Und dann der Tod
Marco De Salmo sich der Sache annimmt. Er hat sich bereits aus Rom auf den Weg gemacht. Keine Sorge, wir werden Bess Grady finden, bevor sie uns Schwierigkeiten bereiten kann«, erklärte Esteban.
»Sie macht bereits Schwierigkeiten. Sie ist uns im Weg, und Sie unternehmen nichts.«
»Ich unternehme eine ganze Menge. Ich rufe Sie an, sobald ich mehr weiß.« Esteban legte den Hörer auf. Habin war nervös, und diesmal konnte Esteban es ihm nicht einmal verübeln. Die Zeit drängte, und er hatte gehofft, die Frau viel schneller ausfindig machen zu können. Mit ein bißchen Glück würde De Salmo sie auftreiben und rechtzeitig aus dem Weg schaffen.
Aber Esteban verließ sich selten auf das Glück. Es war klug, immer einen Plan für den Notfall zu haben.
Wenn der Prophet nicht zum Berg kam …
Er lächelte.
Habin würde das Sprichwort gefallen.
Es war beinahe Mittag, als der Hubschrauber auf dem verlassenen Flugplatz mehrere Meilen nördlich von Atlanta landete. Es gab keinen Tower und nur eine Landebahn. Ein paar Hangars lagen verstreut in der zerklüfteten Landschaft. Obwohl es mitten am Tag war, war niemand zu sehen.
»Was ist das für ein Flugplatz?« fragte Bess, als sie aus dem Hubschrauber sprang.
»Er hat keinen Namen.« Kaldak griff seinen Rucksack und folgte ihr. »Er wird von ein paar Privatpiloten legal und von einer Menge anderer Piloten illegal genutzt.«
»Drogen?«
»Möglich. Es kostet einiges, diese Art von Abgeschiedenheit zu kaufen. Ich stelle keine Fragen.« Er wandte sich an den Piloten. »Bleiben Sie bei ihr. Hinter dem Hangar sollte ein Wagen für mich bereitstehen.«
Zitternd schaute sie ihm nach. Es war hier zwar wärmer als in Maryland, aber dennoch fröstelte sie.
Etwas Schweres legte sich auf ihre Schultern. Cass, der Pilot, legte ihr seine lederne Fliegerjacke um.
»Danke.«
Er lächelte. »Nichts zu danken. Ich nehme an, Sie waren ein bißchen zu beschäftigt, um sich über eine Jacke Gedanken zu machen.«
»Das glaube ich auch. Sie sind doch der Pilot, der uns in Mexiko aufgeladen hat?«
Er nickte. »Ich stehe Kaldak für den nächsten Monat oder so zur Verfügung.«
»Ist das üblich?«
Er schüttelte den Kopf. »Nicht bei all den Haushaltseinsparungen der letzten Zeit.«
»Kaldak hat uns nicht vorgestellt. Ich heiße Bess Grady.«
»Cass Schmidt.«
»Ich vermute, daß Sie öfter mal Leute in ungewöhnlichen Situationen aufladen. Sind Sie bei der CIA?«
Er nickte.
Ihr Blick wanderte wieder zu Kaldak. »Haben Sie schon mal für ihn gearbeitet?«
Er nickte wieder, dann verzog er das Gesicht. »Beim letzten Mal habe ich Mist gebaut, und ich dachte schon, er würde mir das Genick brechen. Ich war ganz überrascht, als er mich diesmal über Funk anforderte, ihn abzuholen.«
»Vielleicht weiß er einfach, daß Sie ein guter Pilot sind.«
»Auf die Ehre hätte ich verzichten können. Der Mann flößt mir eine Heidenangst ein.«
»Tatsächlich?« Sie hatte fast schon vergessen, wie furchterregend Kaldak anfänglich auf sie gewirkt hatte.
»Kennen Sie ihn schon lange?«
»Seit zwei Jahren. Libyen und danach Mexiko.«
Kaldak hatte Libyen im Zusammenhang mit Estebans Partner Habin erwähnt.
»Der Wagen ist da«, sagte Kaldak, als er wieder erschien.
»Fliegen Sie los, Cass. Wir brauchen Sie nicht mehr.«
Cass nickte. »Auf Wiedersehen, Ms. Grady.«
»Ihre Jacke.« Sie streifte sie ab und gab sie ihm. »Danke noch mal.«
Er grinste. »War mir ein Vergnügen.«
Kaldak nahm ihren Arm und schob sie vorwärts. »Haben Sie von Cass irgend etwas Interessantes über mich erfahren?«
Sie gab sich keine Mühe zu leugnen, daß sie es versucht hatte.
»Nein, außer daß er mit Ihnen in Libyen war.«
»Schade. Das war vielleicht Ihre letzte Chance. In meinen Kreisen werden Sie nicht viele so redselige Leute finden. Die CIA hat ihre Ansprüche neuerdings stark gesenkt.«
Sie waren bei einem beigefarbenen Sedan angekommen, der an der Straße stand. »Ich habe keine Lust, Leute wie Cass auszufragen. Ich möchte von Ihnen hören, was vor sich geht.«
»Sobald ich selbst Bescheid weiß.« Er öffnete ihr die Beifahrertür und nahm hinter dem Steuer Platz. »Im Kofferraum sind Kleider für uns beide. Ich hatte schon über Funk mitgeteilt, daß wir neue Kleidung und eine neue Identität brauchen. Wir werden in einem Motel nördlich der Stadt bleiben, solange wir hier sind. Ihr Name ist Nancy Parker.«
Falsche Namen. Neue Identität. Es war alles so beunruhigend.
»Ich konnte
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