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und das Geheimnis der Tuerme

und das Geheimnis der Tuerme

Titel: und das Geheimnis der Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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können. »Seid bitte vorsichtig«, sagte sie. »Ihr wisst nicht, was sich in dem Kästchen verbirgt und welche Kräfte es womöglich freisetzt.«
    »Wirst du Mum und Dad vor Charles warnen?«, fragte Flame.
    Grandma sah nachdenklich aus. »Er wird noch einige Tage hier sein, um die Inventarliste zu vervollständigen. Ich möchte eure Eltern nicht alarmieren, bevor wir nicht wissen, wonach er genau sucht oder warum. Für eure Eltern gehört er zur Familie. Es ist eine knifflige Situation.«
    »Grandma«, sagte Flora.
    »Ja, Liebes?«
    »Vielleicht kennt Charles Glenda ja besser, als er zugibt?«, flüsterte Flora mit weit aufgerissenen Augen.
    Flame lehnte sich vor und sagte: »Das würde jedenfalls erklären, weshalb er von dem Kästchen wusste.«
    Grandma nickte. »Ja, vielleicht, aber nicht unbedingt. Es gibt womöglich Aufzeichnungen über das Kästchen, irgendwo in den Familienunterlagen. Vielleicht ist es wertvoll.«
    Flora runzelte die Stirn. »Als Charles das erste Mal versucht hat, es mir abzunehmen, hat sich sein Gesicht auf einmal verändert, es wurde richtig hässlich. Er sah aus wie Glenda, als sie das Haus angegriffen hat. Du weißt schon, als ihr Gesicht plötzlich ganz verkniffen und böse wurde.«
    Grandma war mit einem Mal wie elektrisiert. Sie richtete sich kerzengrade in ihrem Sitz auf.
    »Sky glaubt, er hat magische Kräfte in seinen Augen«, fügte Marina hinzu. Sie beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Fahrersitz.
    Marilyn Cantrip holte tief Luft. Ihr Gesicht drückte ernsthafte Besorgnis aus. Sie schwieg eine Zeitlang.
    »Also gut, Mädchen«, sagte sie schließlich. »Genau so sieht böse Magie aus. Womöglich ist Charles ein böser Cantrip und es könnte sein, dass er für Glenda arbeitet.«
    Auf ihre Worte folgte erschrockenes Schweigen. Dann fragte Flame: »Was tun wir denn jetzt?«
    Grandma sah nachdenklich in den Regen hinaus. In ihrem Kopf nahm eine Idee Gestalt an. Endlich wandte sie sich ihren Enkelinnen wieder zu und sagte: »Wir haben drei Möglichkeiten.«
    Die Schwestern beugten sich gespannt nach vorn.
    »Erstens: wir erzählen euren Eltern, was vor sich geht, und bitten sie, Charles wegzuschicken. Zweitens: Wir verstecken das Kästchen vor ihm, sind äußerst wachsam, bis er von alleine geht und hoffen, dass er euch nichts tun wird.«
    »Und drittens?«, fragte Flame.
    Grandma sah ihre Enkeltöchter der Reihe nach an. »Drittens: wir halten uns an zweitens, ergreifen aber außerdem die Initiative: Wir legen Charles herein und finden heraus, was er über Glenda weiß.«
    »Ich bin für drittens«, sagte Flame sofort.
    »Das liegt daran, dass du so risikofreudig bist«, sagte Grandma lächelnd.
    Flame sah etwas verschnupft aus. »Nein, es liegt daran, dass ich es für den besten Plan halte«, sagte sie.
    Grandma nickte. »Gut.«
    »Ich bin auch für Nummer drei«, sagte Marina.
    »Ich auch«, sagte Flora.
    »Und ich auch«, sagte Sky.
    »Es ist ein Risiko«, warnte Grandma. Die Cantrip-Schwestern waren verblüfft von der plötzlichen Schärfe in ihrer Stimme. »Ich meine es ernst. Ihr müsst die ganze Zeit über äußerst wachsam sein.«
    Die Mädchen nickten schweigend.
    »Lasst nicht zu, dass Charles das Kästchen in die Hände bekommt«, mahnte Grandma. Sie öffnete die Autotür und sagte: »Wir müssen jetzt reingehen, unsere Gäste können jeden Moment eintreffen.«

Das magische Kästchen

    »Hereinspaziert«, sagte Dad, der die Gäste an der Haustür begrüßte.
    Brian Blenkinsop und seine Frau Virginia (die die Schwestern untereinander nur den Wasserspeier nannten), Betty Carruthers und die übrigen Mitglieder des Dorffestkomitees betraten, sich den Regen von den Jacken schüttelnd, die große Halle von Cantrip Towers.
    »Es ist eine Schande, dass wir heute Abend nicht auf der Terrasse sitzen können«, meinte Dad bedauernd. »Wir gehen einfach ins Wohnzimmer.«
    »Was für ein Glück, dass es erst jetzt zu regnen begonnen hat«, sagte Brian.
    Die Gäste nahmen im Wohnzimmer Platz und Dad goss allen etwas zu trinken ein.
    »Mädchen, kommt doch mal her und sagt hallo«, forderte Mum sie auf, als sie ihnen in der Halle begegnete. In der Hand hielt sie ein Tablett mit Häppchen. »Hallo, Charles«, begrüßte sie den Kunsthistoriker, der in diesem Moment zur Tür hereinkam. »Setz dich zu uns!«
    »Gerne, Ottalie«, erwiderte er. Er wandte sich um und warf den Cantrip-Schwestern einen Blick zu. Dabei fiel ihm auf, dass Flora das Kästchen nicht mehr im Arm hielt.

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