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Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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gesagt, daß ich es tun werde.«
    Sie schlug ihre Zähne in seine Handfläche.
    »Verdammt.« Er riß seine Hand weg.
    Als sie ihren Mund öffnete, um zu schreien, schmeckte sie den kupfernen Geschmack von Blut. Diesmal schlug er sie ins Gesicht. Das Zimmer schien zu schwanken.
    »Ich hätte sie ebensogut bewußtlos schlagen können«, sagte er grob. »Ich habe es nur deshalb nicht getan, weil ich keine Lust habe, Sie zu tragen. Sie haben mir schon genug Scherereien bereitet.«
    Sie nahm undeutlich wahr, daß er ihre Riemen löste. Warum
    …
    Er öffnete die Leinentasche, holte Jeans, ein Hemd und Tennisschuhe heraus und legte sie aufs Bett. »Machen Sie keinen Streß. Alles muß glattgehen. Ziehen Sie sich an.«
    Langsam setzte sie sich auf. »Was machen Sie?«
    »Ich bringe Sie hier raus.«
    »Warum?«
    »Wollen Sie hier raus, oder soll ich Sie wieder festbinden?«
    »Ich will, daß Sie mir erklären, warum ich überhaupt mit einem Mann irgendwo hingehen sollte, der mich soeben geschlagen hat.«
    »Weil Sie keine andere Wahl haben. Es spielt keine Rolle, ob Sie mir vertrauen oder nicht. Und wenn Sie mir zuviel Ärger machen, werfe ich Sie unterwegs in den Straßengraben.«
    Sehr beruhigend, dachte sie verbittert. Aber er hatte recht, sie hatte keine Wahl. Es ging ihr schon viel besser als noch vor ein paar Minuten. Sie ergriff die Jeans. »Drehen Sie sich um.«
    »Damit Sie mich mit der Bettpfanne niederschlagen?«
    Er schien ihre Gedanken gelesen zu haben. Mist. Sie fing an, sich die Jeans anzuziehen. Sie war so schwach, daß sie kaum aufrecht stehen konnte. »Wie kommen Sie darauf, daß Sie mich hier herausbekommen?«
    »Esteban möchte hier keinen merkwürdigen Todesfall. Ich habe ihm gesagt, ich würde mich irgendwo außerhalb um Sie kümmern.«
    »Was ist mit meiner Schwester? Er hat gesagt, daß er sie getötet hätte.« Sie sah auf und hielt den Atem an. »Hat er das?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sie müssen es wissen. Sie arbeiten für Esteban. Sie waren in Tenajo.«
    Er zuckte die Achseln. »Esteban will nicht, daß seine linke Hand weiß, was die rechte tut. Er gibt nur Einzelheiten bekannt, um zu verhindern, daß irgend jemand das ganze Bild zusammensetzt. Ich wußte von Ihnen, weil ich derjenige war, der Sie hierhergebracht hat. Ich habe Ihre Schwester nicht gesehen, aber das heißt nicht, daß sie nicht später gefangen wurde.«
    Sie kämpfte gegen die Panik und die Verzweiflung an. Kaldak könnte auch lügen. Sie zog das Nachthemd aus und nahm das Hemd. »Und was ist mit Josie?«
    »Wer ist das?«
    »Es gab da ein Baby, ein kleines Mädchen. Sie war noch am Leben.«
    »Sie ist hier. Sie wurde einige Stunden, nachdem ich Sie hier abgeliefert hatte, gebracht.«
    Sie warf ihm einen Blick zu. »Wohin? Lebt sie noch?«
    Er nickte. »Drei Türen weiter. Esteban hat sie mehrere Male besucht.«
    Ihre anfängliche Freude schlug in Angst um. Emily hätte Josie nie allein gelassen, wenn sie es hätte verhindern können.
    »Dann muß Emily bei ihr gewesen sein.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Sie hätte Josie nie allein gelassen.«
    »Sie ist nicht mit dem Kind hierhergebracht worden. Beeilen Sie sich.«
    »Wer sind Sie?«
    »Kaldak.«
    »Das weiß ich. Wer … warum sollten Sie mir helfen wollen?«
    »Sie sind mir im Weg. Ich schiebe Sie nur zur Seite.« Die Worte waren mit einer so kühlen Gleichgültigkeit gesprochen, daß es ihr eiskalt den Rücken hinunterlief.
    »Die lassen uns hier einfach so hinausspazieren? Vertraut er Ihnen so sehr?«
    »Er traut mir absolut nicht. Aber er weiß, daß ich effizient bin in dem, was ich tue.«
    Man mußte kein Einstein sein, um schließen zu können, in welcher Disziplin er glänzte. Sie knöpfte ihr Hemd zu und schlüpfte in die Tennisschuhe. »Dann ist anzunehmen, daß er mit Ihnen über Emily sprechen würde.«
    »Nein.«
    »Er hat gesagt, daß sie tot ist.«
    »Dann ist sie das vielleicht auch.«
    »Sie müssen es doch wissen –«
    »Wir hauen jetzt ab.« Er ging zur Tür. »Halten Sie den Mund und bleiben Sie in meiner Nähe.«
    Sie bewegte sich nicht vom Fleck.
    »Wollen Sie lieber hierbleiben und auf Esteban warten?«
    Sie hatte tatsächlich keine Wahl. Sie würde mit ihm gehen, bis sie eine Möglichkeit sah zu fliehen.
    Sie blinzelte, als sie auf den hellerleuchteten Flur trat.
    Es war nach Mitternacht, und die Flure waren leer. Drei Krankenschwestern saßen am Stationstresen neben einer Reihe von Aufzügen. »Werden sie uns nicht aufhalten?« flüsterte

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