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und dann kam Jesse

und dann kam Jesse

Titel: und dann kam Jesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin , Jesse
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und grummle was.
    Ich ignoriere gekonnt den fragenden Blick und sehe zu Damon.
    „Können wir heute mal üben? Also so akustisch? Ohne allzu viel Musik?”, frage ich ihn.
    „Äh... aber dann hat Jesse ja nichts zu tun”, meint Damon.
    Als ob das nicht meine Absicht wäre...
    „Oh... stimmt... das macht dir aber doch bestimmt nichts aus, oder?”, ich sehe kurz zu Jesse, der den Kopf stumm schüttelt.
    „Siehst du, auf ihn ist Verlass”, meine ich und stehe auf, ohne etwas gegessen zu haben.
    „Ist alles klar, Luke?”, fragt mich Billy skeptisch.
    „Alles bestens”, sage ich übertrieben fröhlich und laufe dann Richtung Studio.
    „Kommt ihr?”, rufe ich den Jungs über die Schulter zu.
     
    Wir üben sehr lange, nach drei Stunden kann ich sie noch zu einer weiteren überreden, doch dann lassen sie sich nicht mehr aufhalten und gehen nach oben.
    Ich bleibe noch hier unten und „räume auf“.
    „Kommst du essen?”, fragt mich Jesse plötzlich und sieht in den Raum rein. Ich sehe kurz zu ihm auf, dann widme ich mich wieder den Blättern, die ich gerade ordne.
    „Ja”, gebe ich knapp von mir.
    „Luke, ist alles in Ordnung mit dir?”, fragt Jesse vorsichtig.
    Ich sehe ihn lange an.
    Nein, du blöder Idiot, ich habe mich in dich verliebt und ich will ums Verrecken nicht schwul sein! Aber du zwingst mich dazu!
    „Natürlich. Was soll die doofe Frage?”, frage ich ihn stattdessen.
    „Du... wirkst aufgewühlt. Wegen gestern, das...”, fängt er an, aber ich schneide ihm das Wort ab.
    „Vergiss’ es einfach. Das hatte nichts zu bedeuten. Wollte nur mal wissen, wie es ist. Nicht mein Fall”
    Ich konzentriere mich auf die Seiten in meinen Händen und sehe demonstrativ von Jesse weg. Dieser sieht mich unendlich lange an, bevor er vorsichtig die Tür schließt und geht.
    Niedergeschlagen pfeffere ich die Blätter auf den Tisch und lasse mich auf den Stuhl plumpsen.
    Scheiße...
    Nach einigen Minuten raffe ich mich auf und laufe langsam nach oben, dort setze ich mich an den gedeckten Tisch und Ryan schöpft mir Knödelsuppe.
    „Guten Appetit”, sagt Billy gut gelaunt.
    Ich stütze mein Kinn auf meine Hand, mein Ellbogen ist auf dem Tisch. Gedankenverloren stochere ich die Knödel klein und esse keinen davon.
    „Ich hab’ keinen Hunger”, sage ich nach fünf Minuten und stehe auf.
    „Bist du krank?”, fragt mich Damon besorgt und sieht mich schief an.
    „Nein, ich hab’ nur Lust auf ein Bier”, sage ich und gehe in mein Zimmer, hole mir meinen Geldbeutel und verlasse dann die Wohnung.
    Ich rufe mir ein Taxi und fahre damit in den nächsten Pub, der gut besucht ist.
    Dort gehe ich an die Bar, bestelle mir ein Bier und lasse meinen Blick durch den Raum gleiten.
    Bald fällt mir eine Frau auf, die an der Jukebox steht und nach einem Song sucht. Sie ist ungefähr einen Kopf kleiner als ich, total schmal und dünn. Ich exe mein Bier und laufe zu ihr rüber.
    „Kannst dich nicht entscheiden?”, spreche ich sie an, stütze meinen Arm an dem Ding ab und lächle sie charmant an.
    Sie blickt hoch, erkennt, wer ich bin und senkt schnell ihren Kopf.
    „Nein”, sagt sie verlegen.
    „Ich bin Luke. Und du?”
    „Ich weiß. Ich bin Jules”
    „Hi Jules. Hast du Lust zu tanzen?”, frage ich sie immer noch lächelnd, stelle mich jedoch näher an sie ran.
    „Wirklich?”, fragt sie ungläubig, doch dann wähle ich den nächstbesten Song, nehme sie an der Hand und führe sie auf die Tanzfläche.
    Ich lege meine Hände an ihre schmalen Hüften und sehe ihr ins Gesicht.
    Sie sieht nett aus, hat jedoch keine grünen Augen.
    Verlegen und etwas schüchtern legt sie ihre schmalen Hände um meinen Hals und lächelt dann süß. Ich genieße ihre Wärme, bin mit meinen Gedanken jedoch bei Jesse.
    Wieso kann er nicht in ihrem Körper stecken?
    In irgendeinem Körper von einer Frau?
    Ich seufze schwer.
    Wir tanzen lange, sehen uns einfach nur an und ich bin unglaublich froh, dass sie nicht eine von den Fans ist, die mit mir ins Bett will. Danach ist mir nämlich nicht.
    „Vielen Dank für den wunderbaren Tanz”, flüstere ich, küsse ihre Hand und bringe sie dann zur Theke.
    „Ich danke dir ”, sagt sie verblüfft und sieht mir hinterher, wie ich den Pub verlasse.
    Ich verzichte auf ein Taxi und laufe zu Fuß nach Hause.
    Die kalte Nachtluft lässt mich frösteln, macht aber meinen Kopf wieder frei.
    Was will ich in meinem Leben?
    Möchte ich nicht eine Familie haben und eine Frau? Später, wenn ich älter

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