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...und der grüne See (German Edition)

...und der grüne See (German Edition)

Titel: ...und der grüne See (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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hast völlig recht, Denny“, stimmte ihm Moana zu, „niemand
würde ahnen, dass der Paraiba-Stein bei uns ist. Danke für dein
Vertrauen.“
    Moana zog einen riesigen Koffer aus der Ecke. Er hatte die
Größe eines zweitürigen Kleiderschranks. Statt Türen waren
unzählige Schubläden in unterschiedlicher Größe zu erkennen.
    „Wie jetzt?“, zweifelte Rüstem. „Da soll er rein? Das ist doch
nicht ernst gemeint, oder? Da kann ihn doch jeder finden. Legt
ihn doch gleich auf die Fensterbank.“
    Auch Denny war von dem Versteck nicht gerade überzeugt.
Die Zwillinge grinsten sich an. Dann klärte Moana die
beiden Jungen auf. „Das ist eine Art Trickkoffer, der nur aus
Schubkästen besteht. Den hat uns mein Vater gebaut. Der Trick
an der ganzen Sache ist, dass eine Steinkombination mit einge-
baut wurde, mit der man anderen etwas vortäuschen oder sie
austricksen kann. Um was für eine Täuschkombination es sich
handelt, wollte unser Vater leider nicht verraten. Wichtig ist,
dass man darauf achtet, die Schubfächer in einer bestimmten
Reihenfolge zu öffnen oder zu schließen. Ansonsten bekommst
du kein einziges auf.“
    Moana nahm die Schachtel mit dem Paraiba-Stein und
legte ihn in ein passendes, offenes Schubfach. Dann schob sie
es mit den anderen Schubläden wieder in den Koffer zurück.
Dann drehte sie den gesamten Koffer noch einmal um die eigene
Achse. Denny und Rüstem, die vorher noch versucht hatten,
sich das Fach und die Schubreihenfolge zu merken, schauten
verdutzt drein.
„Und wenn jemand den Koffer aufbrechen will?“, fragte
    Rüstem interessiert.
„Dies lässt die Steinkombination ebenfalls nicht zu. Nihora
hatte mal versucht, seinen Gameboy mit Vaters Werkzeug he-
rauszuholen. Meine Mutter hatte ihn konfiziert, weil er ohne
Pause in Aktion war.“
„Und was ist dann passiert?“, fragte Denny neugierig.
„Koffer heil, Werkzeug kaputt!“, ächzte Mian und nippte
noch mal an ihrem Tee.
Denny war zufrieden mit diesem Versteck. Mittlerweile
war es Mitternacht geworden und die Jungen begaben sich in
ihr Zimmer. Trotz Müdigkeit lag Denny noch einige Zeit wach
in seinem Bett. Seine Gedanken waren bei seinem Großvater.
Wie gern hätte er mit ihm gemeinsam Abenteuer erlebt. Seine
Bilder und Gedanken vermischten sich mit Träumen, bevor sie
zuletzt alle verschwunden waren.
8. Die erste Ebene
D
    enny hatte das Gefühl, gerade erst eingeschlafen
zu sein, als Rüstem ihn unsanft weckte. Eine ganze
Stunde früher als am Vortag. Mian und Moana wa-
    ren schon auf den Beinen. Sie hatten für sich und die Jungs die
besten Sitzplätze am Tisch gebunkert. Abermals war alles von
den Zwillingen vorbereitet und Denny und Rüstem brauchten
sich wieder mal, nur an einen fertig gedeckten Tisch zu setzen.
    „Das wird allmählich peinlich. Die anderen hier im Baum
müssen denken, wir hätten unsere eigenen Diener mitgebracht.
Morgen früh sind Rüstem und ich dran, klar?“
    „Benau!“, mampfte Rüstem.
Moana verzog das Gesicht. „Was hat er gesagt?“
„Er sagte !“, stellte Denny klar.
„Aha!“, erwiderte sie und biss herzhaft in ihr Käsebrötchen.
Mian sagte gar nichts. Die Stimme hatte über Nacht völlig
    aufgegeben. Auf das Frühstück verzichtete sie ebenfalls, weil
ihr das Schlucken wehtat.
Moana sah sie mitleidig an.
„Mian wird sich gleich nach bei Dr. Heising
melden. Ich habe schon versucht, sie zu überreden, sich bei
Lanze abzumelden und sofort zum Heilzentrum zu gehen, aber
sie will auf keinen Fall die erste Stunde verpassen.“ Die anderen
konnten Mian zwar verstehen, aber ob das vernünftig war, da
hatten sie ihre Zweifel.
fand in einer Halle unterhalb des Herrenhauses
statt. Sie nutzten die unterirdischen Gänge. Drei andere
Mitschüler aus ihrer Baumgemeinschaft, die ebenfalls zur ers-
ten Ebene gehörten, schlossen sich ihnen an. Denny hatte bisher
keine Möglichkeit, sie näher kennenzulernen. Moana, Mian
und Rüstem waren ihm da voraus. Denn die Vorstellungsrunde
hatte stattgefunden, nachdem alle Schüler am Tag vor der
Eröffnung aus dem Bahnsteig hochgeklettert waren. Er ließ sich
mit Rüstem und den Zwillingen etwas zurückfallen, sodass sie
außer Hörweite waren.
„Sag mal“, murmelte er zu Moana, „kennst du die an-
deren drei aus unsererem Baum etwas näher? Ich habe die
Vorstellungsrunde völlig verpasst. Wegen Fred, du weißt …“
Moana schaute auf ihre Uhr. Sie hatten noch eine
Viertelstunde

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