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Unbescholten: Thriller (German Edition)

Unbescholten: Thriller (German Edition)

Titel: Unbescholten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Söderberg
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Volvo, der ihr schon aufgefallen war, als sie zu Hause aufgebrochen war. Er fuhr ein Stück hinter ihr auf der linken Fahrbahn der sonst leeren Autobahn. Im Rückspiegel sah sie ihn näher kommen.
    Sophie wechselte auf die rechte Spur, sie war auf Höhe der Abfahrt Hagapark. Als sie schon fast an der Ausfahrt vorbei war, riss sie im letzten Augenblick das Lenkrad herum und beschleunigte wieder. Der Volvo raste geradeaus. Sie konnte noch einen Blick auf den Fahrer erhaschen. Er kam ihr bekannt vor.
    Aron blickte von seinem GPS auf.
    »Was machst du?«, rief er.
    »Entschuldige, ich dachte, ich wäre auf der falschen Spur!«
    Sie fuhr auf die Anhöhe und hätte geradeaus weiterfahren müssen, um wieder auf die Autobahn zu kommen, stattdessen bog sie links auf den Frösundaleden Richtung Solna ab.
    »Sophie?!« Aron klang aufgebracht.
    »Entschuldige, entschuldige … Ich musste doch wenden!«
    Sie wirkte nervös. Aron sah sie an und versuchte zu verstehen, was sie vorhatte. Sie fuhr einmal um das Rondell herum und dann zurück auf die Autobahn.
    Es hatte funktioniert. Der Volvo hatte die nächste Abfahrt bei Frösundavik genommen, gewendet und war wieder auf die Autobahn gefahren. Sie sah ihn auf der Gegenfahrbahn, auf dem Weg zurück in die Stadt. Sie schaute nicht auf den Fahrer und erhöhte noch einmal das Tempo.
    Wäre sie vernünftig gewesen, wäre sie wohl vorhin ausgestiegen, ohne sich weiter einzumischen. Aber ihre Vernunft war gerade ganz woanders. Sie hatte sich nur von einem Gefühl leiten lassen, der Sorge um Hector.
    Ihr Blick fiel im Rückspiegel auf Jens. Er war älter geworden und etwas größer, als sie ihn in Erinnerung hatte. Er hatte immer noch dieses blonde, zerzauste Haar und war braun gebrannt wie ein großes Kind, das aus den Sommerferien zurückgekommen ist. Er schien nachdenklich und aufgewühlt zugleich. Als hätte er gehört, was sie dachte, schaute er auf und begegnete ihrem Blick im Rückspiegel. Beide fragten sich in diesem Moment wohl dasselbe: Wie waren sie in diese Sache hineingeraten?
    »Sie sind westlich von uns, nimm die nächste Ausfahrt«, sagte Aron.
    Sophie fuhr von der Autobahn ab auf eine Landstraße, die durch einen Wald führte. Im Dunkeln fanden sie einen Weg, der in den Wald abzweigte. Sophie machte die Scheinwerfer aus und fuhr in absoluter Dunkelheit.
    »Halt an.« Aron sah auf seinen Empfänger. »Ich gehe, ihr wartet hier. Lasst die Handys an.«
    Er schraubte einen Schalldämpfer auf seine Pistole.
    »Ich komme mit«, sagte Jens. »Sie sind auch zu zweit.«
    »Nein, du wartest hier, falls einer von ihnen euch entgegenkommt.«
    Aron stieg aus und verschwand im Dunkeln zwischen den Bäumen.
    ––––––––
    Michail war unzufrieden. Klaus Köhler hatte den Spanier zu hart angefasst. Es war ihr Plan gewesen, ins Restaurant zu gehen und in aller Ruhe mit Hector Guzman zu reden und ihm klarzumachen, dass er gegen die Hankes keine Chance hatte. Sie hätten ihn zu den Veränderungen gezwungen, die Ralph wünschte, und wären dann in aller Ruhe wieder verschwunden. Notfalls hätten sie ihn auch vor Ort erschossen. Aber Köhler hatte Hector bewusstlos geschlagen, und sie waren nun gezwungen zu warten, bis er wieder aufwachte.
    Sie befanden sich in einem einsamen Waldstück westlich der Autobahn, von Weitem war der Verkehr zu hören.
    Dann wachte Hector auf. Er saß an das Auto gelehnt auf dem Boden, war noch ganz benebelt und stellte fest, dass sich der Gips an seinem Bein gelöst hatte.
    Köhler stand ein paar Meter entfernt und leerte seine Blase, dabei pfiff er eine Melodie. Hector sah zu Michail auf, der vor ihm stand.
    »Die Hankes?«, fragte er. Sein Hals war trocken.
    Michail nickte.
    »Was wollt ihr?«
    »Sie wollen das Kokain, das ihr gestohlen habt, sie wollen Paraguay–Rotterdam behalten, die ganze Organisation. Am besten, ihr fügt euch. Sie wollen außerdem den Namen desjenigen, der Christians Auto samt Freundin in die Luft gejagt hat. Und sie wollen wissen, warum ihr Waffen kauft.«
    »Ganz schön viel auf einmal.«
    Michail schwieg, und Hector musterte ihn ausgiebig.
    »Hast du mich überfahren?«
    Michail antwortete nicht.
    »Natürlich warst du das«, sagte Hector und zog einen Zigarillo aus seiner Brusttasche. »Dann warst du das auch in Rotterdam? Wer bist du? Hankes kleine Hure?«
    Hector zündete den Zigarillo an und nahm ein paar Züge. »Du scheinst so dumm zu sein, wie du aussiehst. Du hast die falschen Kisten nach Dänemark verfolgt. Der Mann

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