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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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davon überzeugen können, daß sie das Flittchen nie gesehen hatten.
    Vier Tage später kehrte Margo allein zur Stanford-Plantage zurück. Sie war peinlich berührt, als Travis zur Begrüßung die Treppe herunterrannte, dann zu ihr in die Kutsche sprang und mit fiebrigen Augen fragte: »Wo ist sie?«
    Im nachhinein war Margo stolz auf ihre Reaktion. Sie ließ Travis ihren Zorn spüren, weil Regan sie versetzt habe, und behauptete, seine so kostbare Frau sei nicht, wie verabredet, zum Treffpunkt gekommen, um mit ihr die Reise nach Richmond anzutreten.
    Travis war außer sich. So fassungslos und unbeherrscht hatte sie ihn noch nie erlebt. Binnen einiger Minuten hatte er die gesamte Plantage mobilisiert und auf die Suche nach seiner Frau geschickt. Freunde und Bekannte trafen aus allen Himmelsrichtungen ein, doch die meisten davon stellten am zweiten Tag, als am Flußufer ein Kleidungsstück von Regan gefunden wurde, die Suche wieder ein und fuhren nach Hause zurück.
    Nur Travis nicht. Er zog einen Kreis von hundert Meilen um seine Plantage und fragte jeden, der in diesem Umkreis wohnte.
    Margo dachte besorgt darüber nach, ob ihre Arbeit auch gründlich genug gewesen sei. Sie flehte sogar zum Himmel, daß es so sein möge, und ihr Gebet wurde tatsächlich erhört. Am Ende des Monats kam Travis erschöpft, abgemagert und gealtert auf die Plantage zurück, während Margo lächelnd im Geist das Geld zusammenrechnete, das sie ihr Täuschungsmanöver gekostet hatte. Weil sie mit ihrer Plantage beständig in den roten Zahlen war, durfte sie sich kaum einen Fehler leisten. Sie hatte ihr ganzes Bargeld zusammengerafft und die Männer und Frauen in der Nachbarschaft und Umgebung bestochen. So erzählten einige Farmer Travis, sie hätten Regan gesehen, schickten ihn dann jedoch in die falsche Richtung. Ein paar Leute, die unbestechlich waren, erzählten Travis zwar die Wahrheit; doch ein Stück weiter traf er wieder andere Leute auf Regans Fährte, die schworen, sie hätten die junge Dame nie zu Gesicht bekommen.
    Langsam fand Travis wieder zu seinem alten Arbeitsrhythmus zurück; überließ jedoch die Leitung der Geschäfte immer mehr seinem jüngeren Bruder Wesley. Indessen ging Margo daran, die Scherben von Travis’ Leben aufzusammeln.

14
    Den ersten Abschnitt ihrer Reise fand Regan gar nicht so unangenehm. Immer wieder stellte sie sich vor, was für ein Gesicht Travis machen würde, wenn er sie fände. Selbstverständlich würde sie zuerst mit ihm verhandeln, ehe sie sich dazu entschließen konnte, in sein Haus zurückzukehren. Sie würde darauf bestehen, daß er die Chefköchin feuerte und eine Haushälterin einstellte. Nein! Sie würde die Haushälterin selbst aussuchen — eine Person, die ihr treu ergeben war.
    Der Alte, der sie auf seinem Leiterwagen mitgenommen hatte, setzte sie an der Haltestelle einer Kutschlinie ab. Regan nahm ihren ganzen Mut zusammen und betrat das kleine Rasthaus, das eher nach einer Privatwohnung als einer öffentlichen Kutschstation aussah.
    »Das ist mal unser Wohnhaus gewesen«, berichtete die Wirtin der Kutschstation. »Doch als mein Mann starb, verkaufte ich das Ackerland und fing an, Pensionsgäste ins Haus zu nehmen. So konnte ich meine zehn Kinder wenigstens durchfüttern, bis sie flügge waren.«
    Dann nahm die Wirtin Regan unter ihre Fittiche und hielt ihr einen freundschaftlichen Vortrag, was es für so ein junges Ding wie sie bedeutete, allein durch die Welt zu reisen. Als sie in einer abgeschirmten Nische miteinander speisten, überlegte Regan, wie Travis sich wohl bei dieser Frau nach den Verbindungen der Kutschlinie erkundigen würde.
    Am nächsten Morgen fragte Regan die Wirtin viermal, wohin die nächste Kutsche führe, um, wie sie sich reumütig eingestehen mußte, der Frau ihr Reiseziel auch ganz genau einzuprägen.
    Am zweiten Tag ihrer Kutschreise wurde Regan sehr müde und blickte alle Augenblicke aus dem Fenster. Das Unwetter war inzwischen abgezogen und hatte eine Luft hinterlassen, die zum Schneiden dick war. Das Kleid klebte
    ihr auf der Haut. Einmal kam ein Reiter die Straße heruntergeprescht, direkt auf die Kutsche zu, und Regan lächelte, als sie die donnernden Hufschläge hörte. Sie war überzeugt, der Mann auf dem Pferde könne nur Travis sein, und so steckte sie den Kopf aus dem Fenster und hatte schon die Hand halb erhoben, zum Zeichen, daß sie ihn erkenne, als der Reiter vorbeigaloppierte. Mit rotem Kopf nahm sie wieder ihren Platz in der Kutsche ein.
    An

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