und das Geheimnis der Tuerme
reagieren können.
Charles ist ein Fremder für uns, dachte sie. Wir wissen so wenig über ihn. Und selbst wenn er Glenda nur flüchtig kennt, ist er immer noch ihr Neffe.
Als sie an Glenda Glass dachte, verfinsterte sich Marilyn Cantrips Miene und sie saß mit einem Mal wie versteinert da. Sie erinnerte sich daran, wie sie ihre magischen Kräfte verloren hatte, als sie sich vor über vier Jahrzehnten gegen Glenda verteidigt hatte.
Glenda Glass, die Frau, die versucht hat, uns Cantrip Towers wegzunehmen, dachte sie. Glenda Glass, die Frau, die mir mein Erbe gestohlen hat …
Dann dachte sie an ihre Enkelinnen, Georges Brief und die Jagd nach dem magischen Kästchen. Sie müssen das Kästchen unbedingt finden und sein Geheimnis beschützen, überlegte sie. Charles spaziert im ganzen Haus herum, ich werde ihn gut im Auge behalten müssen.
Die Schwestern waren zum Wohnwagen aufgebrochen.
Als Flora neben dem Lagerfeuer stand, tastete sie nach dem Stein in ihrer Hosentasche.
»Der Stein«, schrie sie auf. »Wo ist der Stein?«
Flame, Marina und Sky rannten zu ihr.
»Wo ist der magische Stein?« Floras Gesicht war aschfahl. Sie drehte sich in heller Panik im Kreis und ließ ihren Blick über das Gras streifen.
»Bist du dir sicher, dass du ihn bei dir hattest?«, fragte Flame.
»Er war in meiner Hosentasche«, sagte Flora weinend.
»Wann hast du ihn zuletzt gespürt?«, fragte Marina.
»Keine Ahnung.« Flora hielt inne und rieb sich abwesend die Stirn.
»Hattest du ihn nach dem Schwimmen noch?«, fragte Sky.
Flora starrte grübelnd ins Leere, sie versuchte verzweifelt sich zu erinnern. »Ja, nein, ich bin mir nicht sicher.«
»Und als wir in der Küche saßen?«, fragte Flame.
Flora zuckte ratlos mit den Schultern. In ihrem Kopf drehte sich alles. »Ich weiß es nicht«, erwiderte sie.
»Wir finden ihn«, sagte Flame. »Er ist vielleicht im Auto aus deiner Hosentasche gefallen, oder als wir eben am Küchentisch saßen.«
»Aber er ist noch nie aus meiner Hosentasche gefallen«, widersprach Flora. »Ich gebe immer gut acht auf ihn.«
»Das wissen wir doch«, beruhigte sie Flame.
»Vielleicht ist er herausgefallen, als wir im Schwimmbad unsere Badeanzüge angezogen haben«, überlegte Sky.
»Nein, ich habe meine Jeans ganz vorsichtig zusammengefaltet«, rief Flora verzweifelt. »Wenn wir ihn nun nicht wiederfinden!«
»Lasst uns den Rasen absuchen und uns langsam bis zum Haus vorarbeiten«, schlug Flame vor.
Die vier Schwestern gingen Seite an Seite zum Haus zurück. Mit gesenkten Köpfen suchten sie das Gras nach dem magischen Stein ab. Doch als sie in der Küche angelangt waren, hatten sie ihn noch nicht gefunden. Grandma stand am Herd und kochte Marmelade für das Dorffest. Sie drehte sich um, als die Mädchen hereinplatzten.
»Was ist passiert?«, fragte sie nach einem Blick in Floras schneeweißes Gesicht.
»Flora hat den magischen Stein verloren«, berichtete Flame.
»Ach du liebes bisschen!«, sagte Grandma. »Du wirst ihn bestimmt wiederfinden, Flora. Überlege genau, wo du überall warst und was du getan hast.«
»Wo sind Mum, Dad und Charles?«, fragte Flame.
»Sie sind im Wohnzimmer«, erwiderte Grandma. »Charles berichtet ihnen, was seine bisherigen Recherchen ergeben haben. Ihr solltet sie im Moment besser nicht stören.«
Flame sah Flora fragend an. »Warst du heute schon im Wohnzimmer?«
Flora schüttelte ihren Kopf. »Ich glaube nicht.«
»Also können wir das ausschließen, aber er ist vielleicht hier in der Küche. Bist du nicht nach oben gegangen, um ein Sweatshirt zu holen, als wir beim Tee saßen?«, fragte Flame.
»Ich erinnere mich nicht«, erwiderte Flora.
»Du vergisst doch sonst nichts«, sagte Sky erstaunt.
»Nein«, stimmte Flora ihr leise zu.
Die Schwestern begannen den Küchenboden abzusuchen, dann nahmen sie den Boden der großen Halle unter die Lupe und schließlich gingen sie hinauf in Floras Zimmer.
Nichts.
»Er ist nicht hier«, sagte Flora unglücklich.
»Lasst uns in Mums Wagen nachsehen«, schlug Marina vor.
Aber dort war der Stein auch nicht.
»Okay, wir kehren besser zum Wohnwagen zurück. Auf dem Weg dorthin können wir noch mal den Rasen absuchen«, sagte Flame.
Und sie machten sich auf den Weg.
»Flame, du hast Georges Brief doch noch, oder?«, fragte Flora ängstlich, als sie die Wohnwagentür öffnete.
»Ja, er ist genau hier«, Flame klopfte beruhigend auf ihre Hosentasche.
Die vier Mädchen öffneten sämtliche Schranktüren und
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