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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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und du wirst erleben, wie sicher du in meiner Begleitung bist.«
    Wider Erwarten fand sie bald Spaß an diesem gemeinsamen Gang durch das Hafenviertel. Travis machte sie auf interessante Gebäude aufmerksam, zeigte ihr die Lagerhäuser und erzählte ihr eine humorvolle Geschichte von einer Wirtshauskeilerei, bei der er selbst beteiligt gewesen sei. Er wußte sie so witzig zu erzählen, daß sie lachen mußte und sich nicht mehr ängstlich an seinen Arm klammerte. Bei den Lagerhäusern lungerten ein paar Matrosen herum und machten Bemerkungen über sie, die sie nicht verstehen, aber deren Sinn sie leicht erraten konnte. Travis bat sie, ihn einen Moment zu entschuldigen, ging auf die Männer zu und sagte ihnen ein paar deutliche Worte. Sie schienen Wunder zu wirken; denn die Matrosen nahmen artig ihre Mützen ab und wünschten Regan einen guten Morgen und eine angenehme Reise.
    Als Travis wieder ihren Arm nahm, schaute sie zu ihm hoch wie eine Katze, die er mit Sahne gefüttert hatte.
    Da beugte er sich zu ihr herunter und küßte sie auf die Nasenspitze. »Wenn du fortfährst, mir schöne Augen zu machen«, sagte er, »erreichen wir das Schiff nie. Dann wären wir gezwungen, in einem dieser Gasthäuser dort drüben eine Rast einzulegen.«
    Da blickte sie sofort geradeaus, drückte die Schultern durch und marschierte los, als könne sie das Schiff nicht früh genug erreichen. Plötzlich hatte sie keine Angst mehr, obwohl sie hin und wieder Travis’ Arm mit den Fingerspitzen berührte, als brauche sie diesen körperlichen Kontakt, um sich sicher zu fühlen. Vielleicht hätte sie sogar Geschmack gefunden an einem Bummel durch das Hafenviertel mit diesem Hünen von Amerikaner an ihrer Seite, weil alle Leute, wenn es auch nur Gesindel war, nun respektvoll die Kappen abnahm, wenn sie an ihnen vorbeikamen.
    Schneller, als es ihr jetzt lieb war, erreichten sie die Stelle am Kai, wo ihr Schiff vertäut war. Regan bestaunte seine Größe. Auf seinem Deck hätte man ganz Weston Manor unterbringen können!
    »Wie fühlst du dich?« fragte Travis. »Immer noch ängstlich?«
    »Nein«, antwortete sie ehrlich und atmete wie befreit die frische Seeluft ein.
    »Wußte ich doch, daß du mich nicht enttäuschen würdest«, sagte Travis stolz und führte sie die Gangway hinauf.
    Travis gab ihr keine Gelegenheit, sich das Deck genauer anzusehen, sondern zog sie gleich mit sich zu dem vorderen, spitz zulaufenden Ende des Schiffes. Dort lagen Taue, die so dick wie ihre Schenkel waren, und über ihrem Kopf liefen Netze aus Stricken hin. »Takelage«, brummelte Travis, während er sie an Matrosen vorbei und zwischen gestapelten Kisten hindurch steuerte.
    Dann zog er sie eine enge, steile Stiege hinunter und in eine kleine Kajüte hinein, die sauber und ordentlich aussah. Die Wände bestanden aus sich überlappenden Brettern, die abwechselnd hell- und dunkelblau angemalt waren. An einer Wand stand ein großes Bett, und an die gegenüberliegende Wand waren zwei Truhen gerückt. In der Mitte des Raumes stand ein Tisch, der mit dem Boden verschraubt war. Eine Luke in der Decke und ein Fenster mit einer Bank davor sorgten für ausreichende Helligkeit.
    »Was sagst du dazu?« fragte Travis.
    Sie war überrascht, wie nachdenklich und besorgt seine
    Stimme klang. »Das Zimmer ist sehr hübsch«, sagte sie lächelnd und setzte sich auf die Bank vor das Fenster. »Wohnst du auch so schön wie ich?«
    »Ich würde sagen — genauso hübsch«, antwortete Travis mit einem Grinsen im Mundwinkel. »Ich möchte, daß du so lange hier in diesem Zimmer bleibst, bis ich unsere Vorräte im Schiff verladen habe.« An der Tür blieb er noch einmal stehen und drehte sich um. »Vorher werde ich noch hinunter ins Zwischendeck gehen und der Näherin sagen, die ich angeheuert habe, daß sie sich bei dir melden soll. Vielleicht schaust du dir inzwischen mal die Sachen dort drüben in den Truhen an, damit du ihr sagen kannst, was sie zuerst nähen soll.« Mit einem Augenzwinkern setzte er hinzu: »Nachthemden brauchtest du nicht, habe ich zu ihr gesagt; denn ich wüßte eine bessere Methode, dich nachts warm zu halten.«
    Schon war er durch die Tür, ehe Regan ihn entrüstet fragen konnte, was er den Passagieren über sie erzählt hatte, die in diesem Zwischendeck wohnten. Etwa, daß er mit ihr schliefe? Waren diese Passagiere vielleicht seine amerikanischen Landsleute? Konnte sie von diesen Leuten unter diesen Umständen Respekt erwarten? Niemals!
    Ehe sie über diese

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