neben ihr, nur durch den schlaffen, blutigen Körper des Vampirs von ihr getrennt, stand Hannah. In jeder Hand hielt sie einen Revolver.
    »Hannah … Du … Es geht dir gut!«
    Hannah zuckte die Schultern und stieg über den gefallenen Franzosen hinweg, um neben Frei in die Hocke zu gehen. »Na ja«, sagte sie. »Geht so. Ich lebe noch.«
    Vorsichtig richtete Frei sich auf, bis sie Hannah gerade ins Gesicht sehen konnte. Die letzten Eisstücke rutschten von ihrem Bauch zu Boden. »Da habe ich aber wirklich Glück gehabt«, murmelte sie.
    Hannah nickte. »Verdammt richtig.«
    In diesem Augenblick ging ein Ruck durch Freis Schädel.Die Empfindung fegte selbst den Schmerz fort. Sie presste die Hand an ihre Schläfe. Ihr Versprechen! Tief in ihrem Kopf spürte sie noch immer die Markierung, die Kris ihr aufgedrückt hatte.
Cedric wird wissen, was zu tun ist.
    »Hannah, es ist etwas passiert! Ich habe mit Kris gesprochen!«, stieß sie hastig hervor.
    Hannah erstarrte. »Er … hat sich gemeldet? Wirklich?« Ihre Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern.
    Frei schluckte mühsam und nickte. »Er wollte eigentlich dich sprechen, aber du warst nicht da. Es war … Zufall, dass ich dort gesessen habe. Er will mit Cedric reden – das ist ein Freund von mir, Kris kennt ihn. Wir müssen zu ihm, sofort!«
    Hannah zog die Brauen kritisch zusammen. »Cedric? Doch nicht etwa Cedric Edwards?«
    Frei sah sie überrascht an. »Du kennst ihn auch?«
    Hannahs linker Mundwinkel zuckte. »Der große Dr.-Cedric-von-der-verdammten-Forschungsstation-Edwards?« Sie schnalzte abfällig mit der Zunge. »Nicht persönlich, ehrlich gesagt. Aber Kris hat ständig von ihm erzählt.« Ein raues Lachen vibrierte in ihrer Kehle. »Hat er dich hergeschickt? Der Typ hat ja anscheinend den Hintern voll mit guten Ideen.«
    Wäre sie nicht so überrascht und erschöpft gewesen, Frei hätte mitgelacht. Das war wirklich treffend ausgedrückt – auch wenn sie um nichts in der Welt hätte sagen können, ob Hannah Cedric gerade ein Kompliment machte oder ihn beschimpfte. Cedric! Frei spürte bei dem Gedanken ein seltsames Stechen in der Brust. Sie hatte fest damit gerechnet, dass er nur kurz nach ihr hier auftauchen würde. Selbst während sie mit dem Franzosen kämpfte, hatte sie noch geglaubt, dass er derjenige sein würde, der sie rettete. Was war mit ihm passiert? Beinahe fürchtete sie sich davor, zurück in seine Wohnung zu gehen und es herauszufinden.
    »Hat er sonst noch etwas gesagt?« Hannahs Stimme klang so hoffnungsvoll, dass es Frei beinahe weh tat. »Kris?«
    Langsam schüttelte Frei den Kopf. »Nein. Er hat nur etwas für Cedric dagelassen. Hier.« Sie tippte gegen ihren Kopf. »Ich glaube, es ist ein Wegweiser oder so etwas.«
    Eine ganze Weile musterte Hannah sie schweigend. Dann presste sie kurz die Lippen zusammen. »Dass ich mit euch gehe, ist dir ja wohl klar.«
    Frei nickte. »Ich hoffe nur, mit Cedric ist alles okay«, murmelte sie halblaut. Aber Hannah hörte schon gar nicht mehr zu.
    »Gut, dann gehen wir am besten gleich. Wir müssen nur die hier irgendwie loswerden.« Sie stand auf und stieß den reglosen Körper des Franzosen mit dem Fuß an. Er rührte sich noch immer nicht. Aber die Wunden, bemerkte Frei erschrocken, hatten bereits begonnen, sich zu schließen.
    »Na ja.« Hannah schob die Hände in die Hosentaschen und wandte sich ab. Aber Frei hatte den verbissenen Zug um ihren Mund schon gesehen. »Ich wollte den Kasten sowieso niederbrennen.«
    Frei glaubte nicht richtig zu hören. »Insomniac Mansion? Niederbrennen?«
    Hannah nickte grimmig. »Bis nur noch Staub und Asche übrig ist.«
    Frei starrte sie entgeistert an. »Wieso?«
    Hannah drehte sich nicht wieder um. »Dann bin ich sie alle los«, sagte sie zu den Schatten hinter dem Türrahmen. »Für immer.«
    Sie schüttelte den Kopf und sah kurz über die Schulter zu Frei zurück. »Mach dir darüber keine Gedanken. Hör zu, ich muss noch etwas holen. Geh du schon mal nach draußen. Unten in der Eingangshalle wartet ein Mensch – das ist ein Freundvon mir. Sag ihm, dass er dich begleiten soll. Dann wartet am Tor auf mich.« Und ohne noch eine Antwort abzuwarten, verschwand sie in der Dunkelheit auf dem Gang.
    Frei rappelte sich mühsam auf. Ganz allmählich wurde ihr wieder etwas wärmer. Das alles hier … sollte brennen? Auch Reds Zimmer? Sie grub ihre Finger in die nasse Wolle des Pullovers, der nun ein großes Loch in der

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