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und der blaue Diamant

Titel: und der blaue Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Ding?«
    »Der Diamant … er ist « Micki stockte immer wieder. »Der Diamant ist zwischen den Hörnern eines Stieres befestigt«, sagte Micki schließlich. Der Rothaarige schnappte nach Luft. »Was?« schrie er. »Du erzählst wohl Märchen! Zwischen den Hörnern eines Stiers! Das ist doch Unsinn! Damit kannst du mir nicht kommen! Wehe, Junge, wenn du versuchen willst, mich zu täuschen.«
    Micki begann zu schluchzen. »Aber wenn es doch wahr ist! Ich hab genau gehört, wie mein Onkel es gesagt hat. Der Verwalter hat ihn dort befestigt, ich glaube, er ist schwarz angemalt, damit man ihn nicht blinken sieht.«
    Der Rothaarige schüttelte immer wieder erbost den Kopf. Er drohte Micki mit der Faust. »Du belügst mich!« schrie er … . Der Baron wird doch nicht einen Diamanten, der Millionen wert ist, einem Stier zwischen die Hörner kleben! Das ist doch Schwachsinn! Da kann ihn sich doch jedes Kind greifen!«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Micki schadenfroh. »Sie werden ihn nämlich auch nicht kriegen. Weil der Diamant an dem Stier Goya befestigt ist. Und dem kann kein einziger Mensch zwischen die Hörner greifen. Das kann nur der Verwalter. Goya würde jeden anderen in Stücke reißen … « Je länger Micki sprach, desto selbstsicherer wurde er wieder. Er schien geradezu Spaß daran zu haben, daß der Rothaarige mit so einem dummen Gesicht dastand. »Wehe, wenn du gelogen hast!« drohte der Rothaarige. »Wir werden das sofort prüfen … und wenn es nicht stimmt … dann gnade dir Gott.« Er rollte den Stein hastig vor die Öffnung. Unten hämmerte Micki mit den Fäusten gegen die Mauer. »Lassen Sie mich raus!« schrie er. »Ich habe doch alles gesagt! Lassen Sie mich raus!«
    »Du kommst erst raus, wenn wir den Diamanten haben, keine Sekunde früher. Wir wollen uns doch von euch Kindern nicht unsere schönen Pläne durchkreuzen lassen.«
    Der Rothaarige klopfte sich den Staub von seinen hellen Leinenhosen und lief los. Richard folgte Ihm mit den Augen, bis er hinter einer Scheune verschwand. Dann kletterte er schnell. wie ein Wiesel vom Baum, lief zum Höhleneingang und spähte durch den schmalen Schlitz, der zwischen den Steinen freigeblieben war. »He! Micki!« rief er leise. Unten war alles still. Micki lauschte aufgeregt. Wer ist da?« fragte er heiser.
    »Ich bin's, Richard.«
    »Richard! Ich werde verrückt!« Mickis Stimme überschlug sich fast vor Freude. »Hol mich schnell hier raus, Richard! Jeden Moment kommen die Gangster zurück. Kannst du den Stein Wegschieben?«
    »Es muß gehen«, keuchte Richard. Er stemmte sich mit aller Kraft gegen den Felsbrocken. Aber der bewegte sich keinen Millimeter. »Geht es?« rief Micki ungeduldig. »Gleich!« stöhnte Richard. »Ich probier's noch mal.«
    Er lehnte sich mit dem Rücken gegen den Stein und versuchte, ihn wegzudrücken. Er hielt die Luft an, spannte die Muskeln: bis zum Zerreißen aber der Stein bewegte sich keinen Zentimeter. Vor Anstrengung und Enttäuschung hatte Richard Tränen in den Augen. »Es geht nicht, Micki«, rief er kläglich nach unten Ich krieg diesen verdammten Stein nicht weg.«
    »Oh Gott«, stöhnte Micki. Er ließ sich mutlos auf den Boden fallen und stützte den Kopf in die Hände. »Dann ist alles aus. Die sind so gemein, Richard … die haben mich die ganze Nacht verhört … immer wieder … und wenn ich eingeschlafen war, haben sie mir mit einer Taschenlampe in die Augen geleuchtet, und dann ging es wieder los … « Micki nahm die Hände vom Gesicht. Seine Stimme klang ganz hohl, als er sagte: »Ich bin ein Feigling, Richard. Ich wollte so gerne ein Held sein, aber ich kann es nicht. Ich habe nicht durchgehalten. Ich hab ihnen das Versteck des Diamanten verraten.«
    Richard besänftigte ihn. »Ich weiß alles, Micki. Du bist überhaupt kein Feigling. Ich finde es toll, wie du dich verhalten hast … bestimmt. Du hast es nur getan, um uns zu helfen, nicht?«
    Micki blickte nach oben. Er spähte in den dünnen Lichtstrahl, der in sein Verlies hineinfiel. »Aber die anderen werden mich für einen Feigling halten«, sagte er, »Julius und Georg und Anne «
    »Unsinn«, unterbrach ihn Richard. »Ich habe doch alles gehört und kann ihnen alles erklären. Aber jetzt dürfen wir nicht mehr so viel Zeit mit Reden verschwenden. Warte einen Moment.« Er rannte den kleinen Hang hoch und sah sich um. Niemand war zu entdecken. Weder die Kinder noch die schreckliche Frau, die Micki bewachen sollte. Richard stürzte

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