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Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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konnte er ihr nicht verübeln. Dieser Medienzirkus war unerträglich. Er klingelte noch mal.
    Keine Reaktion.
    Scheiß drauf. Er lehnte seine Schulter an die Tür und stemmte sich mit aller Kraft dagegen.
    »Hey. Sind Sie verrückt geworden?« Der verschreckte Fotograf machte ein Foto von ihm, als er die Tür aufbrach.
    »Sie sind schuld daran, wenn wir alle vom Grundstück gejagt werden. Die wird ein Riesengeschrei veranstalten –«
    Kaldak hörte die letzten Worte schon nicht mehr, als er hineinging und die Tür hinter sich zuwarf. Der Flur war dunkel, aber aus einem der oberen Räume drang Licht.
    Er mußte nicht lange warten. Eine Tür wurde aufgestoßen, und Donna Jeffers trat entschlossen auf den Treppenabsatz. Sie trug ein Nachthemd, darüber einen Morgenmantel, und sie hielt eine Pistole auf ihn gerichtet.
    »Es tut mir leid. Ich werde die Reparatur der Tür bezahlen«, sagte Kaldak.
    »Verschwinden Sie aus meinem Haus.«
    »Ich muß mit Ihnen reden.«
    »Sie begehen Hausfriedensbruch. Ich hätte das Recht, Sie über den Haufen zu schießen.«
    »Stimmt. Aber glauben Sie, daß Sie den Ärger gebrauchen können? Wahrscheinlich haben Sie schon genügend Probleme.«
    »Wer sind Sie überhaupt? Ein Reporter? Oder von der Polizei?«
    »CIA. Darf ich raufkommen und mit Ihnen reden?«
    »Von Ihrer Abteilung war schon einer hier und wollte mit mir reden. Alle möglichen Abteilungen der Regierung waren hier, um mit mir zu reden.« Sie schaltete das Flurlicht an und musterte ihn. »Sie waren doch schon mal hier. Breen.«
    »Kaldak. Eine kleine Unwahrheit.«
    »Sie haben Cody gesucht.« Sie kam die Treppe herunter.
    »Es war noch gar nicht passiert, und Sie haben Cody schon gesucht.«
    »Ich hatte den Verdacht, daß er damit zu tun hatte.«
    »Warum zum Teufel haben Sie ihn dann nicht gefunden?
    Warum haben Sie zugelassen, daß er das tut? Meine Freunde denken, ich hätte ein Monster großgezogen. Warum haben Sie ihn nicht aufgehalten?«
    »Ich habe es versucht.« Er warf einen Blick auf die Pistole.
    »Können Sie die mal runternehmen? Ich versuche, Ihnen zu helfen.«
    »Sie wollen Cody schnappen, wie alle anderen auch.«
    »Ich will vor allem den Mann, der ihn angeheuert hat. Und ich möchte, daß Sie Ihren Sohn dazu überreden, mir zu helfen. Aber die Leute da draußen sind darauf aus, einen Sündenbock zu finden. Das wird Ihr Sohn sein.« Er hielt inne.
    »Und Sie gleich mit.«
    Sie schwieg einen Augenblick. »Was wollen Sie von mir?«
    »Wenn er anruft, reden Sie mit ihm, aber machen Sie es kurz.
    Wir wollen nicht, daß der Anruf zurückverfolgt wird. Wenn er ein Treffen verabreden will, lassen Sie sich darauf ein. Und machen Sie ihm klar, daß die Leitung abgehört wird, damit er sich nicht verrät.«
    »Vielleicht ruft er nicht wieder an.«
    Kaldak setzte sich an den kleinen Telefontisch im Flur.
    »Wir können beide nur hoffen, daß er es doch tut.«
    Das Telefon klingelte ein paar Stunden später. Kaldak ging an den Nebenapparat im Flur, während Donna Jeffers den Hörer in der Küche abnahm.
    »Mama, leg nicht auf.«
    »Ich kann nicht mit dir sprechen«, sagte Donna Jeffers.
    »Bist du verrückt? Ich habe dir letztes Mal schon gesagt, du sollst nicht anrufen. Es ist doch klar, daß mein Telefon abgehört wird, nach allem, was du getan hast. Ich kann froh sein, wenn sie mich nicht einsperren. Du hast mein Leben ruiniert, du Idiot.«
    »Das wollte ich doch nicht, Mama. Das Geld war gefälscht, und ich dachte, das wäre alles. Ich brauche deine Hilfe. Du bist alles, was ich habe. Können wir uns an dem Ort treffen, wo ich meinen neunten Geburtstag gefeiert habe?«
    »Nein, ich will mich da nicht reinziehen lassen.«
    »Bitte, Mama.«
    Sie schwieg.
    »Ich werde dort auf dich warten. Ich bin sicher, daß du kommst.« Er legte auf.
    Kaldak stellte überrascht fest, daß Donna Jeffers Tränen in den Augen hatte, als sie in den Flur trat. »Verdammter Bursche. Er ist so dumm. Man wird ihn ins Gefängnis werfen, und dann wird man ihn umbringen.«
    Kaldak hätte sie am liebsten belogen, aber er ließ es lieber.
    »Die Stimmung ist im Moment ziemlich aufgeheizt.«
    »Ich liebe ihn doch.« Sie wischte sich die Tränen ab und straffte ihre Schultern. »Aber ich werde es nicht zulassen, daß er mich mit ins Verderben zieht.« Sie sah Kaldak trotzig an. »Sie halten mich für herzlos, stimmt’s?«
    »Ich maße mir kein Urteil über Sie an.«
    »Es spielt auch keine Rolle, was Sie denken. Ich habe für ihn immer alles

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