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und der blaue Diamant

Titel: und der blaue Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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doch ganz klar. Und einen leeren Magen hast du auch.«
    Georg wehrte ab. »Hör bloß auf. Ich will nichts von Essen hören. Ich schwöre, ich krieg kein Stück Brot runter, bis ich weiß, was mit Micki los ist.« Sie blickte auf die Zettel an der Wand. Dann sah sie Julius an. »Hast du eigentlich noch das Papier mit den komischen Buchstaben?«
    Julius nickte. Er zog den Zettel aus der Tasche, glättete ihn und reichte ihn Georg. »Hier ist er«, sagte er. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß man damit etwas anfangen kann.«
    Georg blickte nachdenklich auf die Buchstaben. Plötzlich kam ihr eine Idee. Sie hielt den Zettel an die Wand zu den anderen. »Schau mal«, sagte sie, »hier hängt noch mehr von dem Zeug. Lauter Worte, die keinen Sinn ergeben.«
    Julius war sofort hellwach. »Laß mal sehen.«
    Gemeinsam studierten sie die Schriften. Immer stand nur ein Wort drauf, aber nie ergab das Wort einen Sinn. »Wenn ich bloß wüßte … « murmelte Julius. Er ging zum Schreibtisch und besah sich die Bücher. Dann blätterte er in den Heften. »Was suchst du denn?« fragte Georg. »Keine Ahnung! Irgendeinen Hinweis. Ich weiß nicht, ich … « Plötzlich stutzte er. Er hatte das Briefmarkenalbum geöffnet. Gleich vorn, zwischen den ersten beiden Seiten, lag ein handgeschriebenes Blatt Papier. »Schau mal«, sagte Julius atemlos. Schau mal, was hier steht.«
    Gemeinsam beugten sie sich über den Zettel. Fein säuberlich mit Tinte hatte Micki oben das Wort »Code-Schlüssel« geschrieben. Dann stand auf der linken Seite das Alphabet, ein Buchstabe unter dem anderen. Rechts in der Spalte war auch das Alphabet aufgeschrieben – nur daß es statt mit A einfach mit B anfing. Julius runzelte die Stirn. Plötzlich erhellte sich seine Miene. »Ich hab's«, sagte er strahlend, »es ist babyleicht! Es ist so einfach, daß ich mich an den Kopf fasse, wieso wir gestern noch nicht draufgekommen sind!«
    »Ich wäre dir dankbar«, sagte Georg spitz, »wenn du mir das babyleichte Geheimnis verraten könntest.«
    Julius erklärte es ihr. »Man muß einfach immer nur den nächsten Buchstaben nehmen. Für A nimmt man B, und für B nimmt man C. Ja, und so weiter, für L nimmt man M und für S nimmt man T.«
    Georg riß die Augen auf. »Jetzt weiß ich auch, was das Wort auf dem Zettel bedeutet: Goya!«
    »Goya?« fragte Julius. »Wieso denn Goya? Warum trägt Micki wohl einen Zettel mit sich herum, auf dem Goya steht?«
    »Keine Ahnung«, sagte Georg aufgeregt, »aber das kriegen wir noch raus! Wir müssen jetzt erst einmal zu Anne und Richard! Und ihnen alles erzählen! Und dann müssen wir uns um Micki kümmern. Wir müssen ihn finden, und zwar so schnell wie möglich. Vielleicht haben die Gangster ihn entführt.«
    »Okay«, sagte Julius. Er warf noch einen Blick aus dem Fenster und sah Anne, die allein auf dem Hof stand und sich suchend umschaute. Julius winkte wild mit den Armen. »He! Anne!« rief er. »Wir sind hier oben! Warte, wir kommen gleich runter!«

XVI
Jean hat etwas zu verbergen
    Tim sprang als erster die Treppen hinunter und rannte auf Anne zu. Er begrüßte sie so stürmisch, als hätten sie sich mindestens zehn Jahre nicht gesehen. Georg gab Tim einen freundlichen Klaps. »Sitz, Tim. Platz! So ist es brav. Nachher gehen wir mit dir spazieren. Aber erst müssen wir Anne die Neuigkeiten erzählen.«
    »Ich habe auch Neuigkeiten«, rief Anne aufgeregt. »Richard hat eine Spur entdeckt.«
    »He! Anne!« rief Julius dazwischen. »Wir wissen jetzt, was auf dem Zettel steht!« Alle redeten wild durcheinander. Sogar Tim begann plötzlich, sich an der Unterhaltung zu beteiligen. Er wedelte mit dem Schwanz, sah begeistert von einem zum anderen und machte: »Wuff! Wuff!«
    Julius hielt sich die Ohren zu. »Also noch einmal. Alle der Reihe nach. Du bist ruhig, Tim. Ich finde, Anne soll jetzt erst mal erzählen, was Richard und sie erlebt haben.«
    Anne hatte vor Aufregung schon einen roten Kopf. Sie erzählte, wie sie hinter der Schloßmauer eine Gestalt gesehen hatten, die am Koppelzaun entlang schlich, und wie Richard die Verfolgung aufgenommen hatte. »Richard meint, es könnte derselbe Mann sein, der gestern vom Baum aus das Schloß beobachtet hat.«
    »Hm«, machte Julius nachdenklich. »Möglich ist das schon.« Anne nickte aufgeregt. »Richard hat gesagt, wenn er in einer halben Stunde nicht zurück ist, sollen wir ihn suchen. Und jetzt ist die halbe Stunde um!« Sie sah ängstlich von Georg zu Julius.

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