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Unbescholten: Thriller (German Edition)

Unbescholten: Thriller (German Edition)

Titel: Unbescholten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Söderberg
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zurückkam.
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    »Schneller!«
    Sophie schaute auf den blutenden Mann, der hinten im Wagen lag. Sie hatte schon oft Menschen in diesem Zustand gesehen: schwacher Puls, blasses Gesicht – sein Blutverlust war sehr hoch. Wie schwer er verletzt war, konnte sie nicht einschätzen, aber das Blut pulsierte heftig aus seinem Körper. Er würde sterben, wenn er nicht bald Hilfe bekäme. Köhlers Lider öffneten sich, fielen jedoch gleich wieder zu. Sie ohrfeigte ihn kräftig, um ihn wach zu halten. Sie war mit schuld daran, dass ein Mensch sein Leben verlor. Und wofür? Für Hector? Was hier geschah, war das Gegenteil all dessen, was ihr heilig war.
    »Jens«, sagte Hector. »Du musst Aron und mich rauslassen, bevor du den Mann ins Krankenhaus fährst.«
    Jens nickte.
    »Wir müssen das Auto sauber machen. Habt ihr jemanden, der uns helfen kann?«
    Hector und Aron wechselten rasch ein paar Worte auf Spanisch. Aron zog sein Handy aus der Tasche. Er nannte nicht seinen Namen, sondern sagte nur, dass das Auto eines Freundes überholt werden müsse. Auch eine neue Innenverkleidung, speziell für den Kofferraum, werde benötigt.
    »Sköndal, Semmelvägen«, sagte Aron zu Jens.
    Hector stieg ohne ein Wort aus dem Auto. Aron folgte ihm. Sophie sah, wie sie über den Solna Kyrkvägen gingen, direkt unterhalb des Karolinska-Krankenhauses.
    Jens wendete das Auto und fuhr rasch auf das Krankenhaus zu. »Sophie! Wir können ihn nicht begleiten, wir müssen ihn am Eingang der Ambulanz absetzen und sofort abhauen. Okay?«
    Ohne zu antworten, überprüfte sie Köhlers Puls.
    Jens fuhr auf das Krankenhausgelände. Er fand die Ambulanz, die Pforte war nicht besetzt. Er hupte kräftig.
    »Versteck dich«, sagte er und öffnete die Tür.
    Sophie ließ Köhler zurück, kletterte über den Sitz nach vorn und kauerte sich in den Fußraum, ihre Kleider waren blutig. Jens lief nach hinten und öffnete den Kofferraum.
    Zwei Krankenpfleger kamen im Laufschritt mit einer Trage heran, gefolgt von einer Ärztin. Jens setzte sich hinter das Lenkrad.
    »Schusswunde im Bauch«, rief er ihnen zu.
    Die Pfleger und die Ärztin zogen den Bewusstlosen aus dem Auto und hoben ihn auf die Trage. Jens legte den Rückwärtsgang ein und fuhr mit offener Kofferraumklappe davon. Als sie außer Sichtweite waren, hielt er an, schloss die Klappe und sprang wieder ins Auto. »Bist du okay?«, fragte er Sophie, die sich auf den Beifahrersitz gesetzt hatte.
    »Da!«, rief sie und betrachtete ihre blutigen Hände.
    Schweigend fuhren sie durch die Stadt. Er sah zu ihr hinüber. Sophie war blass.
    »Er wird es schaffen«, sagte Jens.
    Sie antwortete nicht.
    »Warum bist du mitgekommen, warum hast du Aron und mich nicht alleine fahren lassen?«
    »Kannst du bitte endlich still sein«, sagte sie.
    Jens rollte in die kleine asphaltierte Garageneinfahrt. Das Tor öffnete sich, und Thierry winkte sie hinein.
    Sophie stieg auf der Beifahrerseite aus. Thierry sah das Blut an ihren Händen und Kleidern.
    »Hallo, Sophie. Komm, meine Frau hilft dir.« Thierry untersuchte rasch das Auto. »Das kriegen wir schon hin.«
    Die Garage war durch eine Tür mit dem Haus verbunden. Daphne, Thierrys Frau, kam ihnen entgegen.
    »Komm, Liebes, ich helfe dir.«
    Sie nahm Sophie bei der Hand, führte sie ins Bad und ließ sie allein. Sophie zog die blutverschmierten Kleider aus und ließ sie auf den Boden fallen. Sie drehte den Duschhahn auf und wartete, bis das Wasser lauwarm war, dann stellte sie sich unter den Strahl. Es war weder ein schönes noch ein unangenehmes Gefühl. Es war einfach nur Wasser, das ihren Körper hinablief. Sie seifte sich ein, und das Wasser zu ihren Füßen färbte sich blassrot. Dann zog sie an, was Daphne ihr auf einem Stuhl im Badezimmer bereitgelegt hatte. Die Pulloverärmel waren etwas zu lang, aber sonst waren die Sachen in Ordnung. Sie wischte den Wasserdampf vom Spiegel und betrachtete lange ihr Gesicht.
    Jens hatte sich Kleidung von Thierry geliehen, außerdem trug er eine Duschhaube, Gummihandschuhe und Schuhüberzieher. Er wischte das Armaturenbrett und die Vordersitze ab und reinigte auch sonst alles, was er erreichen konnte. Thierry half ihm.
    »War es derselbe Mann wie auf dem Schiff?«, fragte Thierry.
    »Ja.«
    Thierry tränkte die Ledersitze mit Reinigungsmittel. »Er heißt Michail. Russe. Arbeitet für Ralph Hanke.«
    Jens scheuerte gründlich und fragte: »Wer ist eigentlich dieser Hanke?«
    Thierry leerte seinen Eimer in einen

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