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... und dann bist du tot

... und dann bist du tot

Titel: ... und dann bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Menge an Geräten manipuliert, das war alles. Nur zwei Drittel waren mit einem zusätzlichen Schaltkreis und ein Drittel mit Schaltkreis und Plastiksprengstoff ausgerüstet. Lediglich um sie aus dem Konzept zu bringen, um Verwirrung, Angst und Hysterie zu stiften.
    Von der letzten Septemberwoche bis zur vorletzten Novemberwoche hatte er jeden Dienstag- und Donnerstagabend sechs teilweise zusammengesetzte Schrittmacher mitgenommen und sie am nächsten Morgen ganz früh zurückgebracht. Er hatte seine eigenen Batterien eingesetzt und sie mit dem Hagen-Schaltkreis verlötet. Zwei von ihnen waren echte Bomben und die anderen vier Attrappen. Er war fest davon überzeugt, dass all seine Midnight-Spe-cials, wie er sie nannte, jede Kontrolle überstehen würden. Die Kästchen waren in jeder Hinsicht bis hin zu ihren Seriennummern tadellos.
    Als er mit seiner Arbeit fertig war, saßen neunundsechzig maßgeschneiderte Schrittmacher gemütlich in ihren lasergelöteten, hermetisch versiegelten Titankästchen und warteten darauf, an Krankenhäuser und Kardiologenpraxen im ganzen Land ausgeliefert zu werden. Zweiunddreißig davon waren Miniaturbomben. Der Mann hätte zwei- oder dreimal so viele machen können, aber das war mehr als ausreichend. Sie würden töten, es würde sie irre machen, verwirren und Schrecken verbreiten. Es würde die Todesdrachen zügeln und töten.
    Er hatte seine Werkbank und seine Ausrüstung abgebaut und alles Brennbare verbrannt. Den Rest hatte er zu einer
    Mülldeponie auf halbem Wege zwischen Chicago und Gary in Indiana gebracht. Alles, was er getan hatte, war von ihm genauestens aufgezeichnet worden. Als allerletzten Streich hatte er dann fünf zusätzliche Abschriften davon angefertigt, die alle gleichermaßen verworren und außerdem falsch waren. Wenn sie ihm schließlich auf die Spur kamen, wollte er in der Lage sein, die Qual noch eine Idee weiter zu treiben, falsche Fährten zu legen und sie noch verrückter zu machen. Sie sollten betteln, und sie sollten bezahlen.
    Erst zwei Wochen des neuen Jahres waren vergangen, und unschuldige Menschen starben.
    Aber das taten sie ja eigentlich immer.

14. Kapitel
    Freitag, 15. Januar
    W ie Joe vermutet hatte, erwies sich der neue Fall als verdammt harter Brocken. Der Leiter der Qualitätskontrolle bei Hagen-Schrittmacher, Fred Schwartz, war so fähig und gründlich, wie Hagen behauptet hatte. Seine stetig wachsende Bestürzung, Enttäuschung und Müdigkeit waren ebenfalls nicht zu übersehen. Er presste seine Lippen noch immer entschlossen zusammen, doch die roten Ränder und dunklen Schatten unter seinen braunen Augen verstärkten sich zusehends. Seit Montag war die Fabrik jede Nacht in mühevoller Kleinarbeit systematisch auseinander genommen worden, um Beweise zu finden, aber sie hatten nicht die Spur eines Beweises entdeckt, und daher blieb Hagen-Schrittmacher für den Moment in Betrieb. Inzwischen nahm Schwartz in einer Sicherheitszone, die in sicherem Abstand von der Belegschaft lag, jedes Testexemplar und den ganzen verbleibenden Vorrat der möglicherweise fehlerhaften Geräte auseinander und überprüfte sie. Tony Valdez von Bomben und Brandstiftung assistierte ihm mit seinen Adleraugen und überwachte jeden Zentimeter seines Weges, aber sie kamen verdammt langsam voran. Diskrete Überprüfungen aller früheren und jetzigen Mitglieder der Hagen-Belegschaft und der Frachtgesellschaft, mit der sie zusammenarbeiteten, ergaben bisher weder eine einzige Vorstrafe noch ein offensichtliches Motiv. Commander Jackson, dem der Chief im Nacken saß, kaute an seinen gepflegten Fingernägeln, und Joe, der Gewissensbisse hatte, weil er sich nicht um seine schwangere, schutzbedürftige Frau kümmern konnte, hatte Jess vorgeschlagen, mit Sal ihre Eltern zu besuchen, was sie schon seit Monaten vorhatte.
    »Es wäre wirklich ein guter Zeitpunkt, um zu deinen Eltern zu fahren, Jess.«
    »Warum?« Sie sah ihn mit ihren sanften braunen Augen misstrauisch an.
    »Weil ich rund um die Uhr an diesem neuen Fall arbeiten werde, und ich meine wirklich rund um die Uhr. Ich werde den Papierkram mit nach Hause nehmen, und mir ist verboten, dir irgendetwas darüber zu erzählen. Du weißt ja, dass ich es hasse, wenn ich wichtige Dinge nicht mit dir besprechen kann. Es macht mich fast wahnsinnig.«
    »Du bist aber nicht in Gefahr?«
    Joe wusste, dass sie Angst hatte. »Nein, Jess. Ich schwöre es dir. Es ist nur ein Haufen Arbeit, und ich werde es erst genau wissen, wenn es vorbei

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