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und der blaue Diamant

Titel: und der blaue Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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laut zirpten, gesagt hat, daß Jean und er so ein Zeichen haben, wenn sie sich sprechen wollen?«
    Julius sah seine kleine Schwester nachdenklich an. »Du hast recht. Siehst du, Schwesterchen, manchmal bist du doch zu etwas nütze! Wer weiß, vielleicht können wir Jean damit überführen.« Er runzelte die Stirn und dachte nach. Anne sah auf die Uhr. Plötzlich wurde sie blaß. »Du liebe Güte!« rief sie. »Schon fast eine Stunde vorbei, und Richard ist immer noch nicht da!« Sie zog Georg energisch am Arm. »Kommt! Wir müssen ihn suchen! Wir müssen hinterher! Bestimmt hat er eine wichtige Spur entdeckt!«

XVII
Richard findet das Versteck
    Richard hatte tatsächlich etwas Aufregendes entdeckt! Nachdem Anne im Schloßhof verschwunden war, hatte er sich an die Verfolgung gemacht. Geduckt war er den Koppelzaun entlanggelaufen. Aber je näher er der Stelle kam, wo der Mann in der Senke verschwunden war, desto gefährlicher kam es ihm vor, einfach weiterzulaufen. Richard sah sich unschlüssig um. Gab es hier irgendwo ein gutes Versteck? Außer ein paar Heuballen, die nebenan auf der gemähten Wiese lagen, war nichts zu erkennen. Die Koppel war weithin zu überblicken. Richard warf sich flach ins Gras und robbte langsam zu einem der Heuballen vor. Dann kam ihm eine Idee: er zog das Heu etwas auseinander und hielt es mit ausgestrecktem Arm vor den Körper. So schlich er langsam in gebückter Haltung weiter. Wenn ihn jemand von vorn sah, mußte er denk, en, daß da einfach ein großer Heuballen lag. Von hinten allerdings … Richard sah sich alle paar Meter um, ob ihm jemand folgte. Aber nichts rührte sich. Ein paar Vögel flatterten plötzlich aus der Senke auf und drehten mit lautem Geschrei ein paar Kreise. Wahrscheinlich waren sie aus ihren Nistplätzen aufgeschreckt worden. Vielleicht ist der Mann, den ich verfolge, ja bloß ein Vogeldieb, dachte Richard. Vielleicht will er nur Wachteleier stehlen. Wieder flatterten ein paar aufgeregte Vögel hoch. ›Na, warte!‹ murmelte Richard grimmig. Er schlich hastig weiter. Erst kurz vor der Senke blieb er wieder stehen. Hatte er eben Stimmen gehört? Er lauschte. Aber plötzlich, wie nach einer Warnung, war alles wieder ruhig. Die Bienen summten, und eine kleine Feldmaus rannte raschelten dicht an seinen Füßen vorbei.
    Obwohl es so früh am Morgen war, merkte man schon die beginnende Hitze. Richard wischte sich mit dem Ellenbogen den Schweiß von der Stirn. Er legte sich auf den Bauch und robbte bis an den Rand der Senke heran. Jetzt hatte er einen wunderbaren Blick: da lag eine alte Ruine, nur ein paar graue Mauerreste, die schon von Efeu und Unkraut überwuchert waren. Drei Eichen standen bei der Ruine und warfen schwarze Schatten auf die Steinblöcke. Es sah alles so aus, als wäre seit ewigen Zeiten kein Mensch hiergewesen. Richard war enttäuscht. Nichts zu sehen. Sollte er sich so geirrt haben? Aber er hatte doch genau eine Gestalt gesehen, die hier in der Senke verschwunden war! Auf dem Gras im Schatten unter den Bäumen glänzte noch der Tau. Ein paar Spinnweben flimmerten im Licht. überall lagen alte Steinblöcke herum, auf denen sich schon Moos gebildet hatte. Alles sah so friedlich, still und verlassen aus, daß Richard furchtlos das Heu wegwarf, sich aufrichtete und dann in die Senke hinunterkletterte. Er hatte gerade den ersten Quaderstein erreicht, als er eine Stimme hörte, eine dunkle wütende Männerstimme. Richard war so erschrocken, daß sein Herz stockte. Wo kam die Stimme her? Es war doch weit und breit kein Mensch zu sehen! Kam die Stimme aus der Erde? Ein kalter Schauder lief ihm über den Rücken. Angstvoll sah er sich um. Er mußte sich verstecken, mußte verschwinden, bevor der Mann von irgendwoher auftauchte! Mit zwei Sätzen war Richard bei der ersten Eiche, flink wie ein Eichhörnchen kletterte er an der rauben Rinde hoch und schwang sich auf den untersten Ast. Er machte einen Klimmzug und kletterte immer höher bis oben in die Baumkrone. Dort waren die Blätter so dicht, daß er ganz in dem grünen Labyrinth verschwand. Er hatte sein Versteck in letzter Sekunde erreicht, denn plötzlich bewegte sich einer der Steinblöcke, Holzplanken wurden zur Seite geschoben, und Richard starrte ungläubig in ein schwarzes, dunkles Loch, aus dem eine Leiter auftauchte. Wie gebannt blickte Richard nach unten. Da hörte er wieder die Männerstimme. »Also gut, Micki, wie du willst. Wir haben es mit Güte versucht. Aber darauf reagierst du nicht. Und

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