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und der blaue Diamant

Titel: und der blaue Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Auf der anderen Seite. Wir sind ja jetzt an der Nordseite. Kommt mit, ich zeige euch den Weg.«
    Eine Viertelstunde später standen sie vor der eingezäunten Weide. »Keinen Schritt tue ich über diese Koppel«, sagte Anne entsetzt. »Ihr könnt machen, was ihr wollt, aber ich bleibe hier!« Sie blickte voller Entsetzen auf die großen dunkelbraunen Stiere, die zwanzig Meter vor ihnen auf der Weide standen und sie aus unbeweglichen Augen ansahen. Kein Stier rührte sich. »Was starren sie bloß so«, sagte Anne ängstlich. »Ich habe doch überhaupt nichts getan!«
    Micki lachte. »Die gucken immer so. Die sind einfach neugierig.«
    Julius sah Micki zweifelnd an …  Also, ich weiß nicht … ich habe schon so viel über wilde Stiere gelesen. Ich glaub, ich geh da lieber nicht rüber.«
    »Guckt euch mal Tim an«, sagte Georg. »Dem scheint die Sache auch nicht geheuer zu sein.«
    Tim hatte sich flach auf den Boden gelegt, so daß nur seine schwarzweißen Ohren aus dem Gras hervorlugten. Die Schnauze auf dem Boden, starrte er die fremden Tiere argwöhnisch an. Plötzlich hob der Stier, der ihnen am nächsten stand, den Kopf und stieß einen unheimlichen Laut aus, der eine Mischung aus Muh und Grrrh war und sich ungefähr so anhörte: »Grruuh!« Er setzte sich in Bewegung und kam langsam auf die Kinder zu. Tim schnellte hoch und rannte vorwärts. Er zerrte so an der Leine, daß Georg hinfiel. »Au!« schrie sie. »Ich bin in eine Distel gefallen, helft mir doch mal!« Vor Schreck ließ sie Tims Leine los. Tim war blitzschnell unter dem Stacheldrahtzaun durchgeschlüpft. Mit schlackernden Ohren und steil aufgerichtetem Schwanz rannte er auf die Stiere zu. Der Leitbulle erschrak. Er duckte sich und stellte sich breitbeinig zum Angriff hin. Bedrohlich zeigten seine spitzen Hörner auf Tim, der unbekümmert durch das Gras auf den Stier zuhüpfte. »Tim!« schrie Georg in panischer Angst. »Komm hierher, Tim! Tim! Oh bitte, bitte, hör doch!« Sie rannte zu Micki und faßte ihn am Ärmel. »Micki, so tu doch etwas? Dieser gräßliche Stier wird Tim mit seinen furchtbaren Hörnern umbringen. Er wird ihn einfach aufspießen … Oh … « Sie schlug die Hände vor die Augen und blieb so stehen. Sie wagte nicht mehr, die Augen zu öffnen. Tim wurde sich der Gefahr erst bewußt, als er so dicht vor dem Stier stand, daß er ihn mit einem weiteren Satz erreicht hätte. Er blieb plötzlich stehen und richtete die Ohren aufmerksam auf. Der Stier bewegte sich nicht. Tim hob den Kopf und bellte. Wuff, wuff! Er fletschte die Zähne. Der Stier senkte den Kopf und starrte, mit den Vorderbeinen scharrend, Tim an. »So etwas machen sie immer«, sagte Micki. »Damit wollen sie ihrem Gegner angst machen und ihn in die Flucht treiben.«
    Anne schluchzte auf. »Aber Tim kennt das doch nicht. Tim weiß doch nicht, was das bedeuten soll. Vielleicht denkt er, daß der Stier mit ihm spielen will.«
    Wirklich, es sah ganz so aus, als ob Tim den Stier als seinen neuen Spielkameraden ausgesucht hätte. Er tänzelte um den Kopf des Stieres herum, bellte fröhlich und legte sich ins Gras, die Schnauze tief in den Halmen vergraben. Einmal rollte er sich sogar auf den Rücken und strampelte mit den Vorderbeinen, ein Kunststück, das ihm Georg beigebracht hatte. Es sollte »bitte, bitte« heißen. Julius hielt sich den Bauch vor Lachen. »Schau doch mal, Georg«, rief er, »das mußt du sehen. Dein Tim macht bitte, bitte bei dem großen Stier.«
    Georg wandte sich ab. Sie schüttelte den Kopf. »Laßt mich«, murmelte sie, »laßt mich in Ruhe. Oh, Tim!« rief sie. »Komm doch endlich her.«. Aber Tim gab nicht auf. Er sprang immer wieder einen halben Satz vor und stubste den Stier mit seiner Schnauze gegen die Brust. »Wuff«, machte er dabei, als ob er sagen wollte: »Nun mal los, laß uns Fangen spielen.« Und dann rannte er ein paar Schritte weit weg und drehte sich um. Der Stier stand nur da und glotzte. So einen Hund hatte er wahrscheinlich noch nie gesehen. Endlich machte er ein paar Schritte auf Tim zu. – Tim winselte glücklich und lief weiter: Der Stier setzte sich auch in Trab. Und ihm folgten, einer nach dem anderen, mindestens fünfundzwanzig dunkelbraune Stiere mit langen spitzen Hörnern. Sie liefen einmal im Kreis um die ganze Wiese herum. Micki konnte sich überhaupt nicht beruhigen. »Seht euch das an!« schrie er. »Das ist ja wie im Zirkus. Euer Hund sieht aus wie (-der Leitbulle. Alle Stiere rennen hinter ihm her. Nein,

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