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und das Geheimnis der Tuerme

und das Geheimnis der Tuerme

Titel: und das Geheimnis der Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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Schulstunde zu denken, die sie je gehabt hatte. Und das war eine Geschichtsstunde gewesen, in der Mrs Crump ihnen eine Jahreszahl nach der anderen vorgebetet hatte. Skys Augen wurden bei dem Gedanken an all die Zahlen ganz glasig.
    Mum legte den Arm um ihre Schulter und sah sie besorgt an.
    Flame, Marina und Flora schlichen sich in die große Halle und blickten ratlos die Treppe hinauf. »Was jetzt?«, gestikulierten sie stumm, da sie Angst hatten, Mum könnte sie hören.
    Flame flüsterte: »Versucht euch in eure Zimmer zu schleichen, Mum wird sicher nach uns sehen, sobald sie Sky ins Bett gebracht hat.«
    Die drei älteren Cantrip-Schwestern stiegen langsam hinter ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester die Treppe hoch. Die Stufen knarzten und sie blieben einige Male erschrocken stehen.
    Im zweiten Stock öffnete Mum die Tür zu Skys Schlafzimmer und führte ihre ›Schlafwandlerin‹ zum Bett. Während sie damit beschäftigt war, schlichen sich Flame, Marina und Flora in ihre Zimmer. Sie schlossen die Türen, sprangen in ihre Betten und zogen rasch die Bettdecken bis ans Kinn. Als Mum ihre Töchter in ihren Betten liegen sah, war sie beruhigt. Was sie nicht wusste, war, dass sie hellwach waren und vor unterdrücktem Lachen am ganzen Körper bebten.
    Auf der Schwelle von Flames Zimmer blieb Mum kurz stehen und drehte sich noch einmal um. Irgendetwas hatte sie irritiert. Warum lag Flames Morgenmantel so unordentlich auf dem Boden, fragte sie sich. Und warum war der Vorhang einen Spalt offen? Ich erinnere mich gar nicht, dass es so war, als ich ihr vor ein paar Stunden Gute Nacht gesagt habe.
    Unten in der großen Halle schlug die Standuhr viermal. Mum unterdrückte ein Gähnen und machte sich auf den Weg zurück ins Schlafzimmer.
    »Was war los?«, fragte Dad verschlafen, als sie sich zu ihm ins Bett legte.
    »Sky hat schlafgewandelt«, antwortete sie leise.
    »Das hat sie doch noch nie gemacht«, sagte er gähnend.
    »Nein«, stimmte Mum zu und deckte sich zu. »Sie stand mit ausgestreckten Armen vor der Haustür. Ihr Körper war eiskalt, sie muss eine ganze Weile dort gestanden haben.«
    »Mach dir deswegen keine Sorgen, Liebes«, sagte Dad und kuschelte sich an sie.
    »Sprich sie besser nicht darauf an«, flüsterte Mum, doch er war bereits eingeschlafen.
    Im zweiten Stock übermannte der Schlaf die vier Schwestern trotz aller Aufregung im Nu. Als der Morgen anbrach, wurde das blaue Licht, das das Erdgeschoss erfüllt hatte, allmählich schwächer und erlosch.

Ein Haus voller Magie

    Als die Cantrip-Schwestern am Montagmorgen ziemlich spät erwachten, konnten sie gar nicht mehr aufhören zu kichern.
    Sie saßen auf Flames Bett, während Sky beschrieb, wie Mum sie die Treppe hinaufgeführt hatte, überzeugt davon, ihre jüngste Tochter habe schlafgewandelt. Sie spielte ihnen vor, wie sie mit weit aufgerissenen Augen zurück in ihr Zimmer gegangen war und die ganze Zeit über krampfhaft das Lachen unterdrückt hatte.
    Als Grandma an diesem Morgen beschwingt die Treppe hinunterschritt, spürte sie, dass sich irgendetwas verändert hatte.
    Dad war schon früh ins Büro aufgebrochen und Mum wunderte sich darüber, dass ihre Töchter noch nicht zum Frühstück heruntergekommen waren. Sie erzählte Grandma von Skys nächtlicher Wanderung durch das Haus. Ihre Schwiegermutter hörte ihr aufmerksam zu und fragte sich besorgt, ob mit den Mädchen auch alles in Ordnung war.
    Als Charles um neun Uhr eintraf, spürte auch er die Veränderung auf Cantrip Towers. Er stand in der großen Halle, sah sich um und grübelte, als Mum aus der Küche kam.
    »Guten Morgen, Charles!«, sagte sie fröhlich.
    »Morgen, Ottalie«, erwiderte er.
    Mum ging an ihm vorbei auf die breite Mahagonitreppe zu. »Ich will nur schnell nach den Mädchen sehen, keins von ihnen ist bisher zum Frühstück erschienen.«
    Charles stand in der Mitte der Halle. Was ist hier los?, fragte er sich. Irgendetwas ist geschehen, ich kann es spüren. Ob es etwas mit dem Kästchen zu tun hat?
     
    Mum fand die Schwestern in ihren Zimmern, wo sie sich gerade anzogen.
    »Es tut mir leid, Mum, ich habe nicht besonders gut geschlafen«, sagte Flame.
    Marina erzählte ihr dasselbe, ebenso wie Flora.
    Mum war verwirrt. Hatten sie irgendetwas zu Abend gegessen, das sie wach gehalten hatte?, überlegte sie, als sie Skys Zimmer betrat.
    »Morgen, Mum«, sagte Sky strahlend.
    »Guten Morgen, Liebes. Hast du gut geschlafen?« Mum hätte eigentlich erwartet, dass Sky müde

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