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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Travis’ Arm von ihrer Schulter wegschob.
    »Ich hoffte, ihr beide wäret alte Bekannte«, sagte Travis und mied dabei Regans Blick; denn der Ton seiner Stimme schien seine Worte Lügen zu strafen. »Ich muß wieder an die Arbeit, Liebes«, setzte er lächelnd hinzu. »Du bleibst hier oben und hältst dich vom Unterdeck fern, ja?« Er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern sah Wainwright mit einem prüfenden Blick an.
    »Ich kann sie Euch doch ruhigen Gewissens anvertrauen, wie?« meinte er höflich, schien sich aber nur mit Mühe das Lachen verbeißen zu können. Regan hätte ihn am liebsten gegen das Schienbein getreten.
    Dann drehte sich Travis rasch um und eilte die Treppe zum Zwischendeck hinunter, während Regan sich fragte, ob er wohl eifersüchtig wäre. Möglich, daß Travis fürchtete, mit einem Gentleman von Mr. Wainwrights Kaliber nicht konkurrieren zu können.

7
    Das Schiff stach mit der Flut in See. Regan war viel zu aufgeregt, um etwas essen zu können, und zu neugierig, um das Deck auch nur einen Moment zu verlassen. Dabei merkte sie gar nicht, daß David immer blasser wurde und krampfhaft zu schlucken begann. Als er sich mit einer Entschuldigung zurückzog, nickte sie nur lächelnd und blieb allein an Deck.
    Seemöwen umkreisten schreiend die Mastspitzen, als die Männer die Segel aufspannten. Das Schlingern des Schiffes gemahnte sie daran, daß sie nun übers Meer reisen sollte, und daß mit dem Ablegen ein neues Leben für sie begann.
    »Du siehst glücklich aus«, sagte Travis leise neben ihr.
    Sie hatte ihn nicht gehört, als er die Treppe heraufgekommen war. »Oh, ja, so fühle ich mich auch. Was tun denn die Männer jetzt? Wo führen diese Treppen hin? Wo stecken die anderen Passagiere? Sehen ihre Zimmer auch so aus wie unseres? Ist jedes in einer anderen Farbe gestrichen?«
    Travis blinzelte vergnügt und erzählte ihr alles, was er über das Schiff wußte. Daß es eine Brigg war mit vierundzwanzig Kanonen, die sie zum Schutz vor Piraten benötigte. Die anderen Passagiere wohnten in der Mitte des Schiffes im Unterdeck, erklärte er, erwähnte aber nichts von der schlechten Belüftung ihrer Quartiere und den strengen Regeln, die dort galten. Nur ihnen beiden und Wainwright war es gestattet, sich frei auf dem Schiff zu bewegen.
    Ferner erklärte er ihr, warum neuerdings fast alle Schiffe einen gelben Anstrich trugen. Vor der amerikanischen Revolution pflegte man alle Schiffe zu firnissen; doch mit jedem neuen Anstrich wurde das Holz dunkler. Je älter also das Schiff, um so dunkler seine Farbe. Während des Krieges pflegten die Engländer sich dann beim Angriff die dunklen Schiffe zuerst herauszupicken, bis jemand auf die Idee kam, sie wieder hell anzustreichen, als wären sie eben erst vom Stapel gelaufen.
    Travis zeigte ihr ein paar rotbemalte Stellen an Deck und erzählte ihr, daß fast der ganze Rumpf innen rot gestrichen sei, besonders die Lager der Kanonen, damit die Mannschaft sich an diese Farbe gewöhnte und nicht in Panik geriet, wenn sie in einer Seeschlacht auf den mit frischem Blut besudelten Planken kämpfen müßte.
    »Woher weißt du das alles?« staunte Regan.
    »Ich bin eine Zeitlang auf einem Walfischfänger gefahren. Das muß ich dir mal bei Gelegenheit erzählen. Jetzt besorge ich uns erst mal was zu essen, vorausgesetzt natürlich, du bist zum Essen aufgelegt.«
    »Warum sollte ich nicht dazu aufgelegt sein? Seit dem Frühstück habe ich keinen Bissen mehr zu mir genommen, und das ist Stunden her.«
    »Ich fürchtete schon, dein kleiner Freund könnte dich mit seiner Seekrankheit angesteckt haben. Ich schätze, daß in diesem Moment etwa die Hälfte aller Passagiere im Zwischendeck sich in ihre Nachtgeschirre übergibt.«
    »Wirklich? Oh, Travis, ich muß zu ihnen! Vielleicht kann ich ihnen helfen?«
    Er hielt sie am Arm fest, ehe sie bei der Treppe war. »Du wirst noch reichlich Gelegenheit bekommen, kranke Leute zu betreuen, mein Schatz. Doch jetzt ißt du erst einmal und ruhst dich aus. Du hast einen anstrengenden Tag hinter dir.«
    Vielleicht hatte er recht, und sie war wirklich müde, aber sein ständiges Herumkommandieren ging ihr wider den Strich. »Ich hab’ keinen Hunger, und ausruhen kann ich später. Ich gehe jetzt zu den Passagieren hinunter und biete ihnen meine Hilfe an.«
    »Und ich sage, du wirst das bleiben lassen und mir gehorchen.«
    Sie rührte sich nicht von der Stelle und funkelte ihn wütend an.
    Da beugte er sich hinunter, bis sein Gesicht dem

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