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Und dann kam Paulette (German Edition)

Und dann kam Paulette (German Edition)

Titel: Und dann kam Paulette (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Constantine
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sein Angebot barsch aus, zog es vor, sich an Wänden und Möbeln abzustützen, anstatt seinen Arm zu akzeptieren. Frustriert ging er nach draußen. Er schaute bei den Hühnern vorbei, begrüßte Cornélius, der aus seiner Box kam, und beschloss, im Garten zu arbeiten. Er musste sich ein wenig abreagieren.
    Nach ihrer Rückkehr von der Apotheke ging Marceline zu Muriel. Mit Lollita auf den Knien saß diese vor dem Ofen und spielte mit den kleinen Kätzchen. Marceline war beunruhigt. Sie setzte sich neben Muriel, und sie redeten über Gott und die Welt. Aber Muriel fragte nicht ein einziges Mal nach dem Baby. Sie müssten wohl Geduld haben, sagte sich Marceline. Die Hebamme wollte im Laufe des Tages vorbeikommen, dann würden sie noch einmal miteinander reden. Das Ganze würde sich regeln.
    Am späten Vormittag kam Guy mit der fahrbaren Wiege an. Und selbstverständlich erhielt er von Kim, Simone, Ferdinand und Marceline Applaus. Keine Frage, das hier war eine ganz besondere Wiege. Sie war sehr praktisch, wendig und stabil zugleich. Er wurde beglückwünscht und freute sich.
    Nachdem sie lange überlegt hatten, stellten sie die Wiege mit dem Baby in das kleine Wohnzimmer, das an Simones Zimmer angrenzte. Sie benutzte es seit Hortenses Tod nicht mehr. Und Marcelines Zimmer lag genau gegenüber. Außerdem – und das gab letztlich den Ausschlag – befand sich das Zimmer dicht am anderen Flügel! Man brauchte bloß den Schrank im Flur zu verschieben, der die Verbindungstür blockierte, und Muriel könnte ihre Kleine jederzeit sehen.
    Sie schoben den Schrank weg, doch Muriel kam nicht.

[zur Inhaltsübersicht]
    69
    Nachtwache
    Guy hatte für alle Fälle einen Plan aufgestellt, den Babyplan , und sich selbst, was nahelag, für die Nachtschicht eingetragen. Schließlich litt er von allen am meisten unter Schlafstörungen. Und er hatte gut daran getan. Marceline war erschöpft, desgleichen Simone, und da er und Ferdinand am Tag ein Mittagsschläfchen gehalten hatten, konnten sie die beiden Frauen ablösen, die nach dem Abendessen zu Bett gingen. Den ersten Teil der Nacht arbeiteten sie zusammen. Das Baby wachte um einundzwanzig Uhr dreißig auf. Beide stürmten in das Zimmer. Über der Wiege stimmten sie sich ab. Nimmst du sie? Nein, mach du. Meinst du nicht, dass. Auf keinen Fall. Schließlich nahm Ferdinand sie auf den Arm und lief in der Küche auf und ab, bis das Fläschchen fertig war. Guy befolgte genau die Anweisungen, die Marceline ihnen aufgeschrieben hatte, alles lief bestens, er machte nichts kaputt, warf nichts um, die Temperatur war perfekt, und das Baby weinte nicht sehr lange. Erst wenige Minuten später wurde die Sache kompliziert. Als das Bäuchlein des Kindes nach einem langen schmerzhaften Kampf plötzlich einen Laut von sich gab, der in keinem Verhältnis zu seiner Körpergröße stand – er klang eher wie der Abfluss eines Waschbeckens, der sich plötzlich leerte –, und sich ein leicht unangenehmer Geruch breitmachte. Große Aufregung. Sie würden die Windel wechseln müssen. Weder Guy noch Ferdinand hatten das je getan. Guy nicht, weil er keine Kinder hatte, und Ferdinand nicht, da er trotz zweier Kinder nie in die Situation gekommen war, es tun zu müssen, seine Frau hatte sich stets um alles gekümmert. Doch jetzt waren sie allein und mussten es ohne Hilfe schaffen. Sie brauchten eine Viertelstunde. Schließlich schlief die Kleine ein, und sie atmeten auf.
    Sie sanken in der Stube auf das Kanapee, schalteten aber nicht den Fernseher ein, damit sie auch ja alle Geräusche hörten, die aus dem Babyzimmer kamen. Da der Vollmond die Stube zudem mit ausreichend Licht versorgte, knipsten sie auch die Lampe nicht an. Nach einer Weile begannen sie, sich flüsternd zu unterhalten.
    «Alles in Ordnung mit dir?»
    «Ja, alles in Ordnung? Und du?»
    «Alles okay.»
    «Mmmm.»
    «Ich frage mich gerade … ob du es nicht bereust?»
    «Überhaupt nicht.»
    «Bist du sicher?»
    «Ganz sicher.»
    «Ist ganz schön voll geworden, was …»
    «Ja.»
    «Das hätten wir nie gedacht …»
    «Auf keinen Fall.»
    «So bleibt es lebendig.»
    «Ja, lebendig. Und außerdem kommt es zur Wachablösung!»
    «Pffff … hör auf, sonst muss ich lachen …»
    «Psst! Du weckst die Kleine.»
    «Ja, ja, ich hör schon auf.»
    «Ferdinand?»
    «Was ist?»
    «Ach, nichts.»
    «Ist schon witzig, oder? Manchmal denkt man, dass alles vorbei ist, und dann rums …»
    «Ja, ist schon verrückt.»
    «Aber

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