und das Geheimnis der Tuerme
standen nervös da, während Dad das kleine Holzkästchen nach allen Seiten drehte und wendete. Charles lehnte sich vor, das Gesicht angespannt.
»Es ist verschlossen«, sagte Dad. »Aber ich denke, wir finden schon einen Weg es zu öffnen, wenn wir zu Hause sind.« Er strich mit dem Finger über den Deckel des Kästchens und zog den geschnitzten Kreis nach. »Interessant«, sagte er und hielt es hoch. »Sieh dir das mal an, Ottalie. Das Motiv mit dem Kreuz im Kreis.«
»Tatsächlich!«, bestätigte Mum.
»Hast du das vom Flohmarkt, Flora?«
»Ja«, antwortete sie.
»Dann ist es bestimmt von unserem Stand«, schlussfolgerte Dad. »Da hast du es, Ottalie, wenigstens ein Familienmitglied weiß unser Erbe zu schätzen!«
Mum lachte. »Du hast recht, Liebling«, sagte sie.
»Darf ich es mir mal ansehen?«, fragte Charles. Flora schluckte. Charles lächelte charmant und streckte die Hand aus, als Dad ihm das magische Kästchen reichte. Er betrachtete es von allen Seiten, drehte es um und sagte dann: »Ich würde sagen, es stammt aus dem neunzehnten Jahrhundert.«
»Viktorianisch?«, fragte Dad.
»Ja, wahrscheinlich ist es ungefähr einhundertzwanzig Jahre alt«, erwiderte Charles.
»Ottalie, du verscherbelst einfach unsere Schätze!«, platzte Dad heraus. Er sah sie entrüstet an.
»Das tut mir leid, Colin. Ich werde das nächste Mal besser aufpassen, versprochen«, entschuldigte sich Mum.
»Ist es wertvoll, Charles?«, fragte Dad.
»Ein paar hundert Pfund, vielleicht mehr«, überlegte Charles. »Wir sollten wirklich herausfinden, ob es leer ist oder nicht.«
»Nein!«, rief Flora und riss ihm das Kästchen aus der Hand.
Dad und Mum sahen ihre Tochter verblüfft an. Flora war sonst nie dermaßen unhöflich.
»Kinder, hm?«, sagte Dad.
Charles lächelte gezwungen.
Gott sei Dank kam Grandma in diesem Moment dazu. »Ich denke, wir sollten mit dem Aufräumen beginnen«, sagte sie.
»Ja«, pflichtete Mum ihr bei. Dann sah sie Dad an und sagte: »Ich habe übrigens das Festkomitee auf einen Drink zu uns eingeladen, wenn wir hier fertig sind.«
»Hört sich gut an«, erwiderte Dad.
Marina und Sky halfen ihrer Mutter beim Aufräumen, Flame baute mit Grandma den Kuchenstand ab und Flora begleitete Dad, um ihr Gemüse abzuholen. Das Kästchen hielt sie während der ganzen Zeit fest an sich gedrückt. Charles blieb in der Nähe, er half ein wenig hier und dort, aber er spürte, dass die Mädchen und Marilyn Cantrip in seiner Gegenwart äußerst wachsam waren.
Schließlich sagte Mum: »Marilyn, fahr doch schon mal mit den Mädchen nach Hause. Ihr könnt meinen Wagen nehmen. Colin und ich haben hier noch eine Weile zu tun. Wir kommen dann bald nach.«
»Ist gut, meine Liebe, ich bereite schon mal den Umtrunk vor«, sagte Grandma zustimmend.
Während Flora ganz allein neben Mums großem rotem Wagen auf die anderen wartete, kam Charles plötzlich auf sie zu.
»Flora«, sagte er und lächelte von oben auf sie hinunter. »Gibst du mir das Kästchen bitte noch einmal? Ich würde es mir gern genauer anschauen.«
Flora sah hoch, direkt in seine Augen, als ihr einfiel, wie gefährlich das sein konnte. Und so hatte sie den Blick wieder abgewandt, bevor Charles seine magischen Kräfte einsetzen konnte.
Mist, dachte Charles. Im nächsten Moment stand Sky neben Flora. »Komm, wir steigen schon mal ein«, sagte sie und zog ihre Schwester am Arm.
Charles trat zurück und lächelte, als Marilyn Cantrip an ihm vorbei auf das Auto zuging. Sie trug einen Karton mit Geschirr.
»Er wollte mir das Kästchen abnehmen«, flüsterte Flora Sky zu, als sie ins Auto stiegen. »Ich habe mich daran erinnert, was du gesagt hast. Dass wir ihm nicht in die Augen gucken sollen.«
»Schon gut«, erwiderte Sky. »Jetzt bist du in Sicherheit.«
Auf dem kurzen Weg nach Hause erzählten die Cantrip-Schwestern Grandma, wie Flora das Kästchen gefunden hatte, und wie Charles versucht hatte, es ihr wegzunehmen.
Grandma hörte aufmerksam zu, während sie den Wagen die kurvenreiche Straße und die Auffahrt von Cantrip Towers entlang lenkte. Die ersten Regentropfen platschten auf die Windschutzscheibe, als sie das Auto vor dem Haus zum Stehen brachte. »Gut, meine Mädchen, ihr bleibt heute Nacht besser drinnen«, sagte Grandma. »Abgesehen davon, dass das Kästchen so sicherer verwahrt ist, wissen wir immer noch nicht, ob der Wohnwagen auch wirklich regendicht ist.«
Dann drehte sie sich auf ihrem Sitz, um ihre Enkelinnen anschauen zu
Weitere Kostenlose Bücher