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und der blaue Diamant

Titel: und der blaue Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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ja immer schöner.«
    Julius starrte Anne fassungslos an. »Seit wann stellst du dich denn so an? Spielst du jetzt die junge Dame o. der was?«
    Anne warf den Kopf zurück. »Wir leben hier in einem Schloß, mein Lieber. Hier herrschen feinere Umgangsformen!« Sie rümpfte die Nase und blickte ihren Bruder hochnäsig an. Julius brach in schallendes Gelächter aus. »Wirklich, je älter du wirst, desto komischer benimmst du dich. Ich wette, du endest eines Tages noch als Clown im Zirkus.«
    Anne packte ihr Kopfkissen und schleuderte es Julius gegen den Bauch. »Du bist gemein!« schrie sie wütend. »Ich werde nie ein Clown! So was Blödes! Du weißt genau, daß ich eines Tages eine berühmte Kinderärztin werde und … «
    Richard hielt sich die Ohren zu. »Bitte, hört auf! : sagte er gequält. »Könnt ihr nicht wenigstens morgens mal friedlich sein? Wirklich, ihr benehmt euch wie Babys.«
    »Stimmt doch gar nicht«, sagte Anne schmollend. »Ich hab ja nicht angefangen. Aber wenn Julius immer so einen Blödsinn redet!«
    Julius setzte sich zu seiner Schwester aufs Bett und klopfte besänftigend auf die Bettdecke. »Ist schon gut, Schwesterchen, war ja nicht so gemeint. Du bist ja fast so empfindlich wie Georg. Zu der darf man auch kein falsches Wort sagen, und schon geht sie an die Decke.«
    Georg zuckte lässig mit den Schultern. »Ihr könnt mich doch gar nicht reizen«, sagte sie, »Über so was bin ich doch erhaben.« Sie faßte Tim am Halsband. »Wir beide drehen jetzt schon mal unsere erste Runde. Tim muß dringend mal raus.«
    »Ich komme mit«, sagte Richard. »Ich auch!« rief Julius. Anne ließ die Bettdecke wieder fallen. »Und keiner wartet auf mich!« schrie sie. »Das finde ich wieder mal gemein! Ich warte immer auf euch, aber wenn ich einmal die. letzte bin, da laßt ihr mich einfach im Stich! Ich weiß gar nicht, wo ich euch nachher finden soll!«
    Richard seufzte. »Okay, dann warte ich eben. Aber beeil dich gefälligst.« Anne nickte. Hastig fuhr sie sich einmal mit der Zahnbürste über die Zähne, steckte. ihr Gesicht unter den Wasserhahn und rieb sich die Augen. Dann schlüpfte sie in ihre kurzen Hosen und die ärmellose Bluse und sah ihren Bruder strafend an. »Fertig!«
    »Und deine Haare. , stellte Richard fest, »du hast deine Haare noch nicht gekämmt.«
    »Ach, Mist«, sagte Anne. Sie nahm Kamm und Bürste, warf den Kopf nach vorne und bürstete wild ihre Haare durch. Dann suchte sie das blaue Haarband heraus, das am besten zu der Bluse paßte, und lächelte ihren Bruder erwartungsvoll an. »In Ordnung?«
    Richard verzog sein Gesicht. »Geht gerade so«, murmelte er. »Jetzt komm aber endlich.«
    »Wo wollt ihr denn so schnell hin?« fragte Anne, die keuchend hinter Richard die Treppen hinunter rannte. »Wir wollen Micki in seinem Zimmer besuchen. Wir müssen rauskriegen, was das für ein Zettel ist.«
    »Aha«, sagte Anne, »ihr meint den mit den vier Buchstaben HPZB.«
    »Schlaues Kind«, brummte Richard. Er sah sich um. Der Schloßhof lag verlassen im Schatten der Morgensonne da. Das Wasser plätscherte aus dem Brunnen, der in der Mitte des Schloßhofes stand. Sonst war alles ruhig. Ratlos sahen sich die beiden um. »Wo sind denn bloß die anderen?« fragte Anne. »Ich kann auch Tim nicht hören. Sonst bellt er doch immer wie verrückt, wenn er morgens seinen ersten Spaziergang machen darf. Richard ging zögernd auf die kleine Tür im Schloßhof zu. »Hier ist der rothaarige Kerl gestern verschwunden«, sagte er, »weißt. du noch?«
    Anne nickte. » Ob die anderen da rausgegangen sind?«
    »Kann sein«, sagte Richard zögernd. Er drückte die Klinke herunter. Die Tür gab lautlos nach. Richard sah Anne verwundert an. »Komisch. Die quietscht überhaupt nicht. Ich wette, die hat jemand frisch geölt.« Seine Stimme wurde plötzlich ganz leise. Auch Anne flüsterte. »Das haben bestimmt diese unheimlichen Leute gemacht, die hier immer herumspionieren«, wisperte sie, »damit man nicht hört, wenn sie reinkommen.« Richard nickte. »Komm schnell«, rief er. Die beiden schlüpften durch die Tür. Auf der anderen Seite der Mauer lag die große Koppel hell in der Morgensonne. Ein paar Spinnweben, die sich von Rosenzweig zu Rosenzweig spannten, flimmerten in der Sonne. Der Tau glänzte auf den Gräsern. Anne holte tief Luft. »Wie schön das hier ist«, flüsterte sie beeindruckt. Richard nickte. »Kein Mensch und kein Tier weit und breit. Die Stiere sind auch nicht auf der

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