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Unbescholten: Thriller (German Edition)

Unbescholten: Thriller (German Edition)

Titel: Unbescholten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Söderberg
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dazwischen.
    Ein Schuss fiel, und erneut brach Verwirrung aus. Hasse Berglund und Anders Ask betraten mit gezückten Waffen das Restaurant. Michail erkannte die Männer aus dem Krankenhaus wieder. »Polizei!«, schrie Hasse.
    Anders sah sich um und entdeckte Hector und Sophie am Boden zwischen den Tischen. »Hector Guzman! Wir hatten eine Vereinbarung!«, rief er.
    Aron sah Hector an. Ihre Blicke trafen sich, und Hector schüttelte den Kopf. Aron nickte zur Bestätigung, dass er verstanden hatte. Er hob seine Pistole und zielte auf Anders.
    Anders begriff, dass hier für ihn nichts mehr zu holen war, und reagierte sofort: »Wir gehen hier rückwärts raus, und niemandem passiert etwas.«
    »Wenn ihr den Raum verlasst, seid ihr tot.« Arons Stimme war ebenso ruhig wie seine Hand.
    Endlich legte Hasse seine Pistole vor sich auf den Boden, stieß sie in den Raum und nahm die Hände in die Luft. Jetzt richtete sich alle Aufmerksamkeit auf Anders. Er lächelte kurz, gab einen Fluchtgedanken wieder auf und legte seine Pistole auf den Boden.
    Sophie spürte, wie Hector sich von ihr löste und aufstand. Sie sah den Zorn in seinen Augen, als er sich dem ohnmächtigen Dmitri näherte. Zusammen mit Alfonse Ramirez packte er ihn, und die beiden verschwanden mit dem Russen in der Küche.
    Aron schob Anders und Hasse mit gezückter Waffe vor sich her in Richtung Küche und Büro.
    Sophie ging hinüber zu Jens und legte seinen Kopf in ihren Schoß. Er war übel zugerichtet. Sein Gesicht war zerschlagen, sein Atem ging pfeifend.
    Sophie wollte nur fort von hier, fort von sich selbst. Aber sie blieb in dem verwüsteten Raum sitzen und streichelte Jens über das Haar, während Köhler und Michail ihre Waffen vom Boden aufnahmen. Sie sah die Leichen der Russen daliegen und beobachtete, wie Ernst Lundwall blass und ängstlich mit der Aktentasche in der Hand und dem Laptop unter dem Arm verschwand. Vielleicht war es ihre Hand, die über Jens’ Haar strich, die sie daran hinderte davonzulaufen. Vor und zurück, immer die gleiche Bewegung. Sie konzentrierte sich auf das Haar unter ihrer Hand. Es war warm. Sie schloss die Augen und versuchte, ganz bei dem zu bleiben, was sie tat, und dabei den Raum und all das, was geschehen war, auszublenden. Ihre Hand strich über Jens’ Haar, in langsamen, weichen Bewegungen.
    Plötzlich war Michail neben ihr. »Wir hauen ab«, sagte er leise. Ohne ein weiteres Wort lief er zum Ausgang. Klaus Köhler nahm sich einen Stift und schrieb etwas auf eine Serviette, die er Sophie gab. Sie las den Namen Klaus Köhler und eine Telefonnummer. Stumm erwiderte sie seinen Blick, bevor er sich umdrehte und Michail aus dem Restaurant folgte.
    Sophie legte Jens’ Kopf vorsichtig auf den Boden, stand auf und ging zur Küche. Dmitri war tot, er saß auf einem Stuhl, den Kopf nach hinten gelegt. Ein Tranchiermesser steckte in seiner Brust.
    »Hector Guzman!«, hörte sie Anders Asks Stimme aus dem Büro hinter der Küche. Die Tür war nur angelehnt. Durch den Spalt konnte sie Anders Ask erkennen, der an einem Heizkörper neben dem Schreibtisch festgebunden war, Hasse Berglund saß neben ihm.
    Hector stand vor den beiden. Er deutete ins Restaurant hinüber. »Die Dinge haben sich geändert. Es wird keine Überweisung zu euren Gunsten geben. Das verstehst du sicherlich, nach allem, was hier passiert ist.«
    »Okay. Wir verschwinden, und wir haben nichts gesehen«, schlug Ask vor. Er schien noch immer zu hoffen, dass er heil aus dieser Sache rauskommen würde. Hector machte sich nicht einmal die Mühe, ihm zu antworten.
    »Seien Sie doch vernünftig, Hector Guzman!« Asks Worte klangen hohl. »Wir können Ihnen hier raushelfen … Wir nehmen die Zeugen mit, verlassen das Restaurant, und Sie sind raus.«
    Sophie hielt den Atem an.
    »Welche Zeugen?«, fragte Hector.
    »Die Frau, diese Sophie, und ihren Freund. Die haben nichts mit dem Ganzen zu tun.«
    Hector sah Anders an. »Woher weißt du das?«
    »Das ist mein Job.«
    Sophie hörte ein Geräusch und zuckte zusammen. Carlos Fuentes stand in der Tür zum Restaurant und starrte sie an. Er sah klein aus, als wäre er in den letzten Stunden geschrumpft. Sophie schüttelte den Kopf, sie durften die da drin jetzt nicht stören. Fuentes sah sie ausdruckslos an und schloss wieder die Tür hinter sich.
    Sophie saß wieder bei Jens, als Hector und Aron in den Gastraum kamen. Hector trug eine Aktentasche unter dem Arm.
    »Sophie?« Er flüsterte beinahe. »Du musst mit mir

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