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und das Goldene Dreieck

und das Goldene Dreieck

Titel: und das Goldene Dreieck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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CIA, die im selben Gebäude untergebracht waren. Da das Telefon in seinem Büro summte, konnte Bishop nicht hören, was Carstairs sagte. Als er zurückkehrte, saß Carstairs an seinem Schreibtisch und starrte auf die Schreibunterlage. »Es war auch für sie eine große Überraschung«, sagte Carstairs mit vagem Lächeln. »Weder die Botschaft, noch der CIA wissen, ob Mornajay in Bangkok ist. Sie fragten, wie ich darauf komme.«
Erstaunt sagte Bishop: »Sie glauben, daß er dort ist?«
»Er wurde von Bangkok angerufen«, antwortete Carstairs bedächtig. »Wenn er nicht in seinem Büro ist, keinen Unfall hatte und nicht im Krankenhaus liegt, nicht in seiner Wohnung ist und auch nicht in Minneapolis...« Er machte eine kurze Pause und fügte nachdenklich hinzu: »Er war während des Vietnamkriegs fast zehn Jahre in Thailand, wußten Sie das?«
Bishop sagte bitter: »Wo er Leute wie McAndrews ausgebildet hat?«
Carstairs bedachte ihn mit einem langen, interessierten Blick. »Genau... Ich muß mich jetzt um den Rest des Papierkrams hier kümmern, würden Sie sich inzwischen noch eine Verbindung nach Bangkok für mich geben lassen? Diesmal möchte ich das ›Indiana 500‹ in der Patpong-Straße.« Als er Bishops befremdeten Gesichtsausdruck bemerkte, erklärte er freundlich: »Eine Bar, die von ansässigen Amerikanern und ausländischen Journa listen frequentiert wird. Ich will mit dem Besitzer, Chuck Holloway, sprechen.«
»Wird gemacht, Sir.«
Die Verbindung kam rasch zustande und Bishop hörte ohne Gewissensbisse mit. Carstairs und Holloway begrüßten einander herzlich, und nachdem sich Carstairs höflich erkundigt hatte, wie das Geschäft im ›Indiana 500‹ ginge - immer noch viel los, aber nicht wie damals -, fragte er, ob Holloway sich an Lance Mornajay erinnere. Holloway lachte. »Wie hätte ich ihn vergessen können? Mr. Alleswisser nannten wir ihn. Ja, wie könnte ich jemanden vergessen, der mir jedesmal genau erklärte, wie ich einen Margarita mixen muß? Natürlich erinnere ich mich an ihn!«
Carstairs erkundigte sich, ob er ihn vielleicht zufällig in den letzten Tagen gesehen habe. Lächerlich, dachte Bishop, doch dann holte er unwillkürlich Luft, als Chuck Holloway antwortete: »Ja, er war gestern abend da. Ich hab' allerdings nicht mit ihm gesprochen, weil er offensichtlich nicht gestört werden wollte. Er war in Begleitung eines Mannes, und die beiden redeten unaufhörlich aufeinander ein. Sie blieben auch nicht lange, höchstens eine Dreiviertelstunde. Es war spät nachts, sehr spät.« Dem Ton nach war sogar Carstairs verblüfft. »Sind Sie sicher, daß es wirklich Mornajay war?«
»Natürlich bin ich sicher: Ich hab' Mornajay zwar seit Jahren nicht mehr gesehen, aber er hat sich kaum verändert, das gleiche gelockte graue Haar, dieselben kalten blauen Augen, und ich will verdammt sein, wenn er bei meiner Bardame keinen Margarita bestellt hat. Kalt wie Eis und ein Ego wie ein Elefant, dieser Mann!«
»Das ist Mornajay«, bestätigte Carstairs. »Vielen Dank, Chuck, und behandeln Sie das als vertraulich, ja?«
»Sie können sich darauf verlassen.«
Mornajay ist also tatsächlich in Bangkok, dachte Bishop. Als Carstairs auflegte, schüttelte Bishop den Kopf und sagte: »Was, in aller Welt, macht Mornajay dort drüben - noch dazu ohne hier irgend jemandem Bescheid zu geben, wo er doch genügend Agenten hat, die die Arbeit für ihn machen können.«
»Es paßt absolut nicht zu ihm«, sagte Carstairs bedächtig. »Und das macht es sehr interessant, finden Sie nicht?«
»Nicht für mich«, brummte Bishop mit finsterer Miene. »Weiß er, wen Sie nach Chiang Mai geschickt haben, um Ruamsaks Päckchen abzuholen?«
Carstairs schüttelte den Kopf. »Nur, daß es ein Ehepaar von unserer Kurierliste ist, Namen habe ich nicht genannt.«
»Also ist er nicht zur Rettung von Emily und Cyrus hinübergeeilt.«
Carstairs lachte trocken. »Wohl kaum. Aber er ist dort, Bishop!«
Bishop nickte.
»Und er dürfte nicht dort sein.« Carstairs runzelte die Stirn. »Es gefällt mir nicht, Bishop. Es gefällt mir absolut nicht!« Grimmig fügte er hinzu: »Innerhalb von wenigen Stunden haben wir Mrs. Pollifax und Cyrus verloren, und höchstwahrscheinlich war der Tote in der Hütte Ruamsak, und jetzt hat es ganz den Anschein, als wäre einer unserer Spitzenleute von oben durchgedreht.«
»Sieht gar nicht gut aus!« Bishop seufzte.

6
    Als Mrs. Pollifax hörte, daß ein Motorrad seit der Tha-PaeStraße hinter ihnen hergefahren

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