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... und dann bist du tot

... und dann bist du tot

Titel: ... und dann bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Hagen-Schrittmacher, und das wusste sie trotz ihrer kultivierten, ruhigen Art ganz genau. Wie gern hätte er ihr Gesicht und die nackte Bewunderung in ihren Augen gesehen. Aber er hörte noch immer Mutters warnende, tadelnde Stimme: Selbstbeherrschung geht über alles.
    Die Lithiumbatterien, die in alle Hagen-Schrittmacher eingesetzt wurden, stellte ein unabhängiger Lieferant her. Sie waren winzig und sehr leistungsfähig. Das mussten sie auch sein, denn sie trieben den Impulsgenerator zehn oder zwölf Jahre lang an. Er hatte vor, die rostfreien Stahlkästchen dieser Batterien nachzubauen und in jeden dieser leeren Behälter vier Dinge einzusetzen: eine kleinere Batterie, die in ihrer Zusammensetzung mit dem Original identisch war, eine Art Mikro-Schaltkreis, fünfzehn Gramm Plastiksprengstoff und eine Sprengkapsel.
    Da seine Batterie kleiner war, würde sie den Schrittmacher keineswegs so lange antreiben wie eine größere, doch unter den gegebenen Umständen zählte das kaum. Bei der Planung war ein wichtiger Aspekt, dass alle Hagen-Geräte von der Fabrik mit einer zweijährigen Verwendbarkeit vom Zeitpunkt der Herstellung geliefert wurden. Natürlich wurden die meisten Schrittmacher unter normalen Umständen innerhalb eines Jahres nach der Produktion implantiert. Er hatte sich dafür entschieden, eine Zeitschaltuhr mit der Batterie zu verbinden, um sicherzustellen, dass der Countdown der Detonation erst nach der Implantation erfolgen würde.
    Hierbei war er auf einige Probleme gestoßen. Hagen-Schrittmacher unterlagen strengen Kontrollen und Testverfahren, einschließlich Überprüfungen nach der Montage, um die Wirkung der Implantation im menschlichen Körper zu imitieren und sicherzustellen, dass jeder Herzschrittmacher effektiv arbeiten würde, wenn er musste. Die Schaltkreise während dieser Tests und dem tatsächlichen Einsatz unterschieden sich jedoch, und daher hatte er einen einfachen Zähler eingebaut, um den Strom zu registrieren, der zu allen Zeiten von der Batterie floss. Während der Schrittmacher auf Lager lag, war der Stromfluss gering. Nach der Implantation war der Stromfluss wesentlich höher. Dieser Wechsel von der Ruhestellung zum Betriebsmodus war ziemlich einfach zu ermitteln, aber die gleiche Veränderung würde natürlich bei den Kontrollen nach der abschließenden Verschweißung erfolgen. Diese Überprüfung dauerte fünfzehn Minuten, und daher musste sein Schaltkreis nicht nur erkennen, dass die Batterie im Schrittmachermodus lief, sondern er musste auch die Pulsfrequenz zählen.
    Alle Patienten, denen ein Schrittmacher implantiert wurde, blieben mindestens vierundzwanzig Stunden im Krankenhaus, und eine Woche oder zehn Tage nach dem Eingriff kehrten sie zu einer Untersuchung und einer weiteren Kontrolle ihres Gerätes ins Krankenhaus zurück. Es war daher unbedingt erforderlich, dass die Detonation nicht vor der endgültigen Entlassung des Patienten stattfand. Und wieder einmal war die Lösung kinderleicht gewesen. Um eine bestimmte Zeit verstreichen zu lassen, musste der Zähler bei einer Anzahl von sechzig Pulsschlägen pro Minute bis zu einer Million Pulsschlägen zählen und dann automatisch den Zeitzünder aktivieren, um die Detonation auszulösen.
    Schließlich gab es nur noch ein Problem. Wenn es losging und erst einmal Menschen starben, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie anfingen, die Patienten zu röntgen, um ihre Schrittmacher zu überprüfen. Reguläre Röntgenstrahlen, die in Krankenhäusern eingesetzt wurden, zeigten die Stahlkästchenbatterien in einem Schrittmacher als kleine undurchsichtige Masse an. Erhöhte man allerdings die Hochspannung, um einen dichteren Penetrationsstrahl zu erhalten, was zweifellos passieren würde, sobald sie wussten, wonach sie suchten, wären sie in der Lage, seinen zusätzlichen Schaltkreis zu erkennen - allerdings ohne den Plastiksprengstoff. Man würde seine Zeitschaltuhr sehen, und das würde die Sache für sie einfach machen. Sie könnten die Menschen massenweise röntgen, und wenn sie dann die wenigen, die ganz wenigen Ausgewählten erkannten, wäre die Panik vorbei. Er hatte nicht vor, ihnen auf lange Sicht zu entwischen. Das war überhaupt nicht der Punkt -nicht für ihn. Es war sein Spiel. Es war ihr Schmerz, ihr Alb-träum, ihre Strafe. Er hatte zu lange gewartet, um sich mit weniger zufrieden zu geben.
    Das Problem der Röntgenstrahlen erwies sich als nicht allzu schwierig. Auch das war ein Kinderspiel. Er hatte die dreifache

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