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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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guter Letzt zog auch sie zögerlich ihre Waffe. Welch schaute verängstigt drein, aber er fragte nicht, warum sie Pistolen mitgebracht hatten. Falls sie dort draußen jemand belauerte, wollte er sie nicht durch eine falsche Frage alarmieren. Drake glaubte nicht, dass es Henriksen war oder die Leiterin der Expedition, Russo, denn die wären vermutlich schon längst hereingeplatzt.
    Leise schlich er sich auf die Tür zu und hielt die Pistole feuerbereit in der Hand. Sully benutzte seine Taschenlampe, um Welch an die hintere Wand zurückzudirigieren. Der Archäologe schob sich Schritt für Schritt in den rückwärtigen Teil der Kammer, und mit seinem zerzausten Haar und der Brille machte er dabei einen fast lächerlichen Eindruck.
    Drake fragte sich, ob er die Vase an seine Brust presste, weil sie so wertvoll war oder weil er Angst hatte und sich an etwas festklammern musste – so wie ein Kleinkind es mit seinem Teddy tat.
    Erneut war das Rascheln von Kleidung zu hören. Drake zog die Augenbrauen zusammen. Nun galt seine ganze Aufmerksamkeit wieder dem Eingang. Er und Sully gingen langsam auf die drei Stufen zu, die in den finsteren Korridor hinausführten. Beide hielten dabei die Waffe in der einen, die Taschenlampe in der anderen Hand, und beide versuchten herauszufinden, ob es in der Dunkelheit wirklich etwas gab, worauf sie schießen könnten. Oder ob sie sich alles bloß einbildeten.
    Ihre Lampen waren fest auf den Eingang gerichtet, denn sie hofften, dass, wer immer dort draußen lauerte, in den Lichtstrahl treten würde. Jada blieb vor dem Altar stehen. Ihre Arme waren gesenkt, sodass Pistolenmündung und Taschenlampe zum Boden zeigten.
    Drake warf ihr einen kurzen Blick zu. Am liebsten hätte er eine bissige Bemerkung darüber gemacht, dass es ihnen bestimmt unendlich weiterhelfen würde, wenn sie eine Kugel in den Boden jagte, aber dann sah er wieder nach vorne zum Eingang. Dort bewegte sich nun tatsächlich etwas in den Schatten. Ein schwarzer Umriss schälte sich aus der Finsternis ringsum, und Drake riss seine Lampe hoch, um die Stelle anzuleuchten.
    Der Schemen huschte davon, doch es war eindeutig ein Mensch. Damit war die Frage wohl beantwortet: Sie waren nicht länger allein.
    „Sully“, flüsterte Drake.
    „Ich hab’s gesehen.“
    Ein Stück vom Eingang entfernt konnten sie schwach noch weitere Bewegungen vor der Gebetskammer ausmachen – Schatten in den Schatten. Drake schwenkte seine Lampe hin und her, und der Lichtstrahl fing einen Mann ein, der so leise an der Tür vorbeihuschte, dass er ebenso gut ein Geist hätte sein können. Nur dass er eben kein Geist war .
    Sie hatten ihn schon einmal gesehen. Er war einer der Attentäter, die verhindert hatten, dass Jada von Henriksens Killerkommando verschleppt und ermordet wurde. Wer genau er war, konnten sie natürlich nicht sagen, denn er war vermummt und trug eine Kapuze über dem Kopf.
    Als das Licht ihn erfasste, blieb er wie erstarrt stehen und blickte die beiden Männer in der Gebetskammer unverwandt an.
    Sie haben uns gesagt, wir sollen uns nach Hause scheren , dachte Drake. Für weitere Gedanken war keine Zeit.
    Die Augen des Killers wurden zu schmalen Schlitzen, dann schnellte er nach vorne. Während er in die Kammer sprang, zog er ein kurzes Messer mit geschwungener Klinge. Drake und Sully feuerten gleichzeitig. Drakes Schuss ging daneben, aber Sullys Kugel traf den Angreifer in die Brust, sodass er herumwirbelte und mit rudernden Armen zurück zu den drei Stufen stolperte.
    Eine Sekunde lang glaubte Drake, er würde wieder nach draußen rennen und so schnell in den Schatten verschwinden, wie er daraus aufgetaucht war. Aber dann drehte der blutende Mann sich auf dem Fußballen und hob die Klinge, bereit, sich auf Drake zu stürzen.
    Jada schoss zweimal auf den Killer. Eine Kugel zerschmetterte seine Hüfte, die andere bohrte sich in seinen Unterleib. Die Klinge segelte mit der Geschwindigkeit eines Bumerangs aus seiner Hand, aber er hatte nicht mehr die Kraft zu zielen, und so klirrte das Messer mehrere Zentimeter von Jada entfernt gegen den Altar. Der Vermummte fiel auf den Rücken, rollte sich herum und versuchte, auf den Ausgang der Gebetskammer zuzukriechen.
    „Lass ihn nicht wieder raus“, bellte Sully.
    „Er ist mein kleinstes Problem. Ich frage mich eher, wie wir hier wieder rauskommen sollen“, entgegnete Drake.
    „Wo kam er denn überhaupt her?“, fragte Jada.
    Wieder raschelte es im Vorraum. Drake fluchte und presste sich an

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