Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
...und der grüne See (German Edition)

...und der grüne See (German Edition)

Titel: ...und der grüne See (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
Vom Netzwerk:
mitt-
lerweile verschlechtert. Letztendlich gelang es ihm, nachdem er
schon zahlreiche Seen aufgesucht hatte, den richtigen ausfindig
zu machen und das Mädchen zu retten. Aus Dankbarkeit über-
ließ Willi de Stieve deinem Großvater diesen wertvollen Stein.“
„Und seitdem gab es in Aule Meille dieses Heilwasser,
stimmt’s?“, setzte Denny hinzu.
„Genau!“, lächelte Sauer. „Aber nur dein Großvater war
bisher in der Lage, die Kräfte des Sees zu erwirken, da er ein
Turmalinträger war. Nach seinem Tod blieb das Wasser leider
aus und dieses Geschäft musste geschlossen werden.“
„Heißt das, Herr Professor, dass nur ich als Turmalinträger
dazu imstande wäre, aus diesem Heilkräfte zu
erwirken?“
„Sofern du weißt, wo sich dieser See befindet.
Aber es gibt hier in den Wäldern unzählige Seen und den
richtigen zu finden, wird nicht einfach sein.“ Mit diesen Worten
schob der Direktor das Kästchen zu Denny. „Dein Großvater
hat ihn mir in Obhut gegeben, bevor er starb. Jetzt gehört er dir,
mein Junge.“
Denny legte seine Hand auf den Kasten und dachte an sei-
nen Großvater.
„Warum konnte mein Großvater nicht durch den See> gerettet werden?“
Weil es zu spät war für ihn. Die Krankheit, an der er litt,
schritt so rasant voran, dass es uns nicht mehr gelang, darauf
zu reagieren. Ignatius war auch nicht mehr in der Lage, uns den
genauen Ort des zu nennen. Er war einfach zu
schwach. Deshalb weiß niemand, wo sich dieses Gewässer be-
findet. Am schmerzlichsten traf uns, dass kein Heilwasser mehr
vorrätig war. Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände.“
Denny spürte in diesem Moment eine tiefe Traurigkeit.
Wäre er Jahre zuvor geboren, hätte er seinen Großvater retten
können.
Denny ging vieles durch den Kopf. So viel Neues, das auf ihn
einstürmte. So vieles, das es zu durchdenken und zu hinterfra-
gen gab.
„Wurde mein Großvater zum von jemandem
begleitet oder suchte er den See immer allein auf?“
Sauer dachte einen Moment nach. „Meines Wissens war
immer ein Zwerg mit ihm unterwegs. Aber ob dieser den genau-
en Standort des Sees kannte, ist mir unbkannt. Ich könnte mir
vorstellen, dass jemand von den Zwergen mehr darüber wissen
könnte. Zu denen hatte er stets einen engen Kontakt. Oft be-
gleitete er sie bei ihrer Arbeit in den Bergen. Nicht selten kam
er dann mit den schönsten und seltensten Edelsteinen zurück.“
„Kennen Sie Zwerge, mit denen mein Großvater richtig eng
befreundet war?“
„So viel ich weiß, gab es nur den Zwergenkönig de Stieve
und als dieser spurlos verschwand, dauerte es nicht lange und er
fand einen neuen Gefährten. Mal überlegen wie der hieß … ach
ja, Fred hieß er. Fred Küttelken war sein Name. Jetzt fällt es mir
wieder ein. Nach dem Tod deines Großvaters verschwand auch
dieser Zwerg. Wir suchten lange fieberhaft nach ihm - aber
vergebens! Wir konnten ihn nirgends finden.“
„Könnte vielleicht dieser Zwerg etwas über den See> wissen?“
„Denkbar wäre es“, vermutete der Schulleiter.
Die Versuchung war groß, dem Professor von der Begegnung
mit Fred am Bahnsteig zu erzählen. Denny ging plötzlich ein
Licht auf. Doch darüber sprechen wollte er mit dem Direktor
schließlich doch noch nicht.
„So, mein Junge“, sagte der Direktor und stand auf, „ich den-
ke, für heute machen wir erst einmal Schluss. Dein Großvater
trug mir auf, ein wenig auf dich zu achten. Den Gefallen tue ich
ihm gern, das heißt, wir können uns öfter unterhalten und bei
Problemen und Sorgen bin ich immer für dich da. Entweder
werde ich Tessa Bescheid geben oder den Hausboten schicken,
um dir einen Termin mitzuteilen.“
Denny war einverstanden, obwohl er insgeheim der
Meinung war, dass das keine große Eile hatte. Er steckte die
Holzschachtel mit dem wertvollen Stein bequem in eine seiner
Hosentaschen.
„Verwahre den Stein bitte gut. Er ist nicht nur selten, son-
dern hat auch einen materiellen Wert. Es gibt Steinmagier, die
wissen, dass er sehr mächtig sein kann. So manch einer wüsste
ihn gern in seinem Besitz.“
Der Professor begleitete Denny zur Tür. Abrupt blieb der
Schuldirektor stehen. „Ach ja!“, sagte er und schlug sich mit der
Hand an die Stirn. „Fast hätte ich es vergessen!“ Schnell trat
er nochmals hinter seinen Schreibtisch, öffnete ein Schubfach
und holte ein dünnes, olivfarbenes Halstuch hervor, auf das ein

Weitere Kostenlose Bücher