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...und der grüne See (German Edition)

...und der grüne See (German Edition)

Titel: ...und der grüne See (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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auch. „Ich hol uns erst mal lecker Holundermalz und dann wird
Willi alles erzählen, was die Herrschaften wissen wollen und
auch wissen müssen.“ Ein strenger Blick traf Willi. „Ich habe dir
doch gleich gesagt, dass du mit ihnen reden sollst, du Holzklotz.
Aber du musst das ja immer wieder auf deine Art versuchen.“
Willi sah griesgrämig zur Seite und murrte Unverständliches
vor sich hin. Es dauerte keine Minute und die Haushälterin
reichte allen einen Becher halbvoll rotbrauner Flüssigkeit mit
den Worten „Wohl bekomm´s!“
Denny war dieses Getränk fremd. Er nippte kurz, um
Agathas Gastfreundschaft nicht zu verletzen. Er war über-
rascht, als sich das Getränk auf seiner Zunge verteilte. Ein kräf-
tiger Schluck folgte. Rüstem hatte gleich den gesamten Becher
geleert. Mian und Moana bewiesen Anstand und begnügten
sich zunächst mit einem Schluck.
Willis Gesichtsausdruck entspannte sich allmählich. Er
nahm einen Zug aus seinem Malzkrug und fing an, zu erzählen:
„Naja, erst einmal“, murmelte er und warf einen kurzen reu-
mütigen Blick auf seine Cousine, „muss ich mich wohl bei euch
entschuldigen.“ Er schauter Denny und Rüstem schuldbewusst
an. „Ich meine, wegen dem Zimmer.“
Rüstem blickte in die strengen Gesichter der Zwillinge und
Denny, ein Blick reichte: „Vergiss es! Schwamm drüber!“
Willi lächelte erleichtert ein paar Falten in sein Gesicht.
„Nun, mein alter Herr war - oder ist hoffentlich noch - der König
von Ossenbrügge. Ist heute Landkreis von Osnabrück, müsst ihr
wissen. Wir wohnten im Loh bei Gesmold. Unter den Zwergen
hieß das kleine Gebiet Gessim. Ich bin der zweite Sohn von ins-
gesamt vier Kindern. Zwei Schwestern und zwei Brüder waren
wir und ich war das jüngste Kind. Meine Familie war schwer
im Steingeschäft drin und ziemlich bekannt. Es hatte kein Land
gegeben, in dem mein Vater nicht die besten Kontakte pflegte.
Wenn irgendwo ein seltener, wertvoller Edelstein gefunden
oder gesucht wurde, stand er immer in der ersten Reihe. Es gab
einfach keinen, den er nicht besaß oder besorgen konnte.
Dein Großvater und mein Vater waren beste Freunde. Sie
gingen oft frühmorgens durch das Wiehengebirge oder den
Teutoburger Wald und kamen dann meist erst nachts wie-
der heim. Beide kannten die Wälder in- und auswendig. Hin
und wieder nahmen sie mal einen von uns Kindern mit. Dein
Großvater war während dieser Wanderungen immer bestens
ausgerüstet. Hatte Kompass, Zeltausrüstung, Karten und `ne
Masse von magischen Edel- und Halbedelsteinen dabei. Und
für die Verpflegung hat mein alter Herr gesorgt. Ich habe es
damals immer genossen, wenn sie mich mitnahmen. Ich kann
euch sagen, die Wälder hier sind voll von magischen Orten,
Bäumen, Seen und Flüssen. Einmal, als das so lausig kalt gewe-
sen war, trafen wir auf einen Haufen Lebendbrocken, eine Art
dicke Bruchsteine, müsst Ihr wissen. Die Wälder sind voll von
diesen Dingern und wenn jemand die richtigen Kombinationen
wirkt, können die ganz schön nützlich sein. Dein Großvater
hatte da echt den Dreh raus und holte ein paar Steine aus sei-
nem Beutel, setzte sie in die Löcher dieser Brocken und nach
einer Viertelstunde stand da ein kleines Steinhaus mit Kamin
und Kochstelle und so. Mann, der hatte wirklich was drauf. Ich
war richtig stolz auf meinen Patenonkel.“
„Mein Großvater war dein Patenonkel?“
Denny war überrascht.
„Jau! Und das war ein echter Glücksgriff. Nicht nur für
meine Familie, sondern auch für mich ganz persönlich, denn ich
habe viel von ihm gelernt. Das Schönste für mich war immer,
wenn ich deinen Großvater ganz für mich hatte und nur wir
beiden wandern waren. Für mich bedeutete das immer richtige
Abenteuer. Mein Vater hatte ihm alles über das Leben und die
Welt der Zwerge erzählt. Er führte ihn an Orte unter Tage, die
kein gewöhnlicher Mensch - noch nicht einmal Steinmagier
- bisher gesehen hatten. Es waren zum Teil heilige Orte wie
Paläste und Versammlungsräume der Zwerge, die heute nicht
mehr genutzt werden, aber für uns bedeutende Stätten sind.“
Willi holte seine Pfeife hervor und begann, sie zu stopfen.
Denny und seine Freunde warteten geduldig, bis er sie angezün-
det hatte und genüsslich daran zog. Es dauerte nicht lange und
Agathas Wohnung war vollständig erfüllt von Vanilleduft.
    Rüstem sprach endlich aus, was Denny im Moment dachte: „Ich
will ja nicht treiben, Willi, Freddy, Dieter oder wie du

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