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und das Geheimnis der Tuerme

und das Geheimnis der Tuerme

Titel: und das Geheimnis der Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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Ottalie ihn erwartete. Er widerstand deshalb der Versuchung und ging durch die große Halle in die Küche.
    »Guten Morgen«, wünschte er, als er durch die Tür trat.
    »Guten Morgen, Charles!«, sagte Mum erfreut. »Kaffee?«
    »Ja, bitte«, antwortete er.
    »Setz dich doch«, sagte Mum und stand auf, um ihm einen Becher Kaffee einzugießen.
    »Guten Morgen, Marilyn«, sagte Charles zu Grandma, als er sich an den Tisch setzte.
    »Guten Morgen, Charles«, erwiderte sie und warf ihm einen prüfenden Blick zu. »Du siehst aus, als hättest du nicht viel geschlafen.«
    Charles lächelte. »Das hat Colin auch gesagt. Ich hatte eine unruhige Nacht.«
    »Ach ja?« Grandma hob fragend eine Augenbraue.
    Bevor er antworten konnte, drückte Mum ihm den Kaffeebecher in die Hand.
    »Danke, Ottalie«, sagte er. Dann sah er sich in der Küche um. »Es ist so still heute. Wo sind die Mädchen?«
    »Die schlafen noch«, sagte Mum und strich sich das feine, blonde Haar aus ihrem hübschen Gesicht.
    »Tatsächlich?«, erwiderte Charles. Er trank seinen Kaffee in schnellen Schlucken.
    »Ja, ich wollte sie schon wecken, aber Marilyn meint, sie bräuchten ihren Schlaf.« Mum lächelte ihrer Schwiegermutter zu.
    »Kinder, hm?«, kommentierte Charles.
    »Genau«, erwiderte Mum. »Also Charles, du bist fast fertig?«
    »Ja, ja«, sagte er. »Ich bin verschwunden, bevor euer Besuch eintrifft, keine Bange.«
    »Was hast du heute vor?«, fragte Mum.
    »Ich werde die Bilder im dritten Stock fotografieren und die vom obersten Treppenabsatz«, erklärte Charles. »Ich fange am besten gleich an.«
    »Und wenn du hier fertig bist, fährst du weiter zur National Porträt Gallery, um deine Recherchen abzuschließen?«, fragte Mum.
    »Ja, dorthin und zum Witt Library Archive am Courtauld Institut«, erzählte Charles und trank den letzten Schluck Kaffee aus. »Ich werde die Fotos und Notizen, die ich hier gemacht habe, mit anderen Porträts in den Archiven vergleichen. Es ist eine übliche Vorgehensweise, um die Information besser gewichten und interpretieren zu können. Es gibt vielleicht von denselben Künstlern noch andere Porträts, oder es wurden dieselben Personen von verschiedenen Malern porträtiert. Ich analysiere das alles und schreibe dann die Inventarliste.«
    »Wie viele Porträts haben wir hier auf Cantrip Towers, Charles?«, fragte Mum.
    »Sechsundvierzig«, erwiderte er. »Ich habe von jedem eine Gesamtaufnahme gemacht und dann noch Detailaufnahmen, die meine Aufzeichnungen über Malweise und den Zustand der Bilder dokumentieren.«
    Mum lächelte Grandma an. »Sechsundvierzig Porträts!«
    »Das ist eine ganz schöne Menge«, sagte Grandma und erwiderte das Lächeln.
    »Wann wird die Inventarliste denn fertig sein?«, fragte Mum.
    »Das hängt davon ab, wie ich mit meinen Recherchen vorankomme, aber ich denke, es wird nicht länger als ein paar Wochen dauern«, sagte Charles und sah sich unruhig um.
    »Phantastisch!«, rief Mum. »Wir freuen uns schon sehr darauf.«
    Charles stand auf. »Verzeiht, wenn ich euch jetzt allein lasse, ich muss leider weitermachen. Und vielen Dank für den Kaffee.«
    »Gern geschehen«, sagte Mum.
     
    Charles rannte, mehrere Stufen auf einmal nehmend, die breite Mahagonitreppe hinauf, bis er auf dem Dachboden stand. Dort blieb er stehen, wartete und spitzte die Ohren. Alles war ruhig.
    Die Mädchen schliefen anscheinend noch. Er wandte sich der schmalen Holztür zu, die hinauf in den Westturm führte und öffnete sie. Dann stieg er die wackligen Stufen hinauf. Als er oben angekommen war, öffnete er die Tür zum Turm und betrat den Raum.
    Doch sosehr er auch suchte, das Turmzimmer war leer. Kein schwarzes Notizbuch weit und breit.
    Verdammt nochmal! Er stand einen Moment lang fluchend da.
    Was jetzt?, fragte er sich dann. Wo kann es sein? Charles dachte an seinen nächtlichen Besuch zurück. Ja, ich erinnere mich, ich hatte es unter meinem linken Arm, als ich die Treppe hinaufging. Also, wo ist es jetzt?
    Die Schwestern müssen es gefunden haben, dachte er. O nein … o nein …
    Charles seufzte schwer und lehnte sich an die Wand.
    Ist das alles wirklich passiert?, grübelte er, während er sich im Raum umsah. War da drüben wirklich eine Treppe aus Licht? Bin ich tatsächlich durch das Portal gegangen? Und wie bin ich hierher zurückgelangt? Was Sky wohl alles erlebt hat?
     
    Etwa zur gleichen Zeit saßen Flame, Marina und Flora auf Skys Bett.
    »Erzähl es uns! Erzähl uns, was du gesehen hast!«,

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