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Und dann kam Paulette (German Edition)

Und dann kam Paulette (German Edition)

Titel: Und dann kam Paulette (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Constantine
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konnte, aber sie wollten nicht auf ihn hören. Sie würden jetzt ihre Auswahl treffen, sagten sie. Vor wenigen Stunden noch waren sie zum großen Absprung bereit gewesen und hätten alles zurückgelassen! Also waren sie jetzt wohl in der Lage, das Wichtigste auszusortieren! Sie würden nur das absolute Minimum mitnehmen, er würde schon sehen.
    Minimum war wohl nicht ganz die zutreffende Bezeichnung für das, was sie schließlich mitzunehmen gedachten. Angesichts der vielen Jahre – das Ganze mal zwei – kam am Ende zwangsläufig eine Menge zusammen. Ferdinand, Guy und Marceline mussten sich das Lachen verkneifen. Mit dem, was vor ihnen stand, könnten sie vier Anhänger bis zum Stehkragen beladen. Sie luden zunächst die Sachen auf, die im Schlafzimmer und im Wohnzimmer gebraucht wurden, und als sie für die zweite Fuhre zurückkamen, waren die Schwestern noch einmal in sich gegangen, und hatten sich auf wenige Kleinigkeiten beschränkt: einen Koffer mit Elektrozubehör und den Rollstuhl. Nachdem sie den aufgeladen hatten, bestand Hortense in Regenmantel und Gummistiefeln darauf, dass sie ihr, trotz Simones lautstarkem Protest, auf den Anhänger halfen. Sie wollte die Fahrt dort oben erleben, in ihrem Stuhl, wollte die Landschaft vorbeiziehen sehen, das Panorama bewundern, wie damals, als kleines Kind auf dem Karren ihrer Eltern. Simone reagierte verärgert. Aber Hortense konterte nur, sie habe keine Angst vor ihr! Sie werde tun, wozu sie Lust hat. Und damit basta!
    Zu dritt bugsierten sie Hortense nach oben. Simone hielt sich die Ohren zu und murmelte: Jetzt ist es passiert, jetzt dreht sie vollends durch, als Hortense lauthals zu singen begann: Eim singing in se räin, eim singing in se räin, wot e bjutiful fieling, eim appi ägenn … Eine Hommage an den Film, den sie niemals verpasste, wenn er Weihnachten im Fernsehen lief. Die Geschichte hatte sie zwar nie kapiert, auch nicht das ganze Kauderwelsch in den Liedern, aber es gefiel ihr, dass die Leute im Regen tanzten und dabei glücklich wirkten. Im wahren Leben machte das niemand. Außer den Kindern. Und auch nur, wenn ihre Eltern nicht in der Nähe waren …
    Guy ließ den Traktor an.
    Und Hortense schrie: Einsteigen, Simone! Wir wechseln das Lokal!
    Während der restlichen Fahrt sagten sie kein Wort. Sie waren hochkonzentriert, Simone saß geschützt in Ferdinands Wagen und bemühte sich, beim Gedanken an alles, was sie hinter sich ließ, nicht zu weinen, während Hortense auf dem Anhänger Wind und Regen ausgesetzt war und den kleinen Ausflug in die Vergangenheit rundum genießen wollte. Sie fühlte sich zwanzig Jahre zurückversetzt. Es kam ihr vor, als wäre es gestern gewesen, dass sie als Fünfjährige auf dem Wagen gesessen hätte.

[zur Inhaltsübersicht]
    38
    Wassertraum
    Ludo steht auf, geht auf Zehenspitzen zu Klein Lus Bett, beugt sich über ihn und wispert:
    «Warum heulst du?»
    «Ich will zu Mama.»
    «Die arbeitet.»
    «Ich will trotzdem zu ihr.»
    «Sag erst mal, warum du heulst.»
    «Ich hab Pipi gemacht.»
    «Und darum willst du zu ihr? Um ihr das zu sagen?»
    «Mein Schlafanzug ist ganz nass.»
    «In der Schublade sind noch andere. Hier, nimm den.»
    «Das Bett ist auch nass.»
    «Musst du immer noch pissen?»
    «Nein! He, Ludo, darf man ‹pissen› überhaupt sagen, das ist doch ein Schimpfwort?»
    «Klar.»
    «Hm.»
    Klein Lu ist begeistert.
    «Bist du ganz sicher, dass du nicht mehr musst?»
    «Alles ist ins Bett gegangen.»
    «Na gut, dann kannst du bei mir schlafen.»
    Sie legen sich nebeneinander. Klein Lu ist zufrieden.
    Er lächelt im Dunkeln.
    «He, Ludo, weißt du, warum alles ins Bett gegangen ist?»
    «Nein.»
    «Im Traum bin ich im Meer gewesen, und das Wasser war lauwarm, und ich hab gar keinen Schwimmring gebraucht, ich konnte nämlich schwimmen, mit dem Kopf unter Wasser, und ich konnte ganz normal gucken, und ich konnte wie die großen Fische schwimmen, und ich hab mit ihnen gespielt, die waren supernett, wir waren gute Kumpel, und dann, ich weiß nicht, warum, vielleicht hab ich zu viel getrinkt, hab ich ins Wasser gepinkelt.»
    «Das kenn ich. Vom Schwimmbad, da passiert mir das auch manchmal.»
    Etwas später:
    «Ludo?»
    «Mmmm …»
    «Schläfst du?»
    «Mmmfast.»
    «Weißt du was? In dem Traum war auch die Tante Gaby da. Die ist neben mir geschwommen, und wir haben beide mit den großen Fischen gespielt.»
    «Echt?»
    «Ja.»
    «Hat sie was zu dir gesagt?»
    «Nicht viel.»
    «Was hat sie denn

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