und der blaue Diamant
habe ich keine Lust, jetzt über Stierkämpfer zu reden«, sagte er. »Ich finde, wir sollten endlich mal zum Essen gehen.«
»Wuff«, machte Tim und klopfte mit dem Schwanz auf den Boden. »Wuff! Wuff!«
Micki beugte sich über Tim. »Ein toller Hund!« rief er begeistert. »Er versteht jedes Wort!«
»Natürlich«, sagte Georg hochnäsig, »Tim ist nicht so blöd wie deine dummen Stiere.«
»Keinen Krach bitte vor dem Essen«, rief Richard gereizt. »Mit leerem Magen kann ich Streit nicht vertragen.«
Anne lachte. »Ich finde, Richard hat recht. Wir sollten jetzt wirklich runtergehen. Ich bin gespannt, was es alles gibt.«
VIII
Der Baron hat ein Geheimnis
Der Tisch war draußen im Garten unter einem alten Kirschbaum gedeckt. Ein riesiger runder Holztisch, an dem mindestens zwanzig Personen Platz hatten. In der Mitte des Tisches stapelten sich die Köstlichkeiten: dicke rosa Wassermelonen, ein Korb mit Pfirsichen, Tomatensalat, kaltes Fleisch, Hähnchen und gleich ein Dutzend der herrlichen frischen, knusprigen französischen Weißbrote. »jetzt wird es aber Zeit, Kinder«, sagte Tante Fanny mahnend. »Wir warten schon seit einer Viertelstunde auf euch. , »Ihr wartet doch gar nicht«, sagte Georg. »Ihr habt doch schon angefangen.«
Ein alter Herr mit weißen Haaren und einem weißen Schnurrbart, der trotz der Hitze mit dunklem Jackett und rot-weiß gepunkteter Fliege am Tisch saß, zwinkerte Georg zu. »Recht hast du, mein Junge«, sagte er. »Wir haben überhaupt nicht gewartet. Wir hatten solchen Hunger, daß wir sofort angefangen haben.«
Onkel Quentin räusperte sich. »Äh … ähem … «, machte er, »dies ist übrigens meine Tochter Georgina, Baron!«
»Oh!« Der Baron zog die Augenbrauen hoch. »Ein Mädchen! Schau an! Wie peinlich, diese Verwechslung! Ich bin sicher, die junge Dame hält mich für einen Barbaren!« Er sprang auf und ergriff Georgs Hand, um ihr einen Handkuß zu geben. »Tausendmal Entschuldigung, mein kleines Fräulein.« sagte er lächelnd. »So eine Dummheit von mir.«
Georg machte ein ziemlich unbehagliches Gesicht, als der Baron ihre Hand zu seinem Gesicht emporzog. Hilfesuchend sah sie ihre Mutter an. Tante Fanny lächelte amüsiert. »Sie haben meiner Tochter einen großen Gefallen getan, Baron«, sagte sie freundlich. »Georgina wäre nämlich viel lieber ein Junge geworden, und sie freut sich jedesmal, wenn einer sie für einen Jungen hält.«
»Deshalb nennen wir sie auch alle Georg«, fügte Julius hinzu. »Georgina sagen wir immer nur, wenn wir Streit anfangen wollen.«
»Wirklich«, sagte der Baron, der einem nach dem anderen die Hand schüttelte, »eine lustige Familie. Und das ist also der Hund.« Er beugte sich zu Tim hinunter, der aufmerksam dasaß und die rechte Vorderpfote hob. »Sag schön guten Tag«, sagte Georg mahnend. »Wuff, wuff!« machte Tim und wedelte mit dem Schwanz. »Wo können wir uns hinsetzen?« fragte Richard ungeduldig. Ich habe einen Bärenhunger.«
»Wo ihr wollt«, sagte der Baron. »Nachher kommt noch der Vater von Micki, um euch zu begrüßen. Und François, der Verwalter.«
Richard sah den Baron bewundernd an. »Einen Verwalter haben Sie auch? Donnerwetter! Ganz schön vornehm!«
»Richard! Wenn ich bitten darf!« sagte Onkel Quentin. »So etwas sagt man doch nicht! Setzt euch anständig hin und sprecht nicht so laut, wenn Erwachsene sich unterhalten.«
Tante Fanny legte Onkel Quentin beschwichtigend die Hand auf den Arm. »Die Kinder sind doch ganz brav, mein Lieber. Sie haben doch jetzt Ferien, und da sind sie halt ein bißchen übermütig.«
»Meinetwegen«, knurrte Onkel Quentin, »aber nicht, wenn ich dadurch gestört werde. Ich habe schließlich keine Ferien, ich bin hierhergekommen, um zu arbeiten und kann nicht Kindermädchen spielen.«
»Keine Angst, Papa«, sagte Georg, »wir können uns prima allein beschäftigen.« Sie nahm sich eine dritte Portion vom kalten Braten. »Und für nachher haben wir schon einen tollen Plan!« Sie zwinkerte Micki zu. Julius grinste. Er legte die Zeigefinger an die Schläfen, so daß sie wie Hörner aussahen, kullerte mit den Augen und machte: »Muh! Muh!«
Anne drehte beleidigt den Kopf weg. Tante Fanny sah sie aufmerksam an. »lhr seht beinahe so aus, als ob ihr schon wieder etwas im Schilde führt«, sagte sie. »Seid nur vorsichtig, Kinder!«
»Ach«, sagte der Baron leichthin, »hier kann gar nichts passieren.«
Tante Fanny schüttelte den Kopf. »Sie kennen die Kinder
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